Peter Novick ist emeritierter Historiker an der University of Chicago. Heute abend stellt er sein Buch "Nach dem Holocaust.
Holocaust
Norman G. Finkelstein (47), streitbarer Autor nun des Piper Verlages München.
Schulbuchexperten haben davor gewarnt, Fremdenfeindlichkeit in der Bundesrepublik vorschnell mit der Geschichte des Holocaust zu verbinden. Eine Pädagogik im Sinne des Slogans "Damals waren es die Juden, heute sind es die Türken" greife zu kurz, schreibt Matthias Heyl von der Forschungs- und Arbeitsstelle "Erziehung nach/über Auschwitz" in der neuesten Ausgabe der "Informationen" des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig.
Kardinal Ratzinger, Chef der Glaubenskongregation und oberster Hüter katholischer Doktrin, hat in einem Artikel mit dem Titel "Das Erbe Abrahams, ein Geschenk zu Weihnachten" ein beträchtliches Versagen der katholischen Christen gegenüber dem Nazismus und während des Holocaust eingeräumt. "Man kann nicht leugnen", schreibt er im "Osservatore Romano", dem Sprachrohr des Heiligen Stuhls, "dass der in gewissem Maße ungenügende Widerstand der Christen gegen jene Gräuel mit dem in der Seele nicht weniger Christen vorhandenen antihebräischen Erbe zu erklären ist.
August 1941, Bjelaja-Zerkov, Ukraine. Ein Mann hält zwei Frauen im Arm, seine Töchter.
Je weiter der Holocaust zurückliegt, desto gegenwärtiger wird er. In Israel hat der Chef der orthodoxen Rabbiner kürzlich eine Kontroverse ausgelöst, als er behauptete, der Holocaust sei eine Art Rache Gottes für die Sünden der Juden.
Was kann einen Jurastudenten im ersten Staatsexamen noch schocken? Die Prüfungen der Juristen gehören zu den Schwierigsten überhaupt.
Der 1962 in Israel wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit hingerichtete NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann hat den Holocaust als "das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit" bezeichnet. Dies geht aus seinen Gefängnis-Tagebüchern hervor, die jetzt vom israelischen National-Archiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind.
Dass die so genannte "Endlösung der Judenfrage" einen amerikanischen Namen trägt und dass die meisten Holocaust-Museen in Amerika zu finden sind, ist keineswegs selbstverständlich. Peter Novick, Historiker an der University of Chicago und selbst Jude, ist nicht der Erste, dem diese Sonderbarkeit auffiel.
Erfahrungen kommen hoch.Unglaubliche, unpassende, ungebührliche Wertungen, Eindrücke, die zu äußern sich eigentlich nicht ziemt.
Daß niemand in Deutschland fähig war, ein Projekt wie "Holocaust" oder "Schindlers Liste" auf die Beine zu stellen, läßt sich vielleicht nicht entschuldigen, aber es läßt sich immerhin erklären.Die Angst, sich an dem Thema die Finger zu verbrennen, dazu noch der materielle Aufwand, den die Rekonstruktion eines Massenmordes erfordert - das ist wohl zuviel für eine Filmindustrie, die sich vor wirklichen Herausforderungen drückt.