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In der Kirche Santa Maria Maggiore wird Papst Franziskus beigesetzt.

© AFP/ANDREAS SOLARO/Archiv

Santa Maria Maggiore im Herzen von Rom: In dieser sagenumwobenen Basilika wird Papst Franziskus seine letzte Ruhe finden

Prachtvolle Mosaike, Reliquien und eine jahrhundertealte Legende: Die künftige Grabesstätte von Papst Franziskus ist ein besonderer Ort. Er ist aber nicht der erste Pontifex, der dort beigesetzt wird.

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Wer im Rom vom Hauptbahnhof in Richtung Kolosseum geht, kommt an Santa Maria Maggiore kaum vorbei. Fünf Minuten Fußmarsch von der Stazione Termini ist die über anderthalb Jahrtausende alte frühchristliche Basilika entfernt, in der Papst Franziskus seinem Testament entsprechend seine letzte Ruhe finden wird.

Franziskus wird damit der achte Pontifex sein, dessen sterbliche Überreste in der päpstlichen Basilika begraben werden - aber der erste seit Clemens IX. im Jahr 1669. Nach 1903 waren bislang alle Päpste im Petersdom beigesetzt worden.

Der Jesuit und bekennende Marienverehrer Franziskus hatte zu Lebzeiten oft vor der Ikone der Heiligen Jungfrau in Santa Maria Maggiore gebetet. Insbesondere tat er dies vor und nach jeder Auslandsreise in der Basilika.

Zuletzt hatte er sich am 12. April zu Beginn der Osterwoche in das prächtige Gotteshaus begeben. Bereits 2023 hatte Franziskus öffentlich den Wunsch geäußert, dort beigesetzt zu werden.

Santa Maria Maggiore ist eine von vier päpstlichen Basiliken außerhalb der Vatikanstadt und innerhalb Roms. Päpstliche Basiliken sind Kirchen mit einem Sonderstatus: Sie unterstehen direkt der Rechtsprechung des Vatikan und sind dem Papst anvertraut.

In päpstlichen Basiliken befindet sich ein Papstaltar, an dem nur das katholische Oberhaupt selbst oder ein Vertreter die Messe halten dürfen.

Prachtvolle Mosaike an den Wänden

In Santa Maria Maggiore sind nicht nur bislang sieben Päpste begraben - sondern unter anderem auch Gian Lorenzo Bernini, der Großmeister des Barock, der dem Petersplatz im Herzen des Vatikan im 17. Jahrhundert seine heutige Gestalt verlieh.

Innenansicht von Santa Maria Maggiore.

© AFP/ALBERTO PIZZOLI/Archiv

Santa Maria Maggiore ist in ihrem Inneren im Wesentlichen noch so gegliedert wie im fünften Jahrhundert, als Papst Sixtus III. sie errichten ließ.

Das Mittelschiff ist gesäumt von Säulen im ionischen Stil. Wer die Basilika betritt, dem stechen vor allem die prachtvollen Mosaike an den Wänden ins Auge.

Wichtige Reliquien in Santa Maria Maggiore

Die Basilika beherbergt einige der wichtigsten Reliquien der katholischen Kirche: unter ihnen ist eine Ikone der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, die dem Heiligen Lukas zugeschrieben wird.

In Santa Maria Maggiore werden zudem Holzfragmente aufbewahrt, die von der Krippe stammen sollen, in dem das Jesuskind lag. Auf der Website der Basilika wird auf jüngste Untersuchungen verwiesen, denen zufolge das Holz tatsächlich aus der Zeit der Geburt Jesu stammt.

Am 12. April hatte Papst Franziskus noch einmal Santa Maria Maggiore besucht.

© AFP/Handout/Vatican Media

Die Vorgeschichte der Basilika reicht in die ersten Jahrhunderte des Christentums und die Spätzeit des Römischen Reichs zurück und ist sagenumwoben.

Einer Legende zufolge soll ein kinderloses, reiches römisches Patrizierehepaar im vierten Jahrhundert gelobt haben, der Heiligen Mutter Gottes ihre Besitztümer zu vermachen. Die Jungfrau Maria soll dem Ehemann im Traum erschienen sein und ihm ein Wunder an einem Ort in Rom versprochen haben.

In einer Sommernacht, am 5. August, soll es daraufhin auf dem höchsten Punkt des Esquilin, einem der sieben Hügel der Ewigen Stadt, geschneit haben - woraufhin der Patrizier zu Ehren Marias den Bau einer ersten Kirche an dieser Stelle finanzierte. Bis heute begehen Katholiken aufgrund dieser Legende am 5. August den Weihetag der Maria zum Schnee. (AFP)

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