
© Nic Bothma/EPA/dpa
„Rücksichtsloses und gefährliches Spektakel“: 19-jähriger Neuseeländer stirbt bei viraler „Run-it-straight“-Challenge
Die „Run-it-straight“-Challenge liegt in Neuseeland und Australien derzeit im Trend. Doch nun fordert sie ein erstes Todesopfer. Was steckt hinter dem gefährlichen neuen Kampfsport?
Stand:
Schock in Neuseeland: Ein 19-Jähriger ist bei einer am Rugby angelehnten Social-Media-Challenge so schwer verunglückt, dass er an seinen Kopfverletzungen gestorben ist. Die sogenannte „Run-it-straight“-Challenge (Deutsch etwa: Renn' gerade darauf zu) ist in Neuseeland und Australien kürzlich unter anderem auf Plattformen wie Instagram und Tiktok viral gegangen – und lockt mittlerweile riesige Menschenmengen zu Events.
Worum geht es?
Die Regeln sind denkbar einfach: Zwei Teilnehmer rennen aus einiger Entfernung und ohne Schutzausrüstung direkt aufeinander zu, bis sie mit voller Wucht kollidieren. Wer den Zusammenprall dominiert, ist der Gewinner.
Wie beim Rugby gibt es bei den Aktionen einen Läufer und einen Tackler – also einen Spieler, der den Ballträger zu Boden bringt, wie neuseeländische Medien berichteten. Das „Spielfeld“ ist 20 mal 4 Meter groß. Das Opfer habe am Wochenende auf Neuseelands Nordinsel eine private Challenge mit Freunden organisiert, berichtete die Zeitung „New Zealand Herald“ unter Berufung auf die Polizei. Am Montagabend sei er im Krankenhaus gestorben.
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„Wir empfehlen jedem, der an einem solchen Spiel oder einer solchen Veranstaltung teilnehmen möchte, die erheblichen Sicherheits- und Verletzungsrisiken zu bedenken“, sagte Polizeisprecher Ross Grantham. Der Tod des jungen Mannes zeige, wie gefährlich diese Aktionen seien.
Experten warnen vor erheblichen Risiken
„Run it Straight“ gelte mittlerweile bereits als härteste neue Kampfsportart der Welt, schrieb der „New Zealand Herald“ weiter. Dabei werde versucht, die heftigen körperlichen Zusammenstöße zu imitieren, die wöchentlich in der Rugby-League zu sehen seien.
Experten warnen schon länger vor den Risiken – vor allem, was Kopfverletzungen betrifft. Die Sportwissenschaftlerin und Expertin für Verletzungsprävention an der Auckland University of Technology, Patria Hume, bezeichnete die Aktionen als „rücksichtsloses und gefährliches Spektakel“, das jahrzehntelangen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Risiko von Kopfverletzungen im Kontaktsport widerspreche.
So werde eine extrem große Zahl von Gehirnerschütterungen bei Teilnehmern verzeichnet. „Leider war ein Todesfall nötig, damit die Menschen darauf aufmerksam werden und diese gefährlichen Aktivitäten stoppen“, betonte sie. (dpa)
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