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Soldaten nehmen an einer Demonstration während der Ausbildung der Luft- und Amphibienkampfeinheiten der koreanischen Volksarmee teil (Symbolbild).

© REUTERS/KCNA

„Friendly Fire“ wegen Sprachbarrieren?: Nordkoreaner sollen angeblich acht Tschetschenen in Grenzregion Kursk erschossen haben

Etwa einen Monat kämpfen nordkoreanische Einheiten schon an der Seite von Putins Truppen. Nun gab es nach ukrainischen Angaben tödliche Schüsse auf verbündete Soldaten.

Stand:

Nordkoreanische Soldaten sollen angeblich in der russischen Grenzregion Kursk das Feuer auf verbündete tschetschenische Soldaten eröffnet haben. Dabei seien acht Mitglieder des „Achmat“-Bataillons getötet worden, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am Samstagabend auf Telegram mit.

Demnach hätten die Nordkoreaner aus „Angst“ das Feuer auf Fahrzeuge und Soldaten des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow eröffnet. Als Grund für das „Friendly Fire“ nennt der Geheimdienst „die Sprachbarriere“ zwischen den Kämpfern auf russischer Seite als „ein schwieriges Hindernis für die Führung und den Zusammenhalt“.

Kim Jong Un soll etwa 11.000 seiner Soldaten nach Russland geschickt haben, hieß es aus Kiew und Washington bereits im Oktober. Mitte November 2024 sollen sie erstmals aktiv an Kampfhandlungen in der Grenzregion Kursk teilgenommen haben. Schon damals gab es Berichte über Friendly Fire.

Die Verluste sind erheblich.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Ukrainische Truppen waren im Sommer überraschend in die Region einmarschiert und halten seitdem Teile besetzt. Kremlchef Wladimir Putin versucht die Eindringlinge wieder zurückzuschlagen – bislang wenig erfolgreich.

Verluste Nordkoreas unklar

Wie viele der nordkoreanischen Soldaten bislang nach Kursk verlegt wurden, ist unklar. US-Schätzungen aus dem November zufolge sollen es 8000 bis 10.000 sein. Ebenfalls unklar ist, wie viele von ihnen aktiv kämpfen. Der ukrainische Militärgeheimdienst schätzt derweil, dass etwa 200 Soldaten aus russisch-nordkoreanischen Einheiten gefallen sind.

In einem „erfolgreichen“ Angriff ukrainischer Einheiten hätten nordkoreanische Einheiten „gesundheitliche und irreversible Verluste erlitten“, schreibt der HUR in der Telegram-Nachricht. Eine Stellung der Nordkoreaner seit durch einen Drohnenangriff „effektiv“ getroffen worden. Überprüfen lassen sich die Angaben des Geheimdienstes allerdings nicht.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von einer größeren Zahl nordkoreanischer Soldaten, die in Kursk am Kampfgeschehen teilnehmen würden. „Die Verluste bei dieser Kategorie (unter den Nordkoreanern) sind ebenfalls schon erheblich“, sagte Selenskyj in der abendlichen Videobotschaft am Samstag. Zahlen nannte er nicht.

Nach Darstellung Selenskyjs sind die Nordkoreaner nun weitgehend in russische Einheiten integriert und könnten auch bald an anderen Frontabschnitten auftauchen. Bereits Ende November hatte die ukrainische Armee laut eigenen Angaben Nordkoreaner an der Front in der nordostukrainische Region Charkiw gesichtet. (mit dpa)

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.

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