Andreas Rieck (46) ist Mitarbeiter am Orient-Institut in Hamburg und Experte für Afghanistan. Warum zerstören die Taliban?
Pakistan
Der Feldzug der Taliban gegen das universelle Kulturerbe hat die Welt auch an einen schon fast vergessenen Bürgerkrieg erinnert - den Bürgerkrieg in Afghanistan. Und an ein Land, das selbst durch den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt mit unterschiedlichen Parteien fast vollkommen zerstört ist.
Die Unesco-Beauftragten, die Generaldirektor Koishiro Matsuda am Samstag in Marsch setzte, um die Vernichtung vorislamischer Kunst in Afghanistan zu verhindern, kommen wahrscheinlich zu spät: Das russische Staatsfernsehen berichtete am Samstagabend, die Taliban hätten im Nationalmuseum von Kabul mehrere Hundert Buddha-Statuen zerstört. Für die Sprengung der zwei berühmtesten Buddhas im Höhlenkloster von Bamian, das die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt hatte, seien bereits Vorbereitungen für die Sprengung mit Dynamit getroffen worden, erklärte der der Taliban-Botschafter in Pakistan, Maulvi Abdul Salam, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur Efe.
Die berühmten Buddha-Statuen im Bamian-Tal sind nach Angaben der afghanischen Taliban-Miliz bereits zu drei Vierteln zerstört. Mit Sprengstoff, Hämmern und Schaufeln würden die über 1500 Jahre alten Stein-Giganten abgetragen, sagte der afghanische Informationsminister Mawlawi Quudratullah Jamal am Samstag in Kabul.
Als die islamische Streitmacht 664 n. Chr.
Trotz weltweiter Proteste haben die radikal-islamischen Taliban mit der Zerstörung der berühmten Buddha-Statuen von Bamian im Zentrum Afghanistans begonnen. Talibankämpfer hätten die 55 und 38 Meter hohen Statuen mit automatischen Waffen und Granaten beschossen, verlautete am Freitag aus dem Innenministerium in Kabul.
Die dünne, etwas ärmlich gekleide Frau in ihrem Baumwollsari schiebt ihre Papiere zusammen und sagt abschließend: "Also neun Personen gehören zur Familie, ist das richtig?".
Die Erde bebt. Mehrere Kontinente waren am Wochenende betroffen.
Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping hat den einseitigen indischen Waffenstillstand in Kaschmir gelobt und zugleich die Unterzeichnung des Atomteststoppvertrages verlangt. Indien hatte die Waffenruhe beim Kampf gegen moslemische Separatisten im indischen Teil Kaschmirs am Mittwoch zum dritten Mal verlängert.
Ein gewaltiges Erdbeben in Indien und Pakistan hat am Freitagmorgen mindestens 1000 Tote gefordert und schwere Verwüstungen angerichtet. Es war mit einer Stärke von bis zu 7,9 auf der Richterskala das heftigste Beben auf dem Subkontinent seit mehr als 50 Jahren.
Was wissen wir über die Zukunft einzelner Länder? Wir wissen etwas über das erwirtschaftete Nationalprodukt, über die Arbeitskräfte und vielleicht noch über die Arbeitslosigkeit.
Was Bill Clinton vor einem halben Jahr recht war, konnte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nur billig sein: Am Mittwoch sprach auch er vor dem indischen Parlament. Das ist eine Ehre, welche die Inder nur sehr wenigen zuteil werden lassen.
Dies sind die Finger eines Fakirs. Qurban Fakir ist einer der pakistanischen Musiker, die Peter Pannke in einem Buch mit CD portraitiert hat.
Die Wüste Tharr ist außergewöhnlich trocken. Der fehlende Regen macht die Region im Westen Radschastahns, einem indischen Bundesstaat, völlig unwirtlich.
Die größte Rebellengruppe in Kaschmir, die Hizbul-Gruppe, hat Indien am Freitag Friedensverhandlungen angeboten. Voraussetzung dafür sei die Bereitschaft der indischen Regierung, das benachbarte Pakistan in die Gespräche mit einzubeziehen, sagte ein Vermittler in Srinagar.
Die größte moslemische Rebellengruppe in Kaschmir hat am Donnerstag die indische Regierung ultimativ aufgefordert, binnen fünf Tagen Verhandlungen über das umstrittene Himalaja-Gebiet aufzunehmen. Einen Tag nach der Massakerserie mit 101 Toten im indischen Unionsland Jammu-Kaschmir sagte der Chef der Hezb-ul Mujahedeen, Sayed Salahuddin, seine Organisation werde die bewaffneten Aktionen wieder aufnehmen, falls Indien nicht bis Dienstagnachmittag (Ortszeit) zu Dreiparteiengesprächen - also unter Einbeziehung Pakistans - bereit sei.
Im indischen Bundesstaat Kaschmir sind bei Angriffen mutmaßlicher Moslemrebellen nach Polizeiangaben binnen weniger Stunden mindestens 93 Menschen getötet worden. Fast alle Opfer seien Hindus.
Bei den Berliner Arbeitsämtern liegen derzeit zehn Anträge auf "Green Cards" für ausländische Computerspezialisten vor. Allein vier IT-Fachkräfte - zwei aus Polen sowie jeweils einen Spezialisten aus Indonesien und China - will Siemens nach Berlin holen.
Der erste "Computer-Inder" ist ein Indonesier mit deutscher Ausbildung: Harianto Wijaya, 25 Jahre alt und Diplom-Informatiker mit der Traumnote 1,0 lächelt schüchtern, als Arbeitsminister Walter Riester (SPD) ihm strahlend eine Green Card überreicht. Das graue Formblatt mit einem Stempel der Bundesregierung bedeutet für Wijaya eine fünfjährige Arbeitserlaubnis und soll laut Riester "die Tür aufstoßen" für Computerfachleute aus aller Welt.
Zu Beginn der vierwöchigen Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag in New York hat sich der Druck auf Indien, Pakistan, Israel und Kuba erhöht, den Vertrag zu unterzeichnen. Vertreter der 187 Konferenzstaaten mahnten die vier Länder, ihre ablehnende Haltung aufzugeben.
Der vom Militär gestürzte pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif ist wegen "Flugzeugentführung und Terrorismus" zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Richter Rehmat Jafri verzichtete auf die Todesstrafe, die der Staatsanwalt gefordert hatte.
Der amerikanische Präsident Bill Clinton hat am zweiten Tag seines als historisch bezeichneten Staatsbesuchs in Indien das getan, was er am besten kann: reden. In einer Ansprache vor beiden Häusern des indischen Parlaments sagte er seinen Zuhörern das, was sie hören wollten.
US-Präsident Bill Clinton hat am Dienstag eindringlich an Indien und Pakistan appelliert, Gespräche zur Beilegung ihres Streits um die Kaschmir-Region aufzunehmen. Die Ermordung von 35 Mitgliedern der Religionsgemeinschaft der Sihks im Kaschmir nur wenige Stunden vor seinem offiziellen Besuchsbeginn hatte die Brisanz des Konflikts wieder schlagartig beleuchtet.
Neulich hat es einer ausgesprochen. Thomas Friedman, US-Publizist und mit seinem Globalisierungs-Buch über den "Lexus und den Olivenbaum" auch in Deutschland sehr erfolgreich, hat in der "New York Times" eher beiläufig eine Liste der drei wichtigsten außenpolitischen Felder der USA untergebracht.
Eine Woche vor dem Besuch von US-Präsident Bill Clinton in Pakistan hat die dortige Militärregierung am Mittwoch ein Verbot von öffentlichen Versammlungen und Demonstrationen im ganzen Land verhängt. Versammlungen in geschlossenen Räumen sind davon nicht betroffen, solange dabei keine Lautsprecher benutzt werden.
Pino Arlacchi (49) gilt weltweit als einer der führenden Mafia-Experten. 1998 wurde er an die Spitze des UN-Büros für den Kampf gegen den Drogenmissbrauch (UNDCP) in Wien berufen.
Erst mit einem Brief an die örtliche Polizei gelang es zwei Afrikanern, die Behörden wachzurütteln - "Wir wollen nur respektiert werden"Claus-Dieter Steyer Khalid Mahmood kann seit fünf Wochen nur noch flüssige Nahrung zu sich nehmen. Für das Abbeißen und Kauen fehlen ihm seit der Silvesternacht mehrere Zähne.
Geldwäsche ist ein heikles Thema. Es gibt zwar seit 1993 ein Gesetz, das Geldwäsche verbietet, doch ob dieses Gesetz auch im CDU-Finanzskandal greift, ist bei Experten umstritten.
