zum Hauptinhalt
Um seinen Tod 2019 gab es Gerüchte: Milliardär und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.

© dpa/---

Update

Gerüchte um Tod von Jeffrey Epstein: US-Behörden räumen mit Verschwörungsmythen auf

Um den Tod des Sexualstraftäters ranken sich seit Jahren Gerüchte. US-Behörden stellen nun klar: Der Multimilliardär hatte keine „Klienten-Liste“ und starb durch Suizid.

Stand:

Das US-Justizministerium und das FBI kommen nach einer Untersuchung zum Schluss, dass der 2019 verstorbene Sexualstraftäter Jeffrey Epstein durch Suizid aus dem Leben geschieden ist – also genauso, wie es schon zuvor die offizielle Version der Todesursache war. Das schreibt die US-amerikanische Nachrichten-Website „Axios.“

„Nach sorgfältigen Ermittlungen ist das FBI zu dem Schluss gekommen, dass Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle Suizid beging“, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung der Behörden. Damit widerlegen die Behörden den Verschwörungsmythos, wonach der Milliardär in seiner Zelle in einem New Yorker Gefängnis gewaltsam zu Tode gekommen sei, um diesen zum Schweigen zu bringen und einflussreiche Mittäter zu schützen.

Laut dem Bericht lägen auch keine Beweise vor, dass der frühere Investmentbanker eine „Klienten-Liste“ mit Namen von Prominenten aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft geführt habe, die Teil eines Rings zur sexuellen Ausbeutung Minderjährigen gewesen sein sollen. Es gäbe keine Hinweise, dass der 2019 angeklagte Epstein mögliche Mittäter- oder Mitwisser erpresst oder sich mit diesen verschworen habe.

Er hat sich selbst getötet. Ich habe die gesamte Datei gesehen.

Dan Bongino, stellvertretender FBI-Direktor

Es ist das erste Mal, dass die Trump-Regierung offiziell Verschwörungstheorien über Epsteins kriminelle Aktivitäten und dessen Tod widerspricht. Die offizielle Version von Epsteins Tod durch Suizid wurde nicht zuletzt in früheren Jahren durch den heutigen FBI-Direktor Kash Patel und seinen Stellvertreter Dan Bongino infrage gestellt. Beide betonen heute, dass sich Epstein in seiner Zelle 2019 selbst das Leben genommen habe.

Sie berufen sich auf Videomaterial aus dem New Yorker Gefängnis, das das Portal „Axios“ eigenen Angaben zufolge einsehen, nicht aber verifizieren konnte und das die Behörden nach Abschluss ihrer Untersuchungen veröffentlichen wollen. Demnach sei klar ersichtlich, dass keine Person den Zellenbereich von Epstein in der Todesnacht vom 9. auf den 10. August 2019 betreten habe. „Er hat sich selbst getötet“, sagte Bongino bereits im Mai dem Sender „Fox News“. „Ich hab die gesamte Datei gesehen.“

Gerüchte, wonach auch der heutige US-Präsident Donald Trump von dem Sexring Epsteins mindestens gewusst haben soll, lancierte nicht zuletzt Trumps ehemaliger Weggefährte und heutiger politischer Widersacher Elon Musk. Der Techmilliardär, der Trump in dessen Wahlkampf noch mit Millionen unterstützte, sich aber mit dem 79-Jährigen überwarf, verbreitete Anfang Juni über die Plattform X die Behauptung, Trump komme in unter Verschluss gehaltenen Epstein-Akten vor.

Musk ruderte kurz darauf zurück. Tatsächlich taucht der Name Trump in bereits freigegebenen Dokumenten zur Epstein-Affäre auf, ein Fehlverhalten konnte dem heutigen US-Präsidenten allerdings nicht vorgeworfen werden. Die Fehde zwischen den beiden Weggefährten Trump und Musk ist indes nicht vorbei, der Techmilliardär kündigt die Gründung einer eigenen Partei an.

Laut den US-Behörden würde eine große Anzahl von Fotos und Videos beweisen, dass Epstein „mehr als eintausend Opfern Schaden zugefügt“ habe. In dem von „Axion“ zitierten Bericht heißt es weiter, dass die Untersuchung keine weitere Anklage im Fall Epstein nach sich ziehen werde. Epsteins frühere Komplizin, Ghislaine Maxwell, wurde 2022 zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren unter anderem wegen sexuellen Kinderhandels verurteilt.

Der Fall Epstein hatte weltweit Aufsehen erregt. Epstein war gut vernetzt und zählte früher Prominente und hochrangige Politiker zu seinen Bekannten und Freunden. Er starb im August 2019 66-jährig in seiner Zelle in einem New Yorker Gefängnis.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })