West-Nil-Virus bei einem Tier nachgewiesen: Mehrere Papageien im Tierpark Berlin verendet

Im Tierpark Berlin sind mehrere Papageien verendet, mindestens einer von ihnen hatte sich vorher mit dem West-Nil-Virus infiziert. Das gab die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz bekannt. Alle fünf Tiere, sogenannte Mitchell-Loris, seien im Zeitraum zwischen dem 14. und dem 29. Juli gestorben.

„Bei einem Lori wurde eine Infektion mit dem West-Nil-Virus bestätigt“, teilte die Senatsverwaltung mit. Bei den anderen vier Papageien liegen die Ergebnisse der Untersuchung noch nicht vor.

Die Papageien seien bis zu ihrem Tod „klinisch unauffällig“ gewesen. Sie bewohnten im Tierpark Berlin ein Innen- sowie ein Außengehege. Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika und wird durch Stechmücken übertragen. Die umliegenden Vogelpopulationen im Tierpark seien nach derzeitigem Stand nicht betroffen. 

In dem Gehege waren die Tiere den potenziell übertragenden Stechmücken der Gattungen Culex, Aedes und Ochlerotatus ausgesetzt, auch die Asiatische Tigermücke kommt laut Senatsverwaltung als Überträger infrage. Die Stechmücke kann Dengue-Fieber übertragen und wurde in Berlin in den Bezirken Treptow-Köpenick und Neukölln nachgewiesen.

In Deutschland wurde das West-Nil-Virus erstmals 2018 nachgewiesen und führt seitdem jedes Jahr zu Infektionen von Vögeln. In selteneren Fällen kann es auch auf Menschen und Pferde übertragen werden. Für Vögel und Menschen gibt es, anders als für Pferde, keinen Impfstoff. Zoovögel, wie Greifvogelarten, seien grundsätzlich gefährdet, hieß es. Auch in Berlin gibt es laut Senatsverwaltung seit 2018 jährlich Ausbrüche bei Vögeln. „Es ist davon auszugehen, dass das Virus in ganz Berlin endemisch vorkommt.“ Erst vor wenigen Wochen wurde in Berlin bei einem Habicht das Virus festgestellt. (mit dpa)