
© AFP/MANDEL NGAN
„Ja, das würde ich“: Trump will Polen und Baltenstaaten im Ernstfall gegen Russland verteidigen
Nach russischen Provokationen wachsen die Spannungen zwischen der Nato und Moskau. Nun hat sich der US-Präsident zum Szenario einer weiteren Eskalation geäußert.
Stand:
Nach der wiederholten Verletzung des Luftraums von Nato-Staaten durch Russland hat US-Präsident Donald Trump zugesichert, die baltischen Staaten und Polen im Falle einer weiteren Eskalation durch Russland zu verteidigen. Auf eine entsprechende Reporterfrage antwortete Trump am Sonntag „Ja, das würde ich. Das würde ich.“
Auch der neue US-Botschafter bei den Vereinten Nationen hat den betroffenen Staaten die Unterstützung der USA zugesichert. Die USA würden „jeden Zentimeter Nato-Territorium verteidigen“, sagte Botschafter Mike Waltz am Montag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Russland müsse „dieses gefährliche Verhalten dringend einstellen“, forderte Waltz.
Russische Drohnen waren vor wenigen Tagen in den Luftraum von Polen und Rumänien eingedrungen, zudem drangen am Freitag nach Angaben der estnischen Regierung drei russische Kampfjets für etwa zwölf Minuten in den Luftraum des Baltenstaats ein. Laut dem Außenministerium in Tallinn hatten die russischen Kampfjets keine Flugpläne übermittelt, ihre Transponder zur Ortung seien abgeschaltet gewesen.
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Es handelte sich um die dritte russische Verletzung des Luftraums von Nato-Staaten binnen weniger Tage. Anfang September hatte Polen das Eindringen von rund 20 Drohnen in seinen Luftraum gemeldet, die teils hunderte Kilometer weit in seinen Luftraum flogen. Wenige Tage später prangerte Rumänien das Eindringen einer russischen Drohne in seinen Luftraum an.
Wie reagiert Russland auf die Anschuldigungen?
Russland bestritt die Darstellung aus Tallinn. Der estnische Luftraum sei nicht verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Kreml warf den Nato-Staaten hingegen am Montag vor, die Spannungen durch „unbegründete“ Anschuldigungen zu verschärfen.
Mit Blick auf den Vorwurf aus Estland sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, Moskau sehe derartige Erklärungen als „unbegründet und als Fortsetzung der absolut zügellosen Politik des Landes an, Spannungen zu verschärfen und eine konfrontative Atmosphäre zu schaffen“.
Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats geplant
Der UN-Sicherheitsrat trifft wegen des Vorfalls am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Der EU- und Nato-Staat Estland hatte das Treffen beantragt – es soll dem estnischen Außenministerium zufolge um 10.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) stattfinden.
Vom estnischen Außenministerium hieß es vor dem Treffen des UN-Sicherheitsrats, es sei das erste Mal, dass das Land eine Dringlichkeitssitzung des Gremiums beantragt habe. Russland kann wegen seines Veto-Rechts im Sicherheitsrat allerdings jegliche Entschlüsse blockieren.
Nach Luftraumverletzung auch Nato-Beratungen
Auch die Nato-Länder sollen Anfang der Woche zu Beratungen wegen des Vorfalls zusammenkommen. Die Beratungen der 32 Staaten wurden für Dienstag anberaumt.
Es werde Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags geben, hatte ein Sprecher mitgeteilt. Der Nato-Artikel 4 sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht.
Luftraumverletzungen durch Russland sorgten zuletzt zunehmend für Unruhe unter den Nato-Verbündeten in Europa, immer wieder ist die Rede von Provokationen. Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine war erst kürzlich eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. (AFP, dpa, mira)
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