
© Reuters/Gonzalo Fuentes
Ihr Ziel war England: Acht Migranten sterben bei Überfahrt im Ärmelkanal
Insgesamt 59 Flüchtlinge haben in der Nacht versucht, Großbritannien über den Ärmelkanal zu erreichen. Doch ihr Boot zerschellte vor der Küste von Ambleteuse in Frankreich.
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Acht Menschen aus Asien und Afrika sind beim Versuch einer Überquerung des Ärmelkanals in Richtung England gestorben. „Ein neues Drama hat sich etwa um 01.00 Uhr morgens zugetragen, und wir beklagen den Tod von acht Menschen“, sagte der Präfekt der Region Pas-de-Calais, Jacques Billant, am Sonntag.
Rettungskräfte seien in der Nacht alarmiert worden, da ein Boot mit 59 Menschen im Kanal auf der Höhe von Ambleteuse in Seenot geraten sei. 51 Menschen hätten gerettet werden können. Die Toten stammten aus Eritrea, dem Sudan, Ägypten, Iran und Afghanistan.
Damit sei die Zahl der im Ärmelkanal ertrunkenen Migranten in diesem Jahr auf 46 gestiegen, so Billant. Die Wasserstraße gehört zu einer der am stärksten befahrenen der Welt und die Strömungen sind stark. Dies macht eine Überquerung mit kleinen Booten sehr gefährlich.
In den vergangenen Tagen wurden zahlreiche Überquerungsversuche in Booten unternommen. Innerhalb von 24 Stunden seien zwischen Freitag und Samstag „200 Schiffbrüchige gerettet“ worden, wie die Seepräfektur für den Ärmelkanal und die Nordsee am Samstagabend erklärte. Sie wies darauf hin, dass „18 Abfahrtsversuche von Booten“ über den Tag hinweg vom regionalen operativen Überwachungs- und Rettungszentrum am Cap Gris-Nez registriert worden seien.
Erst Anfang September waren beim Versuch der Überquerung des Ärmelkanals zwölf Menschen ums Leben gekommen. Damals stieg die Zahl der Todesopfer auf 37 in diesem Jahr. Französische Medien sprechen daher von 2024 als dem „tödlichsten Jahr auf dem Ärmelkanal“.
Seit Anfang des Jahres kamen nach Angaben der britischen Behörden mehr als 22.000 Migranten mit Booten über den Ärmelkanal nach England. Die im Juli gewählte Labour-Regierung hat versprochen, die irreguläre Einwanderung zu verringern. (Tsp, Reuters, AFP)
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