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Drohnen verletzten polnischen Luftraum : Kanzler Merz wirft Russland „rücksichtsloses Vorgehen“ vor
Russisches Verteidigungsministerium weist Vorwürfe zurück – Polen spricht von Desinformationskampagne + Selenskyj meldet 20 Tote nach „brutalem“ Luftangriff auf Zivilisten + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Bundesregierung verurteilt russische Drohnen über Polen „auf das Schärfste“
Bundeskanzler Friedrich Merz wirft Russland angesichts der Verletzung des polnischen Luftraums „rücksichtsloses Vorgehen“ vor. Dieses reihe sich ein in eine lange Kette von Provokationen im Ostseeraum und an der Ostflanke der Nato, teilt Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. „Die Bundesregierung verurteilt dieses aggressive russische Vorgehen auf das Schärfste.“ Es sei gut, dass Polen zusammen mit den Nato-Verbündeten diese Gefahr rechtzeitig habe erkennen und abwenden können. (Reuters)
Großbritannien will Nato-Luftverteidigung über Polen stärken
Großbritannien stellt eine Verstärkung der Nato-Luftverteidigung über Polen in Aussicht. Er habe die britischen Streitkräfte angewiesen, entsprechende Optionen zu prüfen, sagt Verteidigungsminister John Healey nach einem Treffen mit Vertretern aus Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und der Ukraine. „Als euer Nato-Verbündeter werden wir euch, unsere polnischen Freunde, unterstützen“, so Healey. „Wir werden unseren Teil dazu beitragen, die Sicherheit eurer Bevölkerung zu gewährleisten.“ (Reuters)
Deutschland hat USA offenbar als größter Unterstützer der Ukraine abgelöst
Bei der Finanzierung der Militärhilfe für die Ukraine hat Deutschland nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) den bisherigen Hauptgeber USA abgelöst. Deutschland sei „jetzt der größte Unterstützer mit den Beträgen, die wir im Haushalt abgebildet haben, ungefähr neun Milliarden Euro“, sagte Pistorius im Bundestag.
Er verwies darauf, dass die US-Regierung nun Waffen über den neuen Nato-Mechanismus PURL („Prioritized Ukraine Requirements List“) an die Ukraine abgebe. Das Bündnis koordiniert dabei die Umsetzung der Lieferung von Waffen, die in den USA beschafft, aber von Partnern finanziert werden.
Die Herausforderung sei es, die Ukraine in ihrer Industrie und in der Luftverteidigung zu stärken – „und alle an Bord zu halten für die Unterstützung der Ukraine“, sagte Pistorius. (dpa)

EU-Außenbeauftragte Kallas lobt und fordert Europas Verteidigungskraft
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas würdigt nach dem Zwischenfall im polnischen Luftraum die europäische Verteidigungsfähigkeit, fordert zugleich aber verstärkte Anstrengungen. Der Abschuss der Drohnen zeige, dass Europa sich verteidigen könne, sagt Kallas vor Journalisten. „Aber es ist klar, dass wir mehr tun müssen.“ Sie bezeichnet den Vorfall als Gamechanger. „Russland eskaliert absichtlich. Wir müssen sehr entschlossen sein.“ Sie betont zudem die Notwendigkeit weiterer Sanktionen gegen Russland. (Reuters)

Russisches Verteidigungsministerium äußert sich erstmals zu Drohnen-Vorfall in Polen
Das russische Verteidigungsministerium erklärt, es habe nicht geplant, Ziele in Polen zu treffen. Es habe einen erfolgreichen Großangriff mit Drohnen auf militärische Einrichtungen in der Westukraine gegeben, so das Ministerium.
Es verweist zudem darauf, dass die russischen Drohnen, „die angeblich die Grenze zu Polen überquert haben“, eine Reichweite von nicht mehr als 700 Kilometern hätten. Dennoch sei man zu Konsultationen mit dem polnischen Verteidigungsministerium zu diesem Thema bereit, hieß es weiter.
Der polnische Vize-Ministerpräsident Krzysztof Gawkowski wirft Russland und Belarus indessen vor, in seinem Land eine Desinformationskampagne zu dem Drohnen-Vorfall gestartet zu haben. Der Einflug von Drohnen in den polnischen Luftraum sei eine von Russland geplante Aktion gewesen, betont Gawkowski. (Reuters)

Nach Drohnenvorfall: Pistorius sieht „ständige Bedrohung“ durch Russland
Russische Drohnen über Polen mithilfe von Nato-Luftabwehr bekämpft
Kreml: Keine Stellungnahme zu Drohnen-Einflug in Polen
Russischer Rubel nach Drohnen-Vorfall auf Fünfmonatstief
Orban solidarisch mit Polen - kein Wort zu Russland
London verurteilt russische Drohnen in Polens Luftraum
Von der Leyen kündigt Drohnen-Allianz mit Ukraine an
Polen: Sieben Geschosse unbekannter Herkunft gefunden
Selenskyj: Ukraine bereit, Polen Daten über russischen Drohnenangriff zur Verfügung zu stellen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, Kiew sei bereit, Polen alle notwendigen Daten über den heutigen russischen Drohnenangriff zur Verfügung zu stellen. In seinem Telegram-Kanal schrieb er, dass bereits acht Drohnen registriert wurden, die in den polnischen Luftraum eingedrungen seien.Japan schließt alle Filialen seines Handelszentrums in Russland
Tokio hat beschlossen, alle sechs Filialen des Japanischen Zentrums für Handels- und Wirtschaftsbeziehungen in Russland zu schließen, teilte Kabinettssekretär Yoshimasa Hayashi mit. Wie die japanische Zeitung "47NEWS" berichtet, befanden sich die Zentren in Moskau, Sankt Petersburg, Nischni Nowgorod, Chabarowsk, Wladiwostok und auf Sachalin und galten seit dem Jahr 2000 als Symbol der Partnerschaft zwischen beiden Ländern.Die Entscheidung folgte darauf, dass die russische Regierung bereits im Januar einseitig die bilateralen Regierungs-Memoranden aufgekündigt hatte, die die Arbeit der Zentren regelten. Tokio verfolgt seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine eine harte Linie gegenüber Moskau. (Yulia Valova)
Russischer Diplomat: Anschuldigungen zu Drohnen haltlos
Litauens Präsident: Russland immer größere Bedrohung
Belarus: Haben Polen und Litauen vor Drohnen gewarnt
Nach Eindringen von Drohnen auch Hilfe aus Niederlanden
Macron: Keine Kompromisse bei Sicherheit von Verbündeten
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