zum Hauptinhalt
US Vice President and Democratic presidential candidate Kamala Harris speaks at a campaign event at the Erie Insurance Arena in Erie, Pennsylvania, on October 14, 2024.

© AFP/DUSTIN FRANZ

Update

Nach kontroversen Äußerungen des US-Republikaners: Harris bezeichnet Trump als „zunehmend instabil“

Bei einem Wahlkampfauftritt zeigt die US-Demokratin einen Videomitschnitt, in dem der Republikaner vor einem „Feind im Inneren“ warnt. Harris zufolge ist Trump „auf unkontrollierte Macht aus.“

Stand:

Aus seiner Bewunderung für autoritäre Herrscher hat Donald Trump noch nie ein Geheimnis gemacht. Nun, drei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl, bedient sich der Kandidat der Republikaner auch direkt aus einem Handbuch für Diktatoren. Die USA seien durch einen „Feind im Inneren“ bedroht, sagt er - und weiß auch, wie ein solcher zu bekämpfen sei: durch den Einsatz des Militärs.

Trumps demokratische Konkurrentin Kamala Harris bezeichnete den 78-Jährigen daraufhin als „zunehmend instabil“. Bei einer Wahlkampfkundgebung in Erie im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania zeigte die US-Vizepräsidentin am Montag (Ortszeit) eine Videomontage, in der Trump zur Inhaftierung politischer Gegner aufruft und wiederholt vom „Feind im Inneren“ spricht.

„Donald Trump ist zunehmend instabil und aus dem Gleichgewicht geraten, und er ist auf unkontrollierte Macht aus“, sagte Harris. Trump spreche zunehmend „über den Feind in unserem Land. Er spricht davon, dass er jeden, der ihn nicht unterstützt oder der sich nicht seinem Willen beugt, als Feind unseres Landes einstuft“, so die Demokratin.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Trump erwägt Militäreinsatz gegen „Feind im Inneren“

Im Interview mit dem ihm zu Diensten stehenden Sender Fox News hatte Trump am Sonntag auf die Frage, ob er mit einem friedlichen Wahlverlauf am 5. November rechne, geantwortet: „Wir haben hier ein paar sehr schlimme Leute, kranke Menschen, radikale linke Irre.“ Mit diesen müsse der Staat fertig werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Das sollte sehr einfach zu handhaben sein, wenn nötig durch die Nationalgarde oder, falls wirklich nötig, durch das Militär“, fügte Trump hinzu. „Und der Feind im Inneren ist meiner Meinung nach gefährlicher als China, Russland und all diese Länder.“ Als einen seiner Feinde nannte der 78-jährige Rechtspopulist den demokratischen Kongressabgeordneten Adam Schiff, den er als „Dreckskerl“ beleidigte.

Trumps Vorbilder sind offenbar Wladimir Putin, Xi Jinping und Kim Jong Un, über die er sich erst kürzlich voller Bewunderung äußerte: Die Machthaber Russlands, Chinas und Nordkoreas seien „auf dem Höhepunkt, sie sind zäh, sie sind schlau, sie sind bösartig und sie werden ihr Land beschützen“, sagte er im August in einem Gespräch mit seinem Verbündeten, dem Hightech-Milliardär Elon Musk.

Sehen Sie hier Videos zur US-Wahl

Seit Monaten warnen Politiker der Demokratischen Partei, eine ganze Reihe von Republikanern sowie ehemalige Trump-Mitarbeiter davor, dass die Demokratie in den Vereinigten Staaten bei einer Rückkehr Trumps ins Weiße Haus bedroht ist. Der Kandidat weist dies nicht zurück, sondern befeuert das Szenario. Als er im Dezember einmal auf Fox gefragt wurde, ob er in den USA eine Diktatur anstrebe, hatte er geantwortet: „Nein, abgesehen vom ersten Tag.“

Trumps Wahlkampf-Auftritt wegen Notfällen unterbrochen

Eine Wahlkampfveranstaltung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten wurde jüngst wegen medizinischer Notfälle im Zuschauerraum zweimal unterbrochen und schließlich vorzeitig beendet. Die Veranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania war als eine Art Bürgerdialog („Townhall“) angelegt, der von der republikanischen Gouverneurin von South Dakota und Trump-Anhängerin Kristi Noem moderiert wurde.

Nach einer guten halben Stunde und einer Reihe von Fragen aus dem Publikum kam es zu einem ersten medizinischen Notfall im Zuschauerraum. Trump bat die Regie darum, das Lied „Ave Maria“ über Lautsprecher abzuspielen, während sich Sanitäter um die betroffene Person kümmerten. Nur kurze Zeit später folgte ein zweiter medizinischer Notfall auf der anderen Seite der Bühne. Trump und Noem monierten große Hitze im Saal und forderten das Sicherheitspersonal auf, die Türen zu öffnen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Veranstaltung wurde schließlich beendet. Trump und Noem verließen die Bühne aber nicht sofort, sondern blieben noch eine ganze Weile dort. „Möchte noch jemand in Ohnmacht fallen?“, fragte Trump scherzhaft.

Er forderte die Regie auf, nochmals das „Ave Maria“ zu spielen und wünschte sich danach noch eine ganze Reihe weiterer Songs, zu denen er sich tanzend bewegte. „Lasst uns ein Musikfest daraus machen“, sagte Trump. Bevor er schließlich den Saal verließ, unterhielt er sich noch mit einigen seiner Anhänger.

Bei Wahlkampfveranstaltungen kommt es immer wieder zu medizinischen Notfällen und infolgedessen zu Unterbrechungen. Viele Besucher warten stundenlang auf Einlass, die Sicherheitsvorkehrungen sind streng, so mancher gerät da ans Ende seiner Kräfte.

Pennsylvania: wichtiger Bundesstaat für für US-Wahl

Pennsylvania gilt aufgrund des engen Rennens zwischen Trump und seiner demokratischen Konkurrentin Kamala Harris als einer der entscheidenden Bundesstaaten bei der Wahl. Manche Experten halten ihn wegen der hohen Zahl an Wahlleuten sogar für den wichtigsten überhaupt.

Ohne einen Sieg in dem von einer starken Mittelschicht geprägten Bundesstaat wäre der Einzug ins Weiße Haus zumindest deutlich schwieriger. Auch Harris machte am Montagabend (Ortszeit) Wahlkampf in Pennsylvania. Die Präsidentenwahl findet am 5. November statt. Umfragen zufolge ist ein sehr knappes Rennen zwischen Harris und Trump zu erwarten. (dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })