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(FILES) Leah Goldin (L), the mother of Israeli soldier Lieutenant Hadar Goldin, holds up a picture of her son as she speaks during an interview with AFP at their family home in the central Israeli city of Kfar Saba on August 29, 2018. Israel's military chief pledged on November 8, 2025, to bring home the remains of Lieutenant Hadar Goldin killed during the 2014 six-week war in Gaza, the army said, after Israeli media reported that Hamas had found his body in a tunnel. Since his death, Goldin's body has been held in Gaza but Hamas has never publicly confirmed his death or acknowledged possession of his remains. (Photo by JACK GUEZ / AFP)

© AFP/JACK GUEZ

Israels Armee sichert Rückführung zu: Hamas hat offenbar Leiche von 2014 getötetem israelischen Soldaten gefunden

Arabische Staaten alarmiert wegen Plan zum Aufbau eines „neuen Gazas“  + Trump will internationale Schutztruppe „sehr bald“ in Gaza sehen + Israel attackiert drei Orte im Südlibanon + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Maria Kotsev
Author Maria Kotsev

Hamas hat offenbar Leiche von 2014 getötetem israelischen Soldaten gefunden

Israels Armeechef hat am Samstag die Rückkehr der sterblichen Überreste eines 2014 von der Hamas im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten zugesichert. Armeechef Ejal Samir besuchte Militärangaben zufolge die Familie von Hadar Goldin, nachdem mehrere israelische Medien unter Berufung auf die Hamas berichtet hatten, dass die islamistische Palästinenserorganisation Goldins sterbliche Überreste in einem Tunnel in Rafah im Süden des Gazastreifens gefunden habe. Die Hamas gab dazu keine offizielle Stellungnahme ab. 

Hadar Goldin war am 1. August 2014 bei einem Einsatz im Gazastreifen entführt worden. Er wurde später für tot erklärt. Die Hamas hat seinen Tod nie öffentlich bestätigt oder den Besitz seiner sterblichen Überreste zugegeben. 

Die israelische Armee teilte mit, Samir habe am Abend Goldins Familie getroffen und sie über den aktuellen Informationsstand der Streitkräfte in Kenntnis gesetzt. Nähere Angaben dazu wurden nicht gemacht. Der Generalstabschef habe sein Versprechen und das der Armee hervorgehoben, „Hadar und alle toten Geiseln zurückzubringen“. (dpa)

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Christoph Zempel
Israels früherer Regierungschef Ehud Olmert. 
Israels früherer Regierungschef Ehud Olmert.    Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Ex-Premier Olmert nennt Siedlergewalt im Westjordanland „unerträglich und unverzeihlich“

Israels früherer Premierminister Ehud Olmert hat scharfe Kritik an der Gewalt extremistischer israelischer Siedler geübt. Diese sei „unerträglich, inakzeptabel und unverzeihlich“, sagte er in einem Interview mit dem „Deutschlandfunk“. Palästinenser würden im Westjordanland Opfer von Gewalt und Gräueltaten und die israelische Armee verschließe die Augen davor. Dies stehe nicht im Einklang mit der jüdischen Tradition oder den Werten des Staates Israel, so Olmert. „Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass wir anderen das antun, was uns selbst über Generationen hinweg angetan wurde.“ 

Olmert ist ein scharfer Kritiker der gegenwärtigen Netanjahu-Regierung, die in Teilen auch aus Rechtsextremisten besteht. Der 80-Jährige war von 2006 bis 2009 Ministerpräsident in Israel. Zum Ende seiner Amtszeit legte er einen Friedensplan vor. Damals schlug er der Führung der Palästinenser vor, israelische Siedlungen im Westjordanland teilweise rückabzuwickeln und neue Grenzen sowie Regelungen für Jerusalem festzulegen. Die Palästinenser lehnten ab, auch in Israel stieß der Vorschlag auf große Kritik. (Tsp)
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Benjamin Reuter

Tote und Verletzte bei israelischen Luftschlägen im Libanon

Bei erneuten israelischen Luftschlägen im Libanon sind nach libanesischen Angaben zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurden zwei Brüder auf einer Landstraße am westlichen Fuß des Bergs Hermon im Südosten des Landes getötet, als ihr Auto von einem Geschoss getroffen wurde und in Flammen aufging. Zuvor waren laut NNA bei einem Angriff auf ein Fahrzeug aus der Luft sieben Menschen in dem südlibanesischen Ort Bint Dschubail verletzt worden. 

