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Thema

Pakistan

Der Feldzug der Taliban gegen das universelle Kulturerbe hat die Welt auch an einen schon fast vergessenen Bürgerkrieg erinnert - den Bürgerkrieg in Afghanistan. Und an ein Land, das selbst durch den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt mit unterschiedlichen Parteien fast vollkommen zerstört ist.

Von Elke Windisch

Die Unesco-Beauftragten, die Generaldirektor Koishiro Matsuda am Samstag in Marsch setzte, um die Vernichtung vorislamischer Kunst in Afghanistan zu verhindern, kommen wahrscheinlich zu spät: Das russische Staatsfernsehen berichtete am Samstagabend, die Taliban hätten im Nationalmuseum von Kabul mehrere Hundert Buddha-Statuen zerstört. Für die Sprengung der zwei berühmtesten Buddhas im Höhlenkloster von Bamian, das die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt hatte, seien bereits Vorbereitungen für die Sprengung mit Dynamit getroffen worden, erklärte der der Taliban-Botschafter in Pakistan, Maulvi Abdul Salam, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur Efe.

Von Elke Windisch

Trotz weltweiter Proteste haben die radikal-islamischen Taliban mit der Zerstörung der berühmten Buddha-Statuen von Bamian im Zentrum Afghanistans begonnen. Talibankämpfer hätten die 55 und 38 Meter hohen Statuen mit automatischen Waffen und Granaten beschossen, verlautete am Freitag aus dem Innenministerium in Kabul.

Ein gewaltiges Erdbeben in Indien und Pakistan hat am Freitagmorgen mindestens 1000 Tote gefordert und schwere Verwüstungen angerichtet. Es war mit einer Stärke von bis zu 7,9 auf der Richterskala das heftigste Beben auf dem Subkontinent seit mehr als 50 Jahren.

Die größte Rebellengruppe in Kaschmir, die Hizbul-Gruppe, hat Indien am Freitag Friedensverhandlungen angeboten. Voraussetzung dafür sei die Bereitschaft der indischen Regierung, das benachbarte Pakistan in die Gespräche mit einzubeziehen, sagte ein Vermittler in Srinagar.

Die größte moslemische Rebellengruppe in Kaschmir hat am Donnerstag die indische Regierung ultimativ aufgefordert, binnen fünf Tagen Verhandlungen über das umstrittene Himalaja-Gebiet aufzunehmen. Einen Tag nach der Massakerserie mit 101 Toten im indischen Unionsland Jammu-Kaschmir sagte der Chef der Hezb-ul Mujahedeen, Sayed Salahuddin, seine Organisation werde die bewaffneten Aktionen wieder aufnehmen, falls Indien nicht bis Dienstagnachmittag (Ortszeit) zu Dreiparteiengesprächen - also unter Einbeziehung Pakistans - bereit sei.

Bei den Berliner Arbeitsämtern liegen derzeit zehn Anträge auf "Green Cards" für ausländische Computerspezialisten vor. Allein vier IT-Fachkräfte - zwei aus Polen sowie jeweils einen Spezialisten aus Indonesien und China - will Siemens nach Berlin holen.

Von Sigrid Kneist

Der erste "Computer-Inder" ist ein Indonesier mit deutscher Ausbildung: Harianto Wijaya, 25 Jahre alt und Diplom-Informatiker mit der Traumnote 1,0 lächelt schüchtern, als Arbeitsminister Walter Riester (SPD) ihm strahlend eine Green Card überreicht. Das graue Formblatt mit einem Stempel der Bundesregierung bedeutet für Wijaya eine fünfjährige Arbeitserlaubnis und soll laut Riester "die Tür aufstoßen" für Computerfachleute aus aller Welt.

US-Präsident Bill Clinton hat am Dienstag eindringlich an Indien und Pakistan appelliert, Gespräche zur Beilegung ihres Streits um die Kaschmir-Region aufzunehmen. Die Ermordung von 35 Mitgliedern der Religionsgemeinschaft der Sihks im Kaschmir nur wenige Stunden vor seinem offiziellen Besuchsbeginn hatte die Brisanz des Konflikts wieder schlagartig beleuchtet.

Noch immer ist der genaue Hintergrund der Entführung nicht geklärt. Die Forderung der Erpresser nach Freilassung des Führers der militanten kaschmirischen Organisation Harkat ul Mujahedin, Masood Azhar, lässt jedoch darauf schließen, dass es hier um den Kaschmir-Konflikt geht.

Von Armin Lehmann

Im Streit mit dem Narkose-Chefarzt hat eine hochschwangere Frau am vergangenen Montag kurz vor einer geplanten Kaiserschnitt-Entbindung den Campus Virchow der Charité in Wedding verlassen, weil sie nicht an einer Medikamentenstudie teilnehmen wollte. Mit Blaulicht und in Begleitung einer Hebamme wurde die aus Pakistan stammende 25-Jährige dann unter starken Wehen ins Schöneberger Auguste-Viktoria-Krankenhaus gefahren, wo sie schließlich per Kaiserschnitt einen gesunden Jungen zur Welt brachte.

Fast zwei Monate nach dem Putsch in Pakistan hat ein Anti-Terrorgericht am Mittwoch Anklage gegen Ex-Regierungschef Nawaz Sharif wegen Hochverrrates und Verschwörung zum Mord erhoben. Wie der Sonderstaatsanwalt Ilyas Khan in Karachi im Süden des Landes mitteilte, werden sechs hochrangigen Mitarbeitern dieselben Vorwürfe gemacht, unter ihnen Sharifs Bruder Shahbaz.

Die Militärmachthaber in Pakistan behalten sich das Recht auf weitere Atomtests vor, sollte der Erzrivale Indien weitere Nuklearversuche unternehmen. Der von den Militärs eingesetzte Außenminister, Abdul Sattar, erklärte am Donnerstag in Islamabad, falls Indien einen Nukleartest unternehme, bevor der Atomteststopp-Vertrag in Kraft getreten sei, werde sich Pakistan nicht an einem eigenen Versuch hindern lassen.

Eine Atommacht wächst biologisch: Vor vierzig Jahren hatte Pakistan rund 50 Millionen Einwohner. "Heute sind es bereits 150 Millionen und nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden es in weiteren 50 Jahren über 350 Millionen Pakistani sein", sagte Richard Benedick.

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