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© Berberlin

Ausgerollt: Warum Teppiche nicht nur auf der Berlinale für einen guten Auftritt sorgen

Meist landen sie vor einem Sofa, aber auch an vielen anderen Orten in der Wohnung können Teppiche das Raumgefühl verändern.

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Auf der Berlinale kann man es wieder beobachten. Ein roter Teppich gehört unbedingt zu einem gelungenen Auftritt eines Filmstars dazu. Nicht nur dass er die Richtung ins Kino weist, die Darsteller:innen von den Fans trennt, er ist auch eine Bühne.

Das funktioniert auch in den eigenen vier Wänden. Genau das hat Julia Schauenburg-Kacem von Berberlin festgestellt. „Ein Teppich kann jedem Raum die Spießigkeit und Langeweile nehmen.“

© The Knots

Dass Julia Schauenburg-Kacem findet, dass Teppiche überall in der Wohnung gut aussehen, ist kein Wunder, sie verdient mit dem Verkauf von Teppichen Geld. Aber wer sich auf ihrem Instagram-Account umsieht, wird feststellen, dass sie das mit den Teppichen bei sich zu Hause wirklich umsetzt.

Viele Teppiche, die sie in ihrem Kreuzberger Showroom oder auf der Homepage verkauft, legt sie erst einmal in ihr Haus. Dort zeigt sie, welche Wirkung ein dunkelblauer gegenüber einem hellen Teppich haben kann, oder einer der quer oder längs im Kinderzimmer liegt.

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Natürlich liegen die großen und aufwendigen Stücke meist im Wohnzimmer und bilden einen Rahmen für Sofa, Sessel und Beistelltisch. Aber gerade den Flur hält sie für einen unterschätzten Raum für ihre Teppiche. „Viele meiner Kunden kommen für einen Teppich im Wohnzimmer und sie kehren zurück, um sich einen Läufer im Flur zu kaufen.

„Mit einem Läufer wird aus einem Flur ein Wohnraum.“ Dazu kommt, dass die Teppiche aus Schafswolle bestehen, die durch Lanolin erstaunlich resistent gegen Dreck sind und wenn sie dann noch bunte Muster haben, sieht man Flecken nicht.

© Nanimarquina

Eigentlich ist Julia Schauenberg-Kacem Künstlerin, ihr Mann Walid Ingenieur. Auf vielen Reisen durch Nordafrika verliebte sie sich in das Teppichhandwerk und überredete ihren Mann vor sieben Jahren, der aus Tunesien stammt, in Berlin Berberteppiche zu verkaufen.

© Vossberg

Die erste Lieferung bestand ausschließlich aus Vintage-Teppichen, aber schon bei der zweiten waren viele neue, für sie gefertigte dabei. Heute lassen sie viele ihrer Teppiche in kleinen Familienunternehmen nach eigenen Entwürfen produzieren. Dabei sind die Männer für die Wolle, das Scheren und Waschen zuständig, die Frauen weben oder knüpfen.

Julia Schauenberg-Kacem mag vor allem, dass ihre Teppiche nicht perfekt sind, sondern dass man ihnen ansieht, dass sie mit der Hand gefertigt wurden. „Das gibt dem Raum so viel Persönlichkeit. Velleicht ist es genau diese Lebendigkeit, was wir oft in unserem Alltag vermissen.“

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