
© AFP/TOBIAS SCHWARZ
Gegenprotestler greift Polizisten an: Tausende demonstrierten in Berlin für die Legalisierung von Abtreibungen
Ein großes Bündnis lud für Samstag zur Großdemo nach Berlin, Tausende folgten dem Aufruf. Sie forderten die Legalisierung von Abtreibungen und ein Ende der Beratungspflicht. Es gab eine Festnahme.
Stand:
Ein Bündnis aus über 100 Organisationen, Verbänden und Initiativen hat für diesen Sonnabend zu einer Demo für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen aufgerufen. Die Veranstalter zählten bis zu 4000 Teilnehmer in Berlin, auf einer zeitgleich stattfindenden Demo in Karlsruhe 3000. Die Polizei sprach von 3000 Teilnehmern in Berlin. Alle Entwicklungen im Newsblog.
16:19 Uhr: Die Demonstration geht zu Ende
Die Demonstration neigt sich dem Ende. Die Polizei sagt auf Nachfrage, in der Spitze habe man 3000 Teilnehmer gezählt. In einer Mitteilung der Veranstalter war von 7000 Menschen in Berlin und Karlsruhe die Rede.
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15:42 Uhr: Die letzten Reden werden vor dem Bundestag gehalten
Der Demozug erreicht die Wiese vor dem Bundestag. Bald sollen die letzten Reden im Rahmen der Abschlusskundgebung losgehen. Auf dem Weg hierhin scheinen sich einige Teilnehmende verabschiedet zu haben, trotzdem sind es noch viele, die es nun bis vor die aufgebaute Bühne geschafft haben.
Der erste von zwei letzten musikalischen Liveacts ist Lila Sovia. Die Menge versucht sich warm zu tanzen, aber viele flüchten sich dann jetzt doch lieber in den warmen U-Bahnhof am Regierungsviertel.
15:16 Uhr: Jung und alt demonstrieren gemeinsam
Die Demo ist gut durchmischt – jung und alt, Männer und Frauen, Menschen mit Kindern. Sie alle sind an diesem kalten Dezembertag hier und skandieren, kommen mit neugierigen Menschen am Straßenrand ins Gespräch und tanzen zur Musik.

© Seval Tekdal
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15:05 Uhr:
Jo und Anton aus Berlin finde, es sei allerhöchste Zeit, dass Schwangerschaftsabbrüche Teil der Gesundheitsversorgung werden. „Es gefährdet die Autonomie der gebährfähigen Menschen, sie zu kriminalisieren.“

© Seval Tekdal
15 Uhr: Veranstalter zählen 4000 Teilnehmer
Laut Veranstalter-Team haben sich aktuell etwa 4000 Menschen der Demo angeschlossen. In Karlsruhe sollen es um die 3000 sein.
14:50 Uhr: Polizei zählt 2500 Teilnehmer und nimmt Gegendemonstranten fest
Die Polizei spricht auf Nachfrage von bislang 2500 Teilnehmern. Zudem seien bei zwei Gegendemos jeweils Protestierende „im mittleren einstelligen Bereich“ gezählt worden. Aus den Reihen der Gegendemonstranten sei „immer wieder laut Unmut geäußert“ worden.
Ein Mann wurde vorläufig festgenommen: Es soll Pressearbeit behindert sowie die Versammlung gestört haben. Bei seiner Festnahme habe er einen Polizisten angegriffen, der aber unverletzt geblieben sei.
14:32 Uhr: Ärztin Nora Szász der „Doctors for Choice“
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14:30 Uhr: Der Gegenprotest ist überschaubar

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14:20 Uhr: Gefahr für prekär lebende Frauen
Der Bundesverband der Migrantinnen fordert eine ersatzlose Streichung des § 218 und spricht von der prekären Lage gerade für Frauen marginalisierter Bevölkerungsgruppen. Frauen, die sozial prekär leben, Frauen, die Gewalt erfahren haben, Frauen ohne Aufenthaltstitel, die aufgrund der jetzigen strafgesetzlichen Regelung selbst für einen Abbruch zahlen müssten und dies oft nicht können.
14.14 Uhr: Polnische Aktivistin hält Rede
Eine polnische Aktivistin hält eine leidenschaftliche Rede und plädiert dafür, Deutschland vor dem zu bewahren, was für die Frauen in Polen wieder Realität geworden ist – der Verlust ihrer reproduktiven Autonomie.
14:05 Uhr: Der Demozug setzt sich in Bewegung
Lara ist mit ihrem Sohn da. „Ich entscheide – ob ich ein Baby will oder nicht.“

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13:35 Uhr: Drei Generationen für Selbstbestimmung
Doris, Lena und Luna sind Großmutter, Mutter und Tochter – drei Generationen von Frauen aus Berlin, die heute gekommen sind „weil ich selbst über meinen Körper bestimmen möchte und alle das dürfen sollten. Das Recht auf Abtreibung ist Kinderschutz“, sagt Lena.

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13:05 Uhr: Die ersten Teilnehmer sammeln sich
Um kurz nach 13 Uhr läuft bereits peppiger Pop. Die Demoleitung bedankt sich bei der noch übersichtlichen Zahl der Teilnehmer:innen, die es pünktlich zum Demoauftakt schon an den Startpunkt geschafft haben – „eine Seltenheit in Berlin!“
11:25 Uhr: Die Verkehrsinformationszentrale warnt vor
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Kampagne „Abtreibung legalisieren – jetzt!“
Die Demonstration bilde den Höhepunkt der zivilgesellschaftlichen Kampagne „Abtreibung legalisieren – jetzt!“, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. Die unterzeichnenden Organisationen fordern die ersatzlose Streichung von Paragraf 218 aus dem Strafgesetzbuch, ein Recht auf freiwillige Beratung statt einer Pflicht und die vollständige Kostenübernahme für alle.
Debatte im Bundestag
Aktuell läuft die Debatte auch wieder im Bundestag, am vergangenen Donnerstag fand die Erste Lesung zu dem Gesetzentwurf statt, den Grüne und SPD eingebracht hatten. Derzeit sind Abtreibungen laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuches rechtswidrig. Tatsächlich bleiben sie in den ersten zwölf Wochen aber straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt.
Nach dem aktuell diskutierten Reformvorschlag sollen Schwangerschaftsabbrüche aus dem Strafgesetz herausgenommen werden. Abbrüche sollen bis zur zwölften Woche rechtmäßig werden. Die Pflicht zur Beratung soll bestehen bleiben, allerdings ohne die derzeit geltende Wartepflicht von drei Tagen zwischen Beratung und Abtreibung. Auch sollen die Kosten für Abbrüche zukünftig von den Krankenkassen übernommen werden.
Dies könnte eines der letzten großen Ampelprojekte werden, sollte der Gesetzesentwurf es tatsächlich noch vor den Neuwahlen im Februar bis zur Dritten Lesung schaffen.
Jene über 100 Organisationen, Verbände und Initiativen, die zu den Demonstrationen am Sonnabend aufrufen, forderten die Abgeordneten der demokratischen Parteien im Bundestag dazu auf, „noch in dieser Legislaturperiode die Rechte ungewollt Schwangerer zu stärken und die vielfältigen Hürden beim Zugang zu sicheren Abtreibungen abzubauen“.
Gleichzeitig wolle man darauf aufmerksam machen, „dass der aktuelle Entwurf weit hinter internationale Standards, wie den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation, zurückbleibt, wenn die Beratungspflicht wie auch die Zwölf-Wochen-Frist bestehen bleiben“, hieß es weiter. An dieser Stelle müsse nachjustiert werden, so die Forderung. (mit Tsp, dpa)
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