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Ein syrischer Rebellenkämpfer zeigt nach dem Sturz von Assad das Friedenszeichen mit seinen Fingern.

© IMAGO/Middle East Images/IMAGO/Nael Chahine

Geheimdienstoperation in Syrien: Wie die Ukraine beim Sturz von Assad geholfen haben soll – zumindest ein bisschen

Die HTS-Milizen in Syrien sollen Drohnen-Unterstützung aus der Ukraine gehabt haben, berichtet die „Washington Post“. Es wäre nicht die erste ukrainische Auslandsmission. 

Stand:

Der Bürgerkrieg in Syrien wurde massiv von ausländischen Kräften beeinflusst, allen voran Russland. Das Land stand jahrelang fest an der Seite des syrischen Diktators Bashar al-Assad, unterstützte dessen Kriegsverbrechen und beging selbst welche. Auch die Ukraine mischte sich offenbar in Syrien ein – zumindest ein wenig.

Der amerikanische Journalist und Buchautor David Ignatius berichtet in einem Meinungsstück für die „Washington Post“ über eine ukrainische Intervention im vorderasiatischen Bürgerkriegsland. Er beruft sich auf „Quellen, die mit militärischen Aktivitäten der Ukraine im Ausland vertraut sind“.

Drohnenunterstützung aus der Ukraine

In Russland und der Ukraine war zuvor bereits über militärische Aktivitäten Kiews in Syrien berichtet worden. Die „Washington Post“ liefert nun neue Details:

  • Der Zeitung zufolge sollen die syrischen Rebellen der islamistischen HTS-Gruppierung „Drohnen und andere Unterstützung“ von einem ukrainischen Geheimdienst erhalten haben.
  • Ungefähr 20 erfahrene Drohnenoperatoren und 150 Drohnen wurden demnach vor etwa einem Monat aus der Ukraine ins Hauptquartier der Rebellen in Idlib geschickt.

Die Anzahl an Personal und Drohnen scheint nicht groß zu sein. Sie würde nach den Maßstäben des Ukrainekriegs, wo sich die Konfliktparteien regelmäßig mit den unbemannten Luftfahrzeugen angreifen, nur für wenige Attacken reichen. Aus westlichen Geheimdienstkreisen hieß es passenderweise, die Waffenhilfe Kiews habe beim Sturz Assads nur eine „bescheidene Rolle“ gespielt.

Die Symbolkraft entscheidet

Die ukrainische Unterstützung dürfte hauptsächlich eine symbolische Wirkung haben: Die Ukraine verteidigt sich seit bald drei Jahren gegen eine russische Invasion und schafft es dennoch, den russischen Aggressor auch auf einem ausländischen Schlachtfeld zu stören.

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Die Militärmacht Russland, die auf internationaler Bühne regelmäßig mit martialischen Drohgebärden gegenüber dem Westen auffällt, wirkt dagegen geschwächt. Sie verhinderte nicht, dass der verbündete Assad gestürzt wurde und die jahrzehntelange Diktatorenherrschaft innerhalb von nur wenigen Tagen kollabierte.

Syrien wäre nicht die erste ukrainische Geheimdienstoperation im Ausland, selbst wenn man Sabotageakte in Russland ausklammert. Im Juli halfen ukrainische Spezialkräfte Rebellen im westafrikanischen Mali. Es ging um einen Drohnenangriff auf russische Wagner-Söldner und malische Soldaten, wie die „BBC“ berichtete. Ein ähnlicher Kampf soll im ostafrikanischen Sudan geführt worden sein, schrieb die „Kyiv Post“.

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