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ARCHIV - 22.12.2022, Berlin: Im Queeren Nachtclub "SchwuZ" steht in leuchtenden Buchstaben "Cheers Queers". (zu dpa: «Queerer Kultclub: SchwuZ in Berlin meldet Insolvenz an») Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Christophe Gateau

Verein will Berliner Schwuz retten: Spendenkampagne für queeren Club gestartet

Der Verein, der das insolvente Schwuz trägt, will Spenden sammeln, um den queeren Club zu retten. Ziel ist eine sechsstellige Summe.

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Der Trägerverein des Schwuz will mit einer Spendenkampagne versuchen, genug Geld für die Rettung des insolventen Clubs zu sammeln. Diese startete jetzt unter dem Motto „Mission: Schwuz-Schutz“.

Die Mitglieder würden sich dann den Club quasi „zurückkaufen“ – auch um zu verhindern, dass fremde Investoren, die nicht mit dem Verein zusammenarbeiten wollen, den Club in eine völlig andere Richtung führen.

„Das Schwuz ist ein Fixpunkt für die queere Community in Berlin. Wir wollen genug Geld sammeln, um im Insolvenzverfahren um den Club mitbieten zu können. Wir wollen ihn in den Händen der Community behalten“, sagte Andre Lehmann aus dem Vorstand des SchwuZ-Vereins dem Tagesspiegel.

Der Verein mit aktuell rund 140 Mitgliedern trägt das Schwuz, für die Geschäfte zuständig sind aber zwei vom Verein beauftragte GmbHs. Diese GmbHs hatten Anfang August Insolvenz angemeldet, das Insolvenzverfahren soll voraussichtlich am 1. Oktober starten.

Die Insolvenzverwalterin hatte vor kurzem im Tagesspiegel erklärt, Investoren für den Club zu suchen. Interessenten gebe es bereits. Das Schwuz ist der älteste und bekannteste queere Club in Deutschland.

Der Verein hat ein Spendenziel von 300.000 Euro veröffentlicht, um den Kauf und den Weiterbetrieb durch den Verein in Zusammenarbeit mit weiterer finanzieller Unterstützung sicherzustellen. Im Insolvenzverfahren werde aber auch eine Rolle spielen, welcher Bieter das beste Konzept für den Club vorweisen könne. 

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Die Mitglieder hätten dazu mehrere Arbeitsgruppen eingesetzt, die Konzepte für die Zukunft des Clubs erarbeiten sollen. „Es geht darum, den Club langfristig neu auszurichten: Wie bekommen wir wieder die Verbindung zu unseren Gäst*innen? Offenbar lag da zuletzt etwas im Argen“, sagte Lehmann. Der Club habe es offenbar nicht geschafft, sich nach der Pandemie neu zu erfinden.

Jetzt seien Formate gefragt, um attraktiv für neue Alterskohorten zu werden und gleichzeitig das langjährige Publikum zurückzugewinnen, das teilweise dem Club den Rücken gekehrt habe. In den vergangenen Wochen sei da schon viel passiert: „Wir hoffen, mit den Veränderungen eine langfristige Aufwärtsspirale in Gang zu setzen, die den Club wieder tragfähig macht.“

Sollte statt des Vereins ein anderer Investor den Zuschlag erhalten, sollen die Spenden für die queere Community nicht verloren sein. Man könne sich auch vorstellen, einen kompletten Neuanfang zu wagen. Wenn auch das nicht klappt, sollen die Spenden anderen queeren Initiativen zugutekommen.

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