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Die „Letzte Generation“ demonstriert am Flughafen.

© IMAGO/aal.photo

Update

Flieger mit Notfallpatient kann erst verspätet landen: Klimaproteste an Flughäfen in München und Berlin

Aktivisten hatten sich an einem Rollfeld des Münchner Flughafens festgeklebt, die Polizei rückte zu einem Großeinsatz aus. Auch in Berlin gab es Proteste. An beiden Flughäfen läuft der Betrieb wieder.

| Update:

Wegen eines Klimaprotests ist nach Angaben des Münchner Flughafens am Donnerstagvormittag eine der beiden Start- und Landebahnen des Airports zwischenzeitlich gesperrt worden. Laut eines Sprechers des Flughafens hatten sich Aktivisten am Rollfeld im Norden des Flughafens festgeklebt. Mit Beeinträchtigungen im Luftverkehr sei zu rechnen.

Zeitgleich hatten sich mehrere Protestierende auch auf dem Flughafengelände des Berliner BER befunden. Die Bundespolizei beendete den Einsatz und löste die festgeklebten Demonstranten vom Rollfeld. Der Flugbetrieb sei nicht beeinträchtigt gewesen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion Berlin am Donnerstagvormittag. „Der Einsatz ist beendet.“

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Zwei Klimaaktivisten hätten sich zuvor Zutritt zum Sicherheitsbereich des Flughafens verschafft und seien auf das Rollfeld gelangt. Dort hätten sie sich festgeklebt. Sechs andere Klimaaktivisten seien nicht auf das Flughafengelände gelangt. „Wir haben schnell reagiert“, sagte die Sprecherin der Bundespolizei. Seit dem vergangenen Vorfall am Flughafen BER seien die Kräfte verstärkt worden.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verurteilte die Flughafen-Blockaden. „Mit ihren kriminellen Machenschaften gefährden die Aktivisten der „Letzten Generation“ den gesellschaftlichen Konsens“, erklärte Wissing am Donnerstag in einer schriftlichen Mitteilung. „Eine Demokratie entscheidet aufgrund von Mehrheiten und lässt sich nicht erpressen“, betonte der Minister. Gleichzeitig müsse sich der Rechtsstaat gegen Straftäter „entschlossen zu Wehr setzen“.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) bezeichnete die Aktionen am Donnerstag als „Straftaten“.

Auf einem Foto, dass die „Letzte Generation“ auf Twitter veröffentlichte, waren Aktivisten auf dem Flughafengelände vor dem Rollfeld zu sehen. Dazu schrieben sie: „Die Regierung hat die Krise nicht im Griff und alle anderen Methoden sind leider ausgeschöpft.“

Aktivisten hatten sich in München an einer Rollbahn festgeklebt.
Aktivisten hatten sich in München an einer Rollbahn festgeklebt.

© IMAGO/aal.photo

Der „Letzten Generation“ zufolge war die Polizei kurz vor dem Betreten des Flughafengeländes über die Aktion informiert worden. Ein dpa-Fotograf berichtete, eine Gruppe von Klimaschützern habe ein Loch in einen Zaun geschnitten, sei dann aber von Wachpersonal oder Polizisten abgefangen worden.

Flugzeug mit Notfallpatient kann in München erst mit Verspätung landen

In München rückte die Polizei zu einem Großeinsatz aus. Laut Airport hatten die Aktivisten auch versucht, an der Südseite des Flughafens auf das Gelände zu kommen, sie seien aber von der Polizei daran gehindert worden. Inzwischen läuft der Flugbetrieb wieder uneingeschränkt. Die nördliche Start- und Landebahn konnte bereits relativ kurze Zeit nach der Sperrung wieder freigegeben werden, wie ein Flughafensprecher sagte. „Die sind sehr schnell von der Bundespolizei wieder entfernt worden.“

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Ein Flugzeug mit einem Notfall-Patienten konnte erst mit rund 20-minütiger Verspätung landen. „Ein 80-Jähriger Passagier klagte über Schmerzen in der Brust. Nach jetzigem Stand ist er derzeit Gott sei Dank in einem stabilen Zustand“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München.

Auch weil die südliche Start- und Landebahn durchgehend in Betrieb war, habe es keine Annullierungen von Flügen und nur geringfügige Verspätungen gegeben, hieß es weiter. Die Aktivisten seien festgenommen worden.

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Ende November hatte die Gruppierung den Berliner Hauptstadtflughafen BER für fast zwei Stunden lahmgelegt. Damals verschafften sich zwei Gruppen bestehend aus jeweils mehreren Menschen Zugang zum Flughafengelände. Einige von ihnen hatten sich nach Polizeiangaben am Boden festgeklebt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kritisierte die erneuten Blockadeaktionen. „Protest gegen Umweltzerstörung oder gegen Klimazerstörung ist gerechtfertigt und es ist richtig. Aber er sollte so gewählt sein, dass Menschen nicht unnötig darunter leiden, damit die Akzeptanz in der Bevölkerung für den Klimaschutz nicht gefährdet wird“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag am Rande eines Besuchs in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria.

Die Gruppe selbst teilte mit, dass einige Aktivisten mit Fahrrädern über das Gelände gefahren seien. Der Berliner Flughafen hatte den Betrieb auf beiden Start- und Landebahnen gestoppt.

Die Gruppe „Letzte Generation“ zeigte sich für die Aktion am Donnerstag verantwortlich. „Wir sind immer bereit für konstruktive Gespräche, so wie auch gestern mit dem bayerischen Innenminister (Joachim Herrmann). Aber was wir angesichts der drohenden Klimahölle brauchen, sind Handlungen und nicht nur leere Worte“, sagte Sprecherin Aimée van Baalen.

Die Gruppe, die zuletzt auch häufig Straßen in München und Berlin blockierte, verlangt von der Bundesregierung einen besseren Klimaschutz und fordert unter anderem ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und ein 9-Euro-Bahnticket für ganz Deutschland. (dpa)

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