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Raketen im Iran (Symbolbild)

© Vahid Salemi/AP/dpa

Update

Lieferungen an Russland bedroht?: Irans Raketenproduktion nach Angriff Israels wohl „erheblich beeinträchtigt“

Israel Luftschläge gegen den Iran werden Netanjahu zufolge die Raketenproduktion des Feindes beeinträchtigen. Die Herstellung könnte monatelang brachliegen, sagen Experten.

Stand:

Der Angriff im Iran war nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu „präzise und mächtig“. Er habe „alle seine Ziele erreicht“, sagte der Regierungschef bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Herzlberg in Jerusalem für die Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres.

Die israelische Luftwaffe habe zahlreiche Ziele im Iran angegriffen. „Wir haben die Verteidigungsfähigkeit des Irans schwer beschädigt, ebenso wie ihre Fähigkeit, Raketen herzustellen, die gegen uns gerichtet sind.“ Er dankte den USA für „die enge Abstimmung und Unterstützung“. Zuvor hatte bereits die Nachrichtenagentur Reuters ähnliches berichtet.

Kommerzielle Satellitenbilder zeigen US-Wissenschaftlern zufolge, dass Israel bei seinen Luftangriffen auf den Iran Anlagen zur Herstellung fester Raketentreibstoffe getroffen hat. Dadurch werde die Fähigkeit des Irans zur Massenproduktion von Raketen möglicherweise „erheblich beeinträchtigt“, sagt Decker Eveleth von der Denkfabrik CNA in Washington der Nachrichtenagentur Reuters.

Wir haben die Verteidigungsfähigkeit des Irans schwer beschädigt, ebenso wie ihre Fähigkeit, Raketen herzustellen, die gegen uns gerichtet sind.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu

Eveleth und dem früheren UN-Waffeninspektor David Albright zufolge hat Israel den Militärkomplex Partschin nahe Teheran angegriffen. Eveleth zufolge war auch die Raketenproduktionsstätte Khodschir unweit der iranischen Hauptstadt Ziel eines Angriffs. Albright arbeitet beim Institute for Science and International Security.

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Der US-Think-Tank „Institute for the Study of War“ (ISW) schreibt in einer Analyse, dass die Schläge die Produktion von Raketen und deren Lieferungen an die Verbündeten in Russland oder im Libanon vollständig unterbrochen haben könnte.

Die Massenproduktion wieder zu gewährleisten „könnte Monate, möglicherweise sogar ein Jahr oder länger dauern und die iranische Fähigkeit behindern, seine Raketenvorräte und die seiner Verbündeten in der Achse des Widerstands aufzufüllen“, heißt es im Lagebericht des ISW.

Iran bestreitet Raketenlieferungen an Russland

Die Europäische Union hatte Mitte Oktober erst neue Sanktionen gegen den Iran wegen Raketenlieferungen an Russland verhängt. Das Regime in Teheran bestreitet, dass es Moskau diese Waffen liefere. Laut Bundesregierung liegen „ganz klare Belege“ dafür vor.

Israel hatte in der Nacht zum Samstag den seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag auf den Iran ausgeführt. Es war die Antwort auf eine iranische Attacke am 1. Oktober, bei der Israel mit rund 200 ballistischen Raketen beschossen worden war.

Bei dem israelischen Gegenschlag wurden nach Angaben des iranischen Militärs vier Soldaten getötet. Sie seien bei der „Verteidigung des iranischen Luftraums“ gefallen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee. (Tsp, Reuters, dpa)

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