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Martina Zöllner, Kulturchefin des RBB, soll neue Programmdirektorin des Senders werden.

© rbb/Thomas Ernst

RBB-Programmdirektion: Kulturchefin Martina Zöllner soll übernehmen

Intendantin Katrin Vernau will Personalie schnellst möglich umsetzen. Besetzung ist bist 31. Juli 2024 befristet.

Martina Zöllner, Kulturchefin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt und zunächst bis zum 31. Juli 2024 neue Programmdirektorin des Senders werden. Sie würde in dieser Funktion Jan Schulte-Kellinghaus nachfolgen, der den RBB Ende Januar verlassen hat. Über die Personalie hat Intendantin Katrin Vernau am Donnerstag den RBB-Verwaltungsrat informiert. Die Wahl Zöllners soll schnellst möglichst passieren.

Erfolgreich in der Fiktion

Martina Zöllner studierte nach RBB-Angaben Germanistin und Anglistin und startete als Journalistin für verschiedene Fernsehkulturmagazine der ARD. 1998 leitete die 61-Jährige die Redaktion Kulturdokumentationen des Südwestrundfunks, später jahrelang die Redaktion Dokumentarfilm. 2011 wurde sie Kulturchefin des SWR und 2013 Leiterin der Hauptabteilung „Film und Kultur“, zuletzt „Film und Dokumentation“. Seit 2017 leitete sie beim RBB den Bereich „Dokumentation und Fiktion“. Seit 2021 verantwortet sie das gesamte Kulturprogramm des RBB, inklusive Fiktion und Dokumentation sowie Radio Eins und RBBKultur.

Martina Zöllner steht für neue Formate und große Reihen, etwa „Deutsche Lebensläufe“ oder die ARD-Dokumentationsreihe „Deutschland, deine Künstler“. Im Ersten setzte sie Akzente mit Filmen wie „Meister des Todes“ oder dem ersten Teil der mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten Filmtrilogie „Mitten in Deutschland - NSU“. Als RBB-Filmchefin entstanden preisgekrönte Produktionen wie „Tina Mobil“ oder „Warten auf’n Bus“, „Legal Affairs“ oder die Dokumentationen „Charité intensiv“. Besonders erfolgreich war das Fantasy-Hörspiel „Der Ring des Nibelungen“ oder der Radio-Eins-Podcast „Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?“.

Intendantin Vernau nannte Martina Zöllner „eine kluge Programmgestalterin und -strategin, die mit ihrer vielseitigen Erfahrung genau die Fähigkeiten mitbringt, um das RBB-Programm erfolgreich weiterzuentwickeln.“. Sie habe nicht nur ein Gespür für relevante, aktuelle und politische Themen, sondern auch für ungewöhnliche Programmformen. Dabei gelingt es ihr immer wieder, regionalen Stoffen aus Brandenburg und Berlin überregional Bedeutung zu verschaffen.

Martina Zöllner: „Vor dieser Aufgabe habe ich großen Respekt. Wird es uns gelingen, das Programm mit den eingeschränkten Möglichkeiten, die wir haben, neu auszurichten und unsere Stärken auszuspielen? Der rbb hat die härteste Zeit seiner Geschichte hinter sich, mit Konsequenzen für die ganze ARD. Ich hoffe, in diesen schwierigen Zeiten mehr Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schaffen. Und wenn wir in einem Jahr wieder unbeschwerter und mit mehr Freude gutes Programm machen, wäre ich glücklich, dazu beigetragen zu haben.“

Stellvertretende RBB-Programmdirektorin bleibt Katrin Günther (57). Sie ist zugleich Leiterin der Contentbox Sport und verantwortet die Abteilungen Digitale Entwicklung und Strategie sowie das Qualitätsmanagement und die Medienforschung. Vernau sagte, „wir hatten auch über eine Doppelspitze aus Frau Zöllner und Frau Günther nachgedacht. Sie genießt einen exzellenten Ruf als Journalistin genießt und ist seit ORB-Zeiten mit unserem Sender verbunden. Aus für mich sehr nachvollziehbaren persönlichen Gründen hat Frau Günther dies abgelehnt.“

Vernau betonte, dass Zöllner und Günther ein perfektes Team bilden würden. Müssen sie auch. Das RBB-Fernsehen lebt nicht von seiner Fiktion allein, sondern vor allem von seiner Kompetenz zur regionalen Berichterstattung für Berlin und Brandenburg.

Die Position der Programmdirektorin ist zunächst bis zum 31. Juli 2024 befristet, da sich der RBB in einer Übergangsphase befindet. Derzeit bereitet der Rundfunkrat die Wahl eines neuen Intendanten, respektive einer neuen Intendantin vor. (jbh)

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