Die israelische Armee bestätigte, dass sie im besagten Gebiet einen Luftangriff durchgeführt habe. Dabei seien zwei Angehörige einer mit der schiitischen Hisbollah verbündeten Miliz getötet worden. Die beiden Männer seien am Waffenschmuggel für die Hisbollah beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Nach israelischer Auffassung verstießen sie gegen das Waffenruheabkommen mit dem Libanon. Zum vorangegangenen Angriff bei Bint Dschubail äußerte sich die Armee nicht. 

Die Spannungen zwischen Israel und der schiitischen Hisbolllah-Miliz nahmen zuletzt wieder deutlich zu. Die israelische Armee greift in zunehmendem Maß Gebäude und Fahrzeuge an, die sie mit der vom Iran unterstützten Miliz in Verbindung bringt. Beide Seiten hatten sich vor einem Jahr nach einem monatelangen Krieg auf eine Waffenruhe geeinigt. Israel drängt mit Unterstützung der USA auf eine Entwaffnung der Hisbollah. Die Israelis werfen der Organisation aber vor, heimlich aufzurüsten, und greifen beinahe täglich Ziele im Libanon an. (dpa) 
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Christoph Zempel
Lastwagen mit humanitärer Hilfe fahren durch Chan Junis im südlichen Gazastreifen. 
Lastwagen mit humanitärer Hilfe fahren durch Chan Junis im südlichen Gazastreifen.    Bild: Jehad Alshrafi/AP/dpa

USA übernehmen offenbar federführend Koordination der Hilfe im Gazastreifen

Ein vom US-Militär geführtes Koordinationszentrum, das mit der Umsetzung von Präsident Donald Trumps Friedensplan beauftragt ist, soll Israel als Aufseher der humanitären Hilfe im Gazastreifen ersetzen. Das berichtet die „Washington Post“. Demnach soll dieses Gremium die zuständige Einheit Cogat des israelischen Militärs federführend ablösen. Cogat leitet derzeit ein zivil-militärisches Koordinierungszentrum, das im Süden Israels nahe der Grenze zum Gazastreifen eingerichtet wurde, um die Hilfen im Gazastreifen zu regulieren. Israel soll jedoch weiter „Teil der Gespräche“ für die Hilfen in dem Küstenstreifen sein. 

Die US-Koordinationseinheit soll derweil bereits vor der eingeleiteten Übernahme am Freitag mit der Situation im Gazastreifen überfordert gewesen sein. Mehrere mit der Arbeit vertraute Personen beschrieben der „Washington Post“ chaotische Zustände in dem Gremium. 

Konkrete Fortschritte bei der Umsetzung des Friedensplans von Trump wurden zuletzt nicht bekannt. Dieser sieht in einer zweiten Phase neben der Entwaffnung der Hamas auch deren Ausschluss von einer politischen Teilhabe im Gazastreifen vor – beides große Konfliktthemen. Außerdem soll eine Truppe aus internationalen Soldaten zur Stabilisierung des Gazastreifens gebildet werden. Zudem ist eine Übergangsregierung palästinensischer Technokraten im Friedensplan festgehalten. (Tsp, dpa)
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Christoph Zempel

Arabische Staaten alarmiert wegen Plan für „neues Gaza“ 

Arabische Staaten wehren sich offenbar gegen einen von den USA unterstützten Vorschlag, im von Israel kontrollierten Teil des Küstenstreifens ein „neues Gaza“ aufzubauen. Laut einem Bericht der „Financial Times“ befürchten arabische, aber auch europäische Staaten eine dauerhafte Teilung der Enklave. 

Seit Bestehen der brüchigen Waffenruhe haben sich israelische Truppen hinter eine sogenannte Gelbe Linie zurückgezogen, den anderen Teil kontrolliert die Hamas. Dort befinden sich derzeit die allermeisten Palästinenser. 
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Die USA und Israel hatten sich darauf geeinigt, dass keine Wiederaufbauzahlungen in das von der Hamas kontrollierte Gebiet fließen sollen. Der Friedensplan von US-Präsident Donald Trump sieht neben der Entwaffnung der Hamas auch deren Ausschluss von einer politischen Teilhabe im Gazastreifen vor – beides große Konfliktthemen. Außerdem soll eine Truppe aus internationalen Soldaten zur Stabilisierung des Gazastreifens gebildet werden. Zudem ist eine Übergangsregierung palästinensischer Technokraten im Friedensplan festgehalten.

In Israel und den USA gibt es in den Regierungen Befürworter, die von Israel kontrollierte Seite des Gazastreifens wiederaufzubauen und Palästinensern dort eine demilitarisierte, hamasfreie Zukunft zu bieten. Dies könne den Palästinensern einen Platz zum Leben und Arbeiten bieten, sagte zum Beispiel Trumps Schwiegersohn Jared Kushner zuletzt. 

Unter arabischen Staaten ist die Sorge derweil groß. Ein arabischer Diplomat sagte der „Financial Times", dies „würde ein verheerendes Bild erzeugen“. „Das würde aussehen, als würden wir für Israel bauen und nicht für die Palästinenser“, wird er zitiert. „Wir wollen nicht, dass Gaza zu einer Art Schwebezustand zwischen Krieg und Frieden wird, in dem die derzeitige Situation zum Status quo wird.“ (Tsp) 
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Benjamin Reuter

Tote Geisel als Kibbuz-Bewohner identifiziert

Die in der Nacht zum Samstag an Israel übergebene tote Geisel ist nach Angaben der israelischen Regierung als Lior Rudaeff identifiziert worden. Der damals 61 Jahre alte Bewohner des Kibbuz Nir Izchak im Süden Israels hatte als Mitglied der Bereitschaftseinheit des Kibbuz beim Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 gegen die Eindringlinge gekämpft und war dabei getötet worden, wie das Forum der Geiselangehörigen mitteilte. 

Seine Leiche verschleppten die Terroristen anschließend in den Gazastreifen. Den Angaben zufolge stammte Rudaeff aus Argentinien und kam als siebenjähriges Kind nach Israel. Im Kibbuz Nir Izchak habe er sich eine Heimstatt errichtet. Dabei habe er sich 40 Jahre lang als freiwilliger Rettungsfahrer in der Region engagiert, gab das Geiselforum bekannt. Er hinterlasse eine Ehefrau, vier Kinder und drei Enkelkinder.

Mit der Rückgabe seiner Leiche verbleiben noch fünf getötete Geiseln im Gazastreifen. Im Sinne des Waffenruhe-Abkommens vom Oktober muss die Hamas alle sterblichen Überreste von ursprünglich 28 getöteten Geiseln an Israel zurückgeben. Israel hat sich wiederum dazu verpflichtet, für jede übergebene Leiche die sterblichen Überreste von 15 getöteten Bewohnern aus dem Gazastreifen an die dortigen Behörden auszuhändigen. (dpa)
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Benjamin Reuter
Donald Trump empfängt die Staatschefs mehrerer Zentralasiatischer Staaten im Weißen Haus. 
Donald Trump empfängt die Staatschefs mehrerer Zentralasiatischer Staaten im Weißen Haus.    Bild: REUTERS/Nathan Howard

Trump: Kasachstan tritt Abkommen für Zusammenarbeit mit Israel bei

Kasachstan schließt sich US-Präsident Donald Trump zufolge den Abraham-Abkommen für eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten an. Die muslimisch geprägte frühere Sowjetrepublik unterhält bereits seit ihrer Unabhängigkeit vor mehr als 30 Jahren diplomatische Beziehungen zu Israel. Welche konkrete Bedeutung der Schritt Kasachstans nun hat, blieb daher zunächst unklar. 

Der zentralasiatische Staat wird Trump zufolge in seiner zweiten Amtszeit das erste Land sein, das sich den Abkommen anschließt - „das erste von vielen“, schrieb er auf der Plattform Truth Social. 

Der Schritt Kasachstans schien eher symbolischer Natur. Das hielt das Weiße Haus nicht davon ab, die Ankündigung als Durchbruch zu feiern. „Gesegnet seien die Friedensbringer“, hieß es etwa in einem Post des Weißen Hauses auf der Plattform X zu Trumps Ankündigung. Außenminister Marco Rubio lobte seinen Chef umgehend als den weltbesten Verhandlungsführer, der sich für Frieden und Stabilität auf der Welt einsetze.

Wird sich Saudi-Arabien den Abkommen anschließen?
Die 2020 besiegelten Abraham-Abkommen gelten als bedeutender Erfolg aus Trumps erster Amtszeit. Trumps Regierung arbeitet nach eigener Darstellung an einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien. Eine solche Annäherung hatte sich im Sommer 2023 angebahnt, fand dann aber ein jähes Ende aufgrund des Gaza-Kriegs. 

Kasachstan, dessen Bevölkerung zu rund 70 Prozent muslimischen Glaubens ist, sieht sein Verhältnis zu Israel in der Tradition der Sowjetunion, die das Land 1948 als erstes neben den USA anerkannt hatte. Der Staat unter der säkularen Führung von Präsident Kassym-Schormat Tokajew ist flächenmäßig das neuntgrößte Land der Erde und verfügt über große Öl- und Gasvorkommen. (dpa)
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Benjamin Reuter

Trump: Internationale Truppe wird „sehr bald“ in den Gazastreifen entsandt

Eine von den USA koordinierte internationale Stabilisierungstruppe wird nach der Einschätzung von US-Präsident Donald Trump „sehr bald“ in den Gazastreifen entsandt. „Es wird sehr bald soweit sein“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus auf die Frage eines Journalisten zur angekündigten Entsendung einer solchen Truppe in den Gazastreifen.

„Wir haben mehrere Länder, die sich bereit erklärt haben, im Falle von Problemen mit der Hamas oder bei anderen Problemen einzugreifen“, fuhr Trump fort. Am Mittwoch hatten die USA ihren Partnern einen Entwurf für eine Resolution des UN-Sicherheitsrates vorgelegt, die Trumps Friedensplan für den Gazastreifen unterstützt.

Nach Angaben aus Diplomatenkreisen haben mehrere Länder bereits ihre Bereitschaft zur Teilnahme an der internationalen Truppe bekundet, darunter Indonesien. Sie bestehen jedoch auf einem Mandat des UN-Sicherheitsrates, um tatsächlich Truppen im Gazastreifen zu stationieren.

Die Truppe ist in dem Abkommen vorgesehen, das nach rund zwei Jahren Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas, der durch den Hamas-Angriff auf Israel ausgelöst worden war, zu einer Waffenruhe geführt hatte. (AFP)
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Benjamin Reuter
Der Iran hat US-Präsident Donald Trump zufolge eine Aufhebung der US-Sanktionen ins Gespräch gebracht. Er sei offen für Gespräche darüber, sagt Trump vor Reportern im Weißen Haus. „Wir werden sehen, was passiert.“ Eine Stellungnahme der iranischen Vertretung bei den Vereinten Nationen liegt zunächst nicht vor. Hintergrund ist die von Trump nach seinem Amtsantritt im Januar wieder aufgenommene Kampagne des „maximalen Drucks“. Mit dieser soll Teheran an der Entwicklung einer Atomwaffe gehindert werden. Im Zuge dieser Strategie hatten die USA im Juni iranische Atomanlagen bombardiert. (Reuters)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Update (15.45 Uhr): Israels Armee greift Ziele im Südlibanon an

Israels Armee hat nach eigenen Angaben begonnen, militärische Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon anzugreifen. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, das israelische Militär habe in Taiba, Tir Dabba und Aita al-Dschabal angegriffen. Ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in dem Ort Tir Dabba sei ein Haus getroffen worden. 

Die israelische Armee hatte zuvor Bewohner aufgerufen, einige Gebäude in den drei Orten zu verlassen. Gleichwohl betonte das Militär, es handle sich um keine „großangelegte Evakuierung“. 

Ein dpa-Journalist vor Ort beobachtete, wie die Warnung in den betroffenen Ortschaften Panik unter den Bewohnern auslöste. Eltern eilten zur Schule, um ihre Kinder abzuholen. Straßen wurden gesperrt. „Ich halte das nicht mehr aus, in Angst zu leben“, sagte eine Frau. 

Das libanesische Gesundheitsministerium meldete zudem einen Toten und acht Verletzte bei einem israelischen Angriff, der sich bereits am Morgen in der Nähe der Hafenstadt Tyros ereignet habe. Laut Israels Armee galt der Angriff ebenfalls Infrastruktur und Mitgliedern der Hisbollah. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Hisbollah warnt libanesische Regierung vor Verhandlungen mit Israel

Die Hisbollah im Libanon hat die Regierung des Landes davor gewarnt, sich in neue Verhandlungen mit dem eigentlich verfeindeten Israel drängen zu lassen. In dem an Präsident Joseph Aoun, Ministerpräsident Nauaf Salam und Parlamentssprecher Nabih Berri adressierten Brief heißt es, derlei Gespräche dienten ausschließlich den Interessen des „Feindes“ und seines Verbündeten, den USA.