Warum dies?Zunächst das: Das Wort "Korruption" weckt Assoziationen wie Süden, wie Sommer, ein vitales, hupendes, hitziges Stadtambiente, in dem braungebrannte Männer unter schattigen Palmen Verhandlungen führen.
Kommt Pakistans gestürzter Premierminister an den Galgen oder nicht? Das ist die große Frage, die das ganze Land bewegt, seit am Mittwoch nach langen Verzögerungen vor einem Gericht in Karachi Anklage gegen Nawaz Sharif erhoben worden ist.
Noch immer ist der genaue Hintergrund der Entführung nicht geklärt. Die Forderung der Erpresser nach Freilassung des Führers der militanten kaschmirischen Organisation Harkat ul Mujahedin, Masood Azhar, lässt jedoch darauf schließen, dass es hier um den Kaschmir-Konflikt geht.
Im Streit mit dem Narkose-Chefarzt hat eine hochschwangere Frau am vergangenen Montag kurz vor einer geplanten Kaiserschnitt-Entbindung den Campus Virchow der Charité in Wedding verlassen, weil sie nicht an einer Medikamentenstudie teilnehmen wollte. Mit Blaulicht und in Begleitung einer Hebamme wurde die aus Pakistan stammende 25-Jährige dann unter starken Wehen ins Schöneberger Auguste-Viktoria-Krankenhaus gefahren, wo sie schließlich per Kaiserschnitt einen gesunden Jungen zur Welt brachte.
Fast zwei Monate nach dem Putsch in Pakistan hat ein Anti-Terrorgericht am Mittwoch Anklage gegen Ex-Regierungschef Nawaz Sharif wegen Hochverrrates und Verschwörung zum Mord erhoben. Wie der Sonderstaatsanwalt Ilyas Khan in Karachi im Süden des Landes mitteilte, werden sechs hochrangigen Mitarbeitern dieselben Vorwürfe gemacht, unter ihnen Sharifs Bruder Shahbaz.
Wie soll der UN-Sicherheitsrat auf den Militärputsch in Pakistan reagieren? Eine Antwort wollen Studierende in einer Simulation am Sonnabend, den 11.
Die Anklageerhebung gegen Pakistans gestürzten Regierungschef Nawaz Sharif ist um eine Woche verschoben worden. Das Anti-Terror-Gericht in Karachi, vor dem Sharif am Freitag erschien, gab damit einem Antrag der Staatsanwaltschaft statt.
Die Militärmachthaber in Pakistan behalten sich das Recht auf weitere Atomtests vor, sollte der Erzrivale Indien weitere Nuklearversuche unternehmen. Der von den Militärs eingesetzte Außenminister, Abdul Sattar, erklärte am Donnerstag in Islamabad, falls Indien einen Nukleartest unternehme, bevor der Atomteststopp-Vertrag in Kraft getreten sei, werde sich Pakistan nicht an einem eigenen Versuch hindern lassen.
Indonesiens Verteidigungsminister Yuwono Sudarsono hat mit einem Militärputsch gedroht, sollte die Regierung sich als "inkompetent" erweisen. Nach Medieninformationen vom Dienstag äußerte sich Sudarsono im Zusammenhang mit seiner Forderung, das Verteidigungsbudget um 62,9 Prozentauf 18,9 Billionen Rupiah (rund 5,1 Milliarden Mark) zu erhöhen.
Zu Beginn des Commonwealth-Gipfeltreffens in Südafrika hat Präsident Thabo Mbeki die Mitglieder des Staatenbundes zum Kampf gegen Armut und Rassismus sowie zur Stärkung der Demokratie aufgerufen. Königin Elizabeth II.
Eine Atommacht wächst biologisch: Vor vierzig Jahren hatte Pakistan rund 50 Millionen Einwohner. "Heute sind es bereits 150 Millionen und nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden es in weiteren 50 Jahren über 350 Millionen Pakistani sein", sagte Richard Benedick.
Gegen Pakistans gestürzten Premierminister Nawaz Sharif ist ein Verfahren wegen eines Mordkomplotts gegen den neuen Militärmachthaber Pervez Musharraf eingeleitet worden. Wie die Polizei am Donnerstag in Karachi mitteilte, wird Sharif und acht anderen hohen Beamten der Mitte Oktober abgesetzten Regierung zudem eine versuchte Flugzeugentführung vorgeworfen.