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© dpa/Julian Stratenschulte

Update

ICE zwischen Hamburg und Berlin fallen aus: Störungen im Bahnverkehr dauern „mindestens bis Tagesende“ an

Ausfälle und Verspätungen: Eine defekte Oberleitung bei Uelzen hat große Auswirkungen auf Fahrgäste von und nach Berlin. Was Reisende jetzt beachten müssen.

Stand:

Eine Oberleitungsstörung bei Uelzen (Niedersachsen) hat aktuell große Auswirkungen auf den ICE-Verkehr zwischen Hamburg und Berlin. Die Strecke zwischen Hannover und Hamburg ist komplett gesperrt, ICE werden umgeleitet. „Die Störung wird mindestens bis Ende des heutigen Tages andauern“, teilt die Bahn am Montagnachmittag mit.

Die DB App indes zeigt durchgehende Züge erst wieder für Dienstagmorgen an.

Fahrt dauert vier Stunden

Dies betrifft auch die ICE, die direkt zwischen Hamburg und Berlin fahren. Denn seit Anfang August ist die direkte Strecke zwischen Hamburg und Berlin für eine neunmonatige Generalsanierung komplett gesperrt. Züge werden seitdem über Stendal - Uelzen umgeleitet, dadurch verlängert sich die Fahrzeit von früher etwa 100 Minuten um 45 Minuten.

Reisende zwischen Berlin und Hamburg müssen in Hannover umsteigen. Die Fahrt dauert etwa vier Stunden. Die Bahn warnt auf ihrer Internetseite davor, „dass diese Verbindungen stark ausgelastet sein werden“. Die Zugbindung ist aufgehoben, bereits gekaufte Fahrkarten auch für Dienstag können in den kommenden Tagen frei benutzt werden. So will die Bahn den Andrang etwas verringern.

Zwischen Hannover und Hamburg werden die ICE umgeleitet, dadurch verlängert sich die Fahrzeit um 50 Minuten, einige Züge fallen ganz aus.

Fahrgäste mit den Zielen Celle und Lüneburg sollten auf Regionalzüge ausweichen, teilte die Bahn mit. Da zwischen Bad Bevensen und Uelzen nur Busse fahren, dauert dies deutlich länger.

Laut Bahn sei der Fehler am Sonntagabend um 22.17 Uhr bemerkt worden. Als Grund wird in der internen Störungskarte genannt: „Oberleitung ragt ins Profil des Gleises“ auf dem Gleis zwischen Uelzen und Bad Bevensen.

Nach Informationen der örtlichen „Allgemeinen Zeitung“ habe ein durchfahrender Güterzug die Oberleitung beschädigt. Der Schaden sei so groß, dass beide Gleise gesperrt werden mussten.

Hamburg-Hannover gehört zu den deutschlandweit am stärksten befahrenen Strecken. Seit Jahrzehnten wird über den Neubau einer parallelen Trasse diskutiert, eine Entscheidung ist nicht in Sicht.

Als Verhinderer gelten Anwohner der betroffenen Gemeinden und vor allem der heutige SPD-Finanzminister Lars Klingbeil, der seinen Wahlkreis in der Heide hat. Der Politiker setzt auf den Ausbau der bestehenden Strecke, was die Deutsche Bahn für nicht ausreichend hält. 2023 forderte die Umweltbewegung Fridays for Future Klingbeil in einem offenen Brief auf, die Blockade endlich aufzugeben.

Am Montag hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder die neue Chefin der Deutschen Bahn vorgestellt. Evelyn Palla übernimmt einen schwierigen Job.

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