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„Eine völlig neue Sicherheitslage“: Schweden will Verteidigungsausgaben um 28 Milliarden Euro erhöhen
Die „größte Aufrüstung“ seit dem Kalten Krieg soll in den kommenden zehn Jahren umgesetzt werden, so Regierungschef Ulf Kristersson. Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine trat Schweden 2022 der Nato bei.
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Schweden will seine Verteidigungsausgaben in den kommenden zehn Jahren um umgerechnet knapp 28 Milliarden Euro erhöhen. Regierungschef Ulf Kristersson sprach am Mittwoch von der „größten Aufrüstung“ in seinem Land seit dem Kalten Krieg.
„Wir haben eine völlig neue Sicherheitslage (...) und die Unsicherheiten werden noch lange Zeit bestehen bleiben“, sagte Kristersson. Schweden will seine Verteidigungsausgaben demnach bis 2030 von derzeit 2,4 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erhöhen.
Verteidigungsausgaben: Schweden setzt sich 2,6-Prozent-Ziel
Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte Schweden in den 90er Jahren seine Ausgaben für das Militär stark zurückgefahren. Erst nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 investierte die Regierung wieder verstärkt in die Sicherheit des Landes. Rund ein Jahr nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 trat das bis dahin bündnisfreie Schweden der Nato bei.
Die Regierung in Stockholm hatte bereits Investitionen beschlossen, um die Verteidigungsausgaben bis 2026 auf 2,6 Prozent des BIP zu erhöhen. Damit liege sein Land über dem von der Nato gesetzten Zwei-Prozent-Ziel, sagte Kristersson. Dies sei jedoch „nicht ausreichend“, betonte er. Insbesondere die europäischen Nato-Mitglieder müssten „in den kommenden Jahren große Schritte unternehmen“.
Während frühere Erhöhungen der Verteidigungsausgaben aus dem regulären Haushalt finanziert wurden, muss Schweden die zusätzliche Mittel laut Kristersson diesmal mit Krediten finanzieren. (AFP)
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