
Berliner Nachrichten für Geflüchtete: Amal heißt Hoffnung
Was ist in der Stadt los? Das wollen auch Geflüchtete wissen. Die neue Webseite "Amal, Berlin!" informiert auf Arabisch und Farsi über Berlin.
Was ist mit dem BER los? Wie hat Hertha gespielt? Welche Themen sind in der Stadt gerade wichtig? Geflüchtete, die kein oder wenig Deutsch verstehen, bekommen über ihre eigenen Kanäle oft kaum etwas davon mit, was in der Stadt passiert. „Amal, Berlin!“, ein Projekt der Evangelischen Journalistenschule, will das ändern. Zehn Journalistinnen und Journalisten aus Syrien, Iran, Afghanistan und Ägypten wählen jeden Tag die fünf wichtigsten Nachrichten aus der Stadt aus, die aufs Handy geschickt werden. Geflüchtete können sich so auf Arabisch und Farsi über Berlin informieren. Am Donnerstag ging die Plattform online. Neben den Nachrichten des Tages enthält die Seite auch Kommentare, Reportagen, Videos und praktische Tipps – einiges auch auf Deutsch.
130 000 Menschen möchten sie in Berlin und Umland erreichen, sagt Muhammad Abdi, der die arabischen Nachrichten koordiniert. Der junge Syrer, der vor anderthalb Jahren nach Deutschland kam, spricht schon fließend deutsch. Die iranische Journalistin Mahdis Amiri, die die Beiträge auf Farsi betreut, fühlt sich noch im Englischen wohler. „Wir möchten eine Verbindung zwischen den Geflüchteten und der Stadt herstellen“, sagt sie. „Wir möchten ihnen Hoffnung geben.“ „Amal“, das heißt: Hoffnung.

Das Projekt, das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) finanziert wird, soll die beteiligten Journalisten qualifizieren, damit sie irgendwann auch auf dem deutschen Medienmarkt Fuß fassen können, sagte Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der EKD. Der Tagesspiegel kooperiert mit „Amal, Berlin!“: Demnächst werden Texte der Amal-Journalisten auch in diesem Blatt zu lesen sein, einige haben in der Sonderausgabe #jetztschreibenwir vom Oktober 2016 Texte veröffentlicht.