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Polizisten sind in der Silvesternacht in Leipzig im Stadtteil Connewitz im Einsatz.

© dpa/Sebastian Willnow

Update

Silvester in Deutschland: Attacke auf Polizeirevier in Leipzig – 18-Jähriger stirbt in der Oberpfalz

In deutschen Großstädten verlief der Jahreswechsel im Vergleich zum vergangenen Jahr verhältnismäßig ruhig. Dutzende Anzeigen, Verletzte und zwei Tote gibt es dennoch.

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Insgesamt bundesweit keine außergewöhnlichen Vorkommnisse, aber eine unruhige Nacht in Leipzig: Mit viel Feuerwerk haben die Menschen überall in Deutschland das neue Jahr begrüßt. In Berlin feierten Zehntausende bei der großen Silvesterparty am Brandenburger Tor, wo es erstmals seit mehreren Jahren auch wieder ein Höhenfeuerwerk gab.

Nach den Krawallen im vergangenen Jahr fanden die Feiern in der Hauptstadt unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Zwar blieben größere Ausschreitungen aus, dennoch meldete die Polizei erneut Angriffe auf Beamte und Rettungskräfte. Mehr dazu lesen Sie hier.

In anderen deutschen Städten verlief der Jahreswechsel im Vergleich zum vergangenen Jahr verhältnismäßig ruhig. Im Leipziger Stadtteil Connewitz suchten Unbekannte in der Silvesternacht allerdings immer wieder die Konfrontation mit der Polizei. Wie die Beamten in der sächsischen Stadt mitteilten, wurde dabei unter anderem ein Polizeirevier attackiert und beschädigt.

Polizei in Leipzig löscht Barrikadenbrände

Darüber hinaus wurden Straßenbarrikaden etwa aus brennenden Mülltonnen errichtet sowie Einsatzkräfte mit Pyrotechnik beworfen. Die Polizei schickte nach eigenen Angaben im Laufe der Neujahrsnacht auch Wasserwerfer in den Bereich, mit denen die kleineren Barrikadenbrände gelöscht wurden.

Überall in Deutschland wurde wieder heftig geknallt.
Überall in Deutschland wurde wieder heftig geknallt.

© dpa/Jason Tschepljakow

Weil sich zusätzlich Menschen auf einem Supermarktdach versammelten, beobachteten die Beamten die Lage mit einem Hubschrauber. Insgesamt seien die Ereignisse „aus Sicht der Leipziger Polizei aber als silvestertypisch einzustufen und nicht besonders“, teilten die Beamten am Montag weiter mit. 

In Stuttgart zog die Polizei mit Blick auf ihren Einsatz rund um den Schlossplatz eine erste positive Bilanz. Bis um 4 Uhr am Montag nahmen die Beamten eigenen Angaben zufolge rund 30 Anzeigen auf, darunter vor allem Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. Laut Polizeiangaben kam es zu keinen „schwerwiegenden Vorkommnissen“.

18-Jähriger stirbt in Koblenz

Ähnlich äußerten sich die Einsatzkräfte in Städten wie Mainz und Bochum. In Koblenz wurde laut Polizeiangaben ein Beamter durch Pyrotechnik getroffen, blieb jedoch unverletzt. Jedoch kam es im Koblenzer Stadtteil Rübenach zu einem tragischen Unfall: Ein 18-Jähriger wurde beim Zünden eines Böllers tödlich verletzt und starb trotz Reanimationsversuchen.

In der Oberpfalz in Bayern starb ein 18-Jähriger an Verletzungen aufgrund eines Böllers. Der junge Mann warf nach bisherigen Informationen der Polizei in Eschlkam im Landkreis Cham einen Böller in ein Kunststoffrohr, um ihn darin explodieren zu lassen, wie ein Sprecher am Montag mitteilte.

Als der junge Mann mit dem Kopf über dem Rohr gewesen sei, sei der Böller explodiert und habe den Mann im Kopfbereich verletzt. Eine weitere Person sei bei dem Vorfall leicht verletzt worden. Die Kriminalpolizei ermittelt zu den Hintergründen des Vorfalls.

In Köln wurden die Sicherheitsmaßnahmen für die Silvesternacht rund um den Dom noch einmal verstärkt. Rund 1000 Polizisten waren laut dem Leiter der Verkehrsdirektion der Kölner Polizei, Frank Wißbaum, im Einsatz, um den Bereich abzusichern und die Bevölkerung zu schützen. Zuvor hatte die Kölner Polizei mitgeteilt, drei weitere Terrorverdächtige im Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen auf den Dom in Gewahrsam genommen zu haben.

Big Ben läutet 2024 in London ein – 100. Jahrestag erster Übertragung

Mit den Glockenschlägen von Big Ben und einem spektakulären Feuerwerk am Riesenrad London Eye hat die britische Hauptstadt in der Nacht zum Montag das Jahr 2024 eingeläutet. Für den Uhrturm des britischen Parlaments war es ein Jubiläum, denn erstmals vor 100 Jahren hatte die BBC das Glockengeläut live zum Jahreswechsel übertragen. Bis dahin war der typische Klang nur für die Menschen in der näheren Umgebung des Londoner Bezirks Westminster hörbar.

Feuerwerk in London.
Feuerwerk in London.

© AFP/Henry Nicholls

Inzwischen ist der „bong“, wie der Klang in Großbritannien auch genannt wird, zweimal pro Tag live im Radiosender BBC 4 zu hören – zum Beginn der 18-Uhr-Nachrichten und um Mitternacht. Auch zu wichtigen Ereignissen, wie dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden die Glockenschläge live übertragen.

Mithilfe von Leuchtdrohnen wurde nun zum Jahreswechsel die inklusive Botschaft „London is a place for everyone“ („London ist ein Ort für alle“) an den Himmel über der Themse geschrieben, an deren Ufer sich Zehntausende Menschen versammelt hatten.

Hunderttausende New Yorker begrüßen 2024 am Times Square

Mit den New Yorker Neujahrsklassikern schlechthin hat die Weltmetropole an der US-Ostküste das neue Jahr begrüßt. Dichter Konfetti-Regen rieselte um Mitternacht bei knapp über null Grad auf Hunderttausende Schaulustige auf den berühmten Times Square in Manhattan. Durch die Häuserschluchten der 8-Millionen-Stadt schallten die Lieder „Auld Lang Syne“ und „New York, New York“, um 2024 einzuläuten. Zuvor war wie üblich eine leuchtende Kristallkugel an einem Fahnenmast heruntergeglitten - der sogenannte Ball Drop.

Die Feierlichkeiten am Times Square wurden diesmal wie auch in vielen weiteren US-Städten von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Die Sicherheitsbehörden in den Vereinigten Staaten befürchteten Zwischenfälle wegen den internationalen Spannungen angesichts des Gaza-Krieges. Einige Journalisten berichteten von vereinzelten propalästinensischen Demonstranten nahe des Times Square.

Bei der traditionellen Silvesterfeier im Zentrum Manhattans waren in diesem Jahr unter anderem die Musiker Flo Rida (44, „Low“) und Paul Anka (82, „My Way“) für Auftritte eingeladen. Die Party gehört zu den größten Silvesterfeten der Welt. Millionen Amerikaner verfolgen die große Show jedes Jahr vor dem Fernseher. Das Großereignis hat seinen Ursprung in der Eröffnung eines neuen Verlagshauses der „New York Times“ im Jahr 1904. Die Zeitung feierte diesen Anlass damals mit einem Silvester-Feuerwerk. (dpa, AFP)

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