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Bei der Pressekonferenz sitzen Franziska Giffey, Burkhard Kieker und Lutz Henke (von links nach rechts).

© visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius

Metropolenkonferenz in Berlin geplant: „Wir sind nicht nur Kiez, wir sind auch Weltstadt“

Mitte September sollen auf dem Kongress „Q Berlin“ die großen Fragen der Gegenwart besprochen werden. Ob auch Antworten gefunden werden, ist noch unklar.

Wenn es um wichtige Kongresse geht, hat München die Sicherheitskonferenz zu bieten. Zu Berlin fällt einem da so schnell nichts ein. Doch das soll sich bald ändern. Am Montag stellte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Montag im Roten Rathaus das neue Konzept für die sogenannte Metropolenkonferenz „Q Berlin“ vor.

Die tagt zwar bereits zum fünften Mal in Folge, aber wie das mit neu aufgelegten Veranstaltungen oft so ist, wird sie in diesem Jahr ganz besonders international, pompös und vor allem: bedeutend. Das beteuern jedenfalls Franziska Giffey, Burkhard Kieker, Geschäftsführer von der Tourismusmarketingagentur visitBerlin und Q-Berlin-Direktor, sowie Lutz Henke, Kurator der Veranstaltung und ebenfalls Mitarbeiter von visitBerlin.

Die Fragen, die im Internationalen Congress Centrum (ICC) in Westend vom 15. bis 16. September diskutiert werden, sind groß. Es gehe darum, sagt Giffey, „dass wir in Zeiten des großen Umbruchs, des Wandels in der ganzen Welt darüber sprechen, wie Lösungen auf urbaner, lokaler Ebene entwickelt werden können, um Klimawandel, Energiekrise, Transformationsprozesse, Krisen, Inflation – all das, was jetzt bevorsteht, zu meistern.“

Und sie sagt: „Wir sind nicht nur Kiez, wir sind auch Weltstadt.“

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Deshalb laute der Titel der Veranstaltung auch: „The New Unknown – Navigating Zeitenwende“, was auf Deutsch soviel heißt wie: das neue Unbekannte – Navigieren in der Zeitenwende. Was großspurig klingt, scheint auch großspurig zu sein. Kieker sagt: „Wir haben nicht den Anspruch, auf alle großen Fragen der Gegenwart Antworten zu geben. Es kann sein, dass man mit mehr Fragen herausgeht, als man hineingegangen ist.“

199 Euro kostet ein Ticket

Als Sprecherinnen und Sprecher seien Politiker:innen, Aktivist:innen, Künstler:innen und Journalist:innen eingeladen. Darunter die belarussische Oppositionsführerin Swjatlana Zichanouskaja, die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Freetown, Yvonne Aki-Sawyerr sowie der Architekt Rem Koolhaas, die Vorstandsvorsitzende der BVG, Eva Kreienkamp und die ukrainische Journalistin und Autorin Nataliya Gumenyuk.

Sie und andere würden am ersten Tag der Konferenz, einem Donnerstag, 15-minütige Impulsvorträge halten – sogenannte Keynotes . Am nächsten Tag soll es mehrere Diskussionen und tiefere Auseinandersetzungen geben – sogenannte Deep Dives.

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Die Metropolenkonferenz richte sich an „Menschen, die verantwortungsvoll für sich und für andere die Zukunft gestalten wollen“, sagt Kieker. Auf der Internetseite www.q.berlin können Zwei-Tages-Tickets für 199 Euro und je Eintagestickets für 129 Euro gekauft werden. Laut dem Kurator und Kulturwissenschaftler Henke werden auch Solidaritätstickets angeboten, also kostenlose Karten für Menschen, die sich die Teilnahmegebühren nicht leisten können.

800 Besucherinnen und Besucher werden erwartet

Dann preist Henke noch einmal die Veranstaltungsstätte, das berühmte ICC an. Erstmals seit fast zehn Jahren gebe es dort wieder eine Konferenz. Und wie der Entertainer Harald Juhnke zur Eröffnung 1979 sagte: Das ICC habe zwar draußen etwas von Enterprise, aber sei drinnen doch ein sehr kommunikationsfreudiges Zentrum. Außerdem verweist Henke auf einen Open Call, eine Aufforderung für Künstlerinnen und Künstler, sich mit Arbeiten für parallele Ausstellungen zu bewerben. Wer sich nur dafür interessiert oder einfach das ICC einmal wieder von innen sehen möchte, kann sich für Donnerstag ein Abendticket zum Preis von 15 Euro buchen.

Laut Kieker sind für die Veranstaltung 800.000 Euro aus Landesmitteln bereitgestellt worden, man erwarte etwa 800 Besucherinnen und Besucher. Die Nachfrage, wie viele Tickets bereits gebucht worden seien, konnte Kieker am Montag nicht beantworten. Er habe sich den letzten Stand dazu am Morgen nicht noch einmal angeschaut.

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