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Thema

Pakistan

Bei der Fahndung nach Verantwortlichen der Terrorserie in den USA geht das Bundeskriminalamt (BKA) mittlerweile mehr als 1000 Hinweisen aus ganz Deutschland nach. Wie der nach Hamburg entsandte Sprecher der Bundesanwaltschaft, Horst Salzmann, am Dienstag weiter mitteilte, ermittelt die aus Experten des Hamburger LKA und des BKA zusammengesetzte "Soko USA" gegen einen einzigen Verdächtigen.

Aus Afghanistan strömen nach UN-Angaben weiterhin Flüchtlinge in Scharen aus Angst wegen eines möglichen US-Militärschlags. Rund 5000 Flüchtlinge hätten nahe der Provinzhauptstadt Quetta die Grenze zu Pakistan erreicht, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit.

Pakistan ist dabei, immer mehr in die Rolle des Schlüsselstaates in dem sich aufbauenden Konflikt mit Afghanistan zu rutschen. Denn als langjähriger engster Verbündeter der Taliban weiß man über die Extremisten und ihr Land so gut Bescheid wie niemand sonst.

Pakistan hat den Vereinigten Staaten die volle Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. Das sagte US-Außenminister Colin Powell gestern, und wenn es dabei bleibt, dann bedeutet es, dass die islamistische Regierung in Islamabad Osama bin Laden für den Terror in New York und Washington verantwortlich halten könnte.

Von
  • Torsten Hampel
  • Antje Sirleschtov

Das FBI hat nach Auswertung erster Spuren mitgeteilt, dass sich die Vermutungen über die Urheber der verheerenden Anschläge vom Dienstag zu bestätigen scheinen. "Wir haben Beweise, dass Anhänger Osama bin Ladens beteiligt waren", hieß es.

Der ost-timoresische Außenminister Jose Ramos-Horta hat am Freitag erklärt, dass sein Land grundsätzlich bereit sei, die Flüchtlinge auf dem norwegischen Frachter "Tampa" aufzunehmen. 433 Menschen aus Afghanistan, Pakistan und Sri Lanka harren immer noch auf dem Schiff aus.

Von Moritz Kleine-Brockhoff

Er gibt sich unerschrocken und fühlt sich im Recht: Auf der Kommandobrücke des Containerfrachters "Tampa" mit den rund 440 Bootsflüchtlingen und 50 schwer bewaffneten australischen Elitesoldaten an Bord telefoniert Kapitän Arne Rinnan jeden Tag auch mit seiner Frau Grethe im heimischen Kongsberg. "Er sagt, dass die Flüchtlinge ausgesprochen freundliche Menschen sind", berichtet die Norwegerin und hat nichts übrig für die Abweisung der Flüchtlinge, die hauptsächlich aus Afghanistan, Pakistan und Sri Lanka kommen, durch Australiens Behörden: "Die sollen sich was schämen.

Zum ersten Mal seit der Verhaftung der acht ausländischen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now in Afghanistan haben westliche Diplomaten und Angehörige die Gefangenen besuchen dürfen. Nach Angaben von Augenzeugen erhielten die drei Diplomaten aus Deutschland, Australien und den USA sowie die Eltern der zwei inhaftierten US-Bürgerinnen am Montag Zugang zu dem Gefängnis in Kabul, wo die Häftlinge sitzen.

Afghanistans Taliban-Regierung lehnt Presseberichten zufolge nach wie vor eine Verlängerung der Visa von Diplomaten ab, die sich um Zugang zu den inhaftierten Mitarbeitern einer Hilfsorganisation bemühen. Die in Pakistan ansässige Nachrichtenagentur AIP meldete am Sonntag unter Berufung auf Regierungskreise in Kabul, die Haltung der Taliban habe sich nicht geändert.

Die in Afghanistan regierenden Taliban haben am Samstag erneut eine Verlängerung der Visa für die drei westlichen Diplomaten abgelehnt, die sich um eine Freilassung der acht Shelter-Now-Mitglieder bemühen. Einen entsprechenden Antrag hätten er und seine beiden Kollegen nur Stunden zuvor eingereicht, erklärte Helmut Landes, Presseattaché der deutschen Botschaft in Pakistan.

Niemand hat vom indisch-pakistanischen Gipfeltreffen in Agra Wunder erwartet. Aber die Tatsache, dass die beiden verfeindeten Staaten des Subkontinents sich zusammengesetzt haben um über den Zankapfel Kaschmir zu sprechen, ist schon ein Riesenschritt vorwärts.

Wegen unlösbarer Differenzen um Kaschmir ist das historische Gipfeltreffen der verfeindeten Atommächte Indien und Pakistan ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende gegangen. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf verließ das indische Agra am Montagabend, nachdem in stundenlangen Sitzungen keine Einigung erzielt worden war.

Der pakistanische Militärmachthaber General Pervez Musharraf hat zu Beginn seines Besuchs in Indien zu einer Lösung des Kaschmir-Konflikts aufgerufen. Musharraf erklärte am Samstag bei seiner Ankunft in Neu Delhi, der Konflikt belaste die Beziehungen zwischen beiden Ländern seit über einem halben Jahrhundert.

Grenzkonflikte in Kaschmir gibt es seit der Unabhängigkeit des indischen Subkontinents von Großbritannien 1947. Um einem Konflikt zwischen Hindus und Moslems vorzubeugen, wurde der Subkontinent damals in die Länder Indien und Pakistan aufgespalten.

1947: Das überwiegend hinduistische Indien erringt nach 200 Jahren britischer Kolonialherrschaft die Unabhängigkeit. Aus den moslemischen Gebieten im Osten und Westen entsteht das unabhängige Pakistan.

Mit der ihr eigenen Selbstüberschätzung hat Benazir Bhutto die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Islamabad aufgenommen: Die pakistanische Ex-Premierministerin sieht sich schon an die Macht in Pakistan zurückkehren, nachdem das Gericht am Freitag angeordnet hat, dass ihr Korruptions-Prozess neu aufgerollt werden muss.Kaum jemand in Pakistan hat freilich bezweifelt, dass Benazir Bhutto von Nawaz Sharif, ihrem rachsüchtigen Rivalen und Nachfolger im Amt, seinerzeit ein politischer Prozess gemacht worden ist.

Zwei Wochen nach dem Befehl zum Bildersturm in Afghanistan haben die Taliban trotz weltweiter Proteste die größere der beiden Buddha-Statuen in Bamian durch eine Sprengung enthauptet. Das berichtete die in Pakistan ansässige afghanische Presse-Agentur AIP am Freitag unter Berufung auf "zuverlässige Quellen".

Indiens Premierminister Atal Behari Vajpayee hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen: Er hat die im November verkündete und seitdem jeweils um einen Monat verlängerte Waffenruhe in Kaschmir bis Ende Mai verlängert, aber es sieht nicht so aus, als ob er etwas dafür bekommt. Im Gegenteil.

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