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Kämpfer der Huthi-Miliz marschieren während einer Kundgebung zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen und gegen die US-Angriffe auf den Jemen außerhalb von Sanaa.

© dpa/Uncredited

Update

Trotz verkündeter Waffenruhe mit den USA: Huthi-Miliz will weiterhin Israel angreifen

Überraschend verkündet US-Präsident Trump die Kapitulation der Miliz im Jemen. Doch die Huthi halten an ihrer Feindschaft zu Israel fest.

Stand:

Die mit den USA vereinbarte Waffenruhe gilt den jemenitischen Huthi-Rebellen zufolge nicht für ihre Angriffe auf Israel. „Das Abkommen umfasst in keiner Weise Einsätze gegen Israel“, sagt der Chefunterhändler der mit dem Iran verbündeten Miliz, Mohammed Abdulsalam, der Nachrichtenagentur Reuters.

Nach der überraschenden Ankündigung einer Waffenruhe zwischen den USA und den Huthi im Jemen hat die islamistische Miliz ihre fortwährende Unterstützung für Gaza bekräftigt. Ziel sei es weiterhin, die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen zu stoppen und humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen, schrieb der hochrangige Huthi-Vertreter Mohammed Ali al-Huthi auf der Nachrichtenplattform X.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor überraschend verkündet, die Huthi-Miliz habe gegenüber den USA kapituliert. Sie wollten „nicht mehr kämpfen“, und deshalb würden auch die USA ihre Angriffe beenden. Ab wann dies gilt, sagte der Präsident nicht. Laut Huthi-Chefunterhändler Abdulsalam, habe es keine direkten Gespräche mit den USA gegeben.

Trump kündigte im Weißen Haus an, er werde im Gegenzug die US-Angriffe auf die Huthi mit sofortiger Wirkung einstellen lassen. Omans Außenminister verkündete eine Waffenruhe zwischen den USA und der Huthi-Miliz.

Der Oman hat nach eigenen Angaben eine Feuerpause vermittelt. Beide Seiten hätten sich darauf verständigt, künftig keine gegenseitigen Angriffe mehr durchzuführen, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums. Das schließe auch Angriffe gegen amerikanische Schiffe im Roten Meer ein.

Damit solle die Freiheit der Schifffahrt sowie ein ungehinderter Ablauf des internationalen Handelsverkehrs wieder gewährleistet werden.

Huthi äußern sich nicht zu Angriffen auf Schiffe

Die Huthi im Jemen äußerten sich erst einmal vorsichtig. Die proiranische Gruppe werde die Ankündigung von Trump zum Einstellen der US-Angriffe auf den Jemen „zunächst vor Ort prüfen“, teilte al-Huthi mit. Ob die Huthi ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer tatsächlich beenden werden, sagte er nicht.

Es werde kein Zurückweichen bei der Unterstützung Gazas geben, sagte auch der Vorsitzende des Obersten Politischen Rats der Huthi, Mahdi al-Mashat, der Nachrichtenagentur Saba. „Was geschehen ist, beweist, dass unsere Schläge schmerzhaft sind und fortgesetzt werden.“ Den Israelis riet er, sich Schutzräume zu suchen oder das Land zu verlassen. „Eure gescheiterte Regierung wird euch ab heute nicht mehr beschützen können“, sagte al-Mashat.

Wenige Stunden vor Trumps Äußerungen hatte Israel noch den Flughafen der Hauptstadt Sanaa aus der Luft angegriffen. Nach Angaben der Huthis waren auch US-Streitkräfte beteiligt. Israel zufolge diente der Flughafen den Huthis als Drehscheibe unter anderem für den Waffentransporte. 

Der Flughafen sei „völlig lahmgelegt“ worden, vermeldete die israelische Armee. Auch ein Mitarbeiter des Flughafens in Sanaa sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Airport sei „völlig zerstört“ worden. Alle Flüge sind bis auf Weiteres ausgesetzt worden.

Die Huthi-Miliz gehört zu einer vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Die Huthis begründen ihre Angriffe auf Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs mit „Solidarität“ mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.

Die Huthi-Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen. Mitte März startete die US-Armee eine neue Luftoffensive gegen die Miliz, bei der nach Angaben des Pentagons seither rund tausend Ziele getroffen und zahlreiche Kämpfer und Anführer der Huthis getötet wurden. 

Trump sagte nun weiter, vor seiner Reise in die Golfregion in der kommenden Woche werde er eine „sehr, sehr große Ankündigung“ machen. Es gehe um „sehr positive“ Dinge. Vom 13. bis zum 16. Mai besucht Trump Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. (AFP/dpa/Reuters)

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