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Mitarbeiter der Security stehen vor einem Unterkunftszelt für Geflüchtete im Ukraine-Ankunftszentrum Tegel, Terminal C, im ehemaligen Flughafen Tegel.

© dpa/Carsten Koall

Zelte statt Landebahn: Berlin rüstet sich für Tausende weitere Geflüchtete in Tegel

Auf dem alten Flughafen entstehen neue Zelte für Geflüchtete: beheizbar, gedämmt und mit Doppelstockbetten. Noch vor Weihnachten sollen sie bezogen werden.

100 Tonnen Material für Dämmplatten, Aluminiumverkleidungen und aufblasbare Isolierplanen: Da, wo früher Airberlin- und Easyjet- Flugzeuge landeten, entstehen derzeit Zelt-Unterkünfte für 3200 Geflüchtete. Auf dem ehemaligen Flughafengelände Tegel sind seit vergangener Woche 50 Arbeiter mit dem Aufbau von insgesamt vier Zeltkomplexen beschäftigt.

Jeder Komplex besteht aus jeweils vier Einheiten: Zwei großen Zelten mit Schlafplätzen, einem Zelt für den Aufenthalt tagsüber sowie einem Sanitärbereich. In den Schlafzelten sollen jeweils 400 Menschen Platz in Doppelstockbetten Platz finden, jeweils vier davon durch Trennwende abgeteilt.

Den Aufbau der Zelte hatte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) Anfang November angekündigt. Belegt werden sollen die provisorischen Unterkünfte nach Angaben von Sascha Langenbach, Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), „so schnell wie möglich“. Die Schlafzelte werden mit dem Aufenthaltsraum und dem Sanitärbereich verbunden sein, so dass die Bewohner nicht nach draußen müssen, um vom Schlafplatz zur Toilette zu kommen. Die Zelthallen sind gedämmt und beheizbar, das Dach mit aufblasbaren Giebelplanen ausgestattet.

Die Unterkünfte sollen so schnell wie möglich belegt werden.

Sascha Langenbach, Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten

Der Aufbau der Zelte unter Hochdruck ist aus der Not geboren: In den Berliner Unterkünften für Geflüchtete ist kein Platz mehr. Derzeit liegt die Auslastung nach Angaben der Sozialverwaltung bei 99 Prozent. In Terminal A/B in Tegel sind derzeit 1600 Asylsuchende untergebracht, in Terminal C knapp 1000 ukrainische Geflüchtete. Hinzu kommen 800 weitere Personen, die in zwei Zeltkomplexen schlafen, die bereits im Sommer als Reserve errichtet wurden.

Dort kann man schon sehen, was die Menschen erwartet, die künftig so untergebracht werden: Mit hundert anderen auf engstem Raum, in einfachen Stockbetten schlafen, kaum Privatsphäre. Die 3200 neuen Plätze, die entstehen, dürften schnell belegt werden – insbesondere, wenn die 1600 Personen, die derzeit in Terminal A/B unterkommen, bis zum Jahresende verlegt werden müssen. Der Mietvertrag für diesen Teil des Flughafens läuft zum Jahresende aus.

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