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Thema

Pakistan

Der Aufschrei kam prompt: Kurz nach den Luftangriffen auf Afghanistan gingen im Nachbarland Pakistan Tausende Islamisten auf die Straßen. In der Nacht folgten Meldungen über Umbesetzungen im Generalstab.

Von Christoph von Marschall

Die USA haben am Montag die Angriffe auf militärische Ziele in Afghanistan mit Bombern und Marschflugkörpern fortgesetzt. Britische Flugzeuge oder Waffen sind diesmal nicht eingesetzt worden, wie Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vor Journalisten in Washington mitteilte.

Vor ein paar Tagen hat Christian Blunck mit Ahmed Shabaz telefoniert. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Hockey-Zeiten, als Blunck für die deutsche und Shabaz für die pakistanische Nationalmannschaft spielte.

Knapp vier Wochen nach den Terroranschlägen auf New York und Washington haben die USA ihre militärischen Drohungen gegen Afghanistan wahr gemacht. Gemeinsam mit Großbritannien griffen sie am Sonntag Stützpunkte des mutmaßlichen Terroristen bin Laden und der Taliban-Regierung mit Marschflugkörpern und Flugzeugen an.

Im Rahmen ihrer Offensive gegen den Terrorismus haben die USA rund 1000 Infanteriesoldaten nach Usbekistan geschickt. Der usbekische Präsident Islam Karimow erklärte am Freitag auf einer Pressekonferenz mit US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der sich in Usbekistan aufhält, er habe den USA die Erlaubnis gegeben, einen Luftwaffenstützpunkt zu benutzen.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Militärische Reaktionen: Die Vorbereitungen auf einen Gegenschlag Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 Fahndung: Die Suche nach Hintermännern und "Schläfern" Innere Sicherheit: Mehr Geld und schärfere Gesetze: Wie Deutschland sicherer werden soll Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Der amerikanische Verteidigungsminister ist nicht zu beneiden: Beharrlich klopft Donald Rumsfeld auf seiner Nahost-Tour bei arabischen Regierungen an, sucht Unterstützung für einen Militärschlag gegen Osama bin Laden und die Taliban.

Im Konflikt um die Auslieferung des moslemischen Extremisten Osama bin Laden hat die afghanische Taliban-Regierung die USA am Mittwoch nachdrücklich zu direkten Verhandlungen aufgefordert. Die Taliban wollten keinen Krieg, sagte der Taliban-Botschafter in Pakistan, Mullah Abdul Salam Saif, dem US-Sender CNN.

Die Massenflucht aus Afghanistan hält unvermindert an. Obwohl die Grenzen zwischen Afghanistan und dem benachbarten Pakistan offiziell geschlossen sind, gelinge es Tausenden von Afghanen täglich, über die Berge nach Pakistan zu flüchten, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit.

Die Lage muss schon sehr verzweifelt sein, wenn sich die Hoffnungen auf einen 86-jährigen gestürzten Monarchen im Exil richten - zudem auf einen Mann, der zum Auslöser der schlimmsten Jahrzehnte in der Geschichte seines Volkes wurde. Sahir Schah, der letzte König Afghanistans, wurde 1973 abgesetzt - das Ergebnis eines Komplotts seines Vetters mit Rädelsführern verschiedener Stämme.

Von Christoph von Marschall

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Kenzo Oshima Sorgen um die afghanische Bevölkerung macht. Bereits im Februar war der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen (UN) an den Hindukusch gereist.

Von Ulrike Scheffer

Osama bin Laden stammt aus Saudi-Arabien, dem Heiligen Land der Muslime. Seine Regierung hat den Top-Terroristen vor Jahren des Landes verwiesen und distanziert sich demonstrativ von ihm.

Von Martin Gehlen

Es ist das erste Mal, dass die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen einen derartig dringenden Notruf ausgesandt haben: "Vergesst nicht die Menschen von Afghanistan. Lasst sie nicht verhungern oder im Krieg umkommen.

Die Chance für den Beginn einer "neuen Ära" zwischen Iran und dem Westen - so bewerten iranische Kommentatoren den Besuch des britischen Außenministers Jack Straw am heutigen Dienstag. In der Tat wäre es noch vor wenigen Wochen undenkbar gewesen, dass ein britischer Außenminister dem islamischen Regime in Teheran seine Aufwartung macht.

Pakistan hat die USA aufgefordert, Beweise für eine Verwicklung des Islamisten Osama bin Laden in die Anschläge in New York und Washington vorzulegen. Tarik Asis, der Sekretär des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf, sagte in Islamabad, die Öffentlichkeit in Pakistan werde sich erst dann zufrieden geben, wenn Beweise für die Rolle Bin Ladens offen gelegt würden.

Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat im Gespräch mit dem Tagesspiegel anhaltenden Spekulationen über die Entsendung deutscher KSK-Soldaten nach Pakistan energisch widersprochen. Wörtlich sagte der Minister: "Es ist richtig, dass bereits in der vergangenen Woche ein Team in Pakistan eingetroffen ist.

Die Amerikaner haben dem pakistanischen Militärherrscher Pervez Musharraf die Pistole auf die Brust gesetzt. Anders als früher kann der General dem Druck nun nicht mehr ausweichen.

Gibt es einen Masterplan im Kampf gegen den internationalen Terrorismus? Man muss es sich wohl ganz anders vorstellen: Die Spitzenpolitiker in aller Welt machen sich Gedanken, welche Konsequenzen aus dem Anschlag vom 11.

Von Giovanni di Lorenzo

Am Abend des 11. September gegen 19 Uhr sitzen zwei junge Berliner Künstlerinnen in Karachi entsetzt vor dem Fernseher.

Von Moritz Schuller

Das britische Außenministerium hat am Mittwoch alle britische Staatsbürger aufgefordert, Pakistan zu verlassen. Der "Daily Telegraph" hatte zuvor die Ankunft "einer Truppe britischer Muskelmänner in Zivil" in Islamabad gemeldet.

Von Matthias Thibaut
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