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Gregorian Bivolaru 2004 nach einer Gerichtsverhandlung in Bukarest.

© AFP/stringer

Guru soll Frauen sexuell missbraucht haben: Anführer von Yoga-Sekte in Frankreich festgenommen

Die französische Polizei hat bei einer Razzia gegen eine Yoga-Sex-Sekte deren Anführer festgenommen. In Rumänien gab es schon 2005 erste Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen den Guru.

Von Jannik Grimmbacher

In Frankreich ist der 71 Jahre alte Leiter einer internationalen Yoga-Sekte, der Frauen sexuell missbraucht haben soll, festgenommen worden.

Neben Gregorian Bivolaru, der sowohl die rumänische als auch die schwedische Nationalität besitzt, kamen 40 weitere mutmaßliche Verantwortliche seiner sektenähnlichen Bewegung in Polizeigewahrsam, wie es am Dienstag in Ermittlerkreisen hieß. Zudem seien 26 Frauen befreit worden, die sexuell gefügig gemacht worden seien.

Die Frauen seien in sehr beengten und unhygienischen Verhältnissen untergebracht gewesen. Sie seien mit mentaler Manipulation dazu gebracht worden, Sex mit dem Guru zu akzeptieren oder sich an pornografischen Chats zu beteiligen. Mit den Chats soll der Sektenführer Medienberichten zufolge Geld verdient haben.

Der internationale Yoga-Verband hatte die Bewegung namens Atman (zuvor Misa) bereits 2008 wegen illegaler Geschäftspraktiken ausgeschlossen.

2005 wurde Bivolaru in Schweden als politischer Geflüchteter anerkannt. In seinem Heimatland Rumänien wurde damals schon wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger gegen den Sektenführer ermittelt.

Mehrere Frauen verschiedener Nationalitäten, denen der Ausstieg gelungen war, hatten den Yoga-Guru angezeigt. Die französische Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Juli Ermittlungen aufgenommen.

Sie wirft den Festgenommenen unter anderem Entführung in einer organisierten Bande vor, was mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden kann. Außerdem werden dem 71-Jährigen Vergewaltigung, Menschenhandel und die Ausnutzung von Schwächeren vorgeworfen.

Die Verdächtigen wurden im Großraum Paris sowie im südfranzösischen Département Alpes-Maritimes festgenommen. (AFP/Tsp)

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