Das vorrangige Ziel des Libanon müsse es sein, die israelischen Angriffe zu stoppen und die Einhaltung der bestehenden Waffenruhevereinbarung durchzusetzen. Die Miliz behält sich demnach „ihr legitimes Recht vor, Widerstand gegen die Besatzung und Aggression zu leisten und an der Seite der Armee und des Volkes die Souveränität des Landes zu verteidigen“. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Israel erklärt Grenzregion zu Ägypten zu militärischem Sperrgebiet

Israel hat die Grenzregion zu Ägypten zum militärischen Sperrgebiet erklärt und dies mit dem Vorgehen gegen den Waffenschmuggel mit Drohnen begründet. Verteidigungsminister Israel Katz zufolge werden hierzu auch die Schießbefehle verschärft werden. „Jeder, der in das Sperrgebiet eindringt, wird ins Visier genommen“, sagte er.

Nach israelischen Medienberichten kommt es an der Grenze zwischen Israel und Ägypten zu massivem Schmuggel von Waffen und Drogen. Die Waffen sind demnach für Verbrecherbanden in Israel bestimmt, gelangen aber teilweise auch in den Gazastreifen.

Die Grenze zwischen Israel und Ägypten erstreckt sich über knapp 200 Kilometer. Im Osten grenzt Israel an Jordanien. Mit beiden Staaten hat Israel Friedensabkommen abgeschlossen und pflegt diplomatische Beziehungen. Im Gazastreifen hat Israel im Mai 2024 die Kontrolle des Grenzübergangs Rafah an der Grenze zu Ägypten übernommen und dies unter anderem mit Waffenschmuggel begründet. (AFP, dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Update 10:06 Uhr: Von Hamas übergebene Geisel-Leiche ist identifiziert

Bei der am Mittwoch aus dem Gazastreifen an die israelische Armee übergebenen toten Geisel handelt es sich israelischen Angaben zufolge um einen am 7. Oktober 2023 getöteten und verschleppten tansanischen Studenten.

Nach dem Identifizierungsprozess habe das israelische Außenministerium die Familie von Joshua Loitu Mollel über die Rückkehr seines Leichnams informiert, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Donnerstag.

Die sterblichen Überreste des Tansaniers waren am Mittwochabend von der radikalislamischen Hamas ausgehändigt worden. Die Hamas hat somit bislang 22 tote Geiseln überstellt, noch immer verbleiben somit sechs getötete Geiseln im Gazastreifen – eine stammt aus dem Ausland. (AFP, dpa)
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Benjamin Reuter

Zerstörung so weit das Auge reicht – was westliche Journalisten in Gaza sehen

Die israelische Armee hat mehreren westlichen Journalisten Zutritt zum Gazastreifen gewährt. Darunter auch einem Korrespondenten der Katholischen Nachrichtenagentur. Hier seine Schilderung:

Auf der Ladefläche eines Transporters geht es los von einer Militärbasis am Kibbuz Nahal Oz. Hohe Betonwände schirmen die Sicht auf den Feldweg nach Gaza ab, „militärisches Sperrgebiet“, warnen gelbe Schilder. Kaum fünf Minuten dauert die Fahrt vom Stützpunkt draußen durch den Grenzzaun zum Armeeposten im israelisch kontrollierten Teil des Gazastreifens - der Pritschenwagen mit einem Dutzend internationaler Journalisten, verpflichtet zu Schutzwesten und Helmen, gerahmt von Militärjeeps. Die Soldaten auf dem Armeeposten drinnen tragen keinen Schutz.

Hinter dem Grenzzaun die Szenerie, die palästinensische Kollegen seit Monaten dokumentieren: Zerstörung, so weit das Auge reicht. Eine Orientierung in der Trümmerwüste scheint auch für jene unmöglich, die den Gazastreifen vor dem Krieg kannten. Einst stand hier Shujaiyye, ein Viertel am östlichen Rand von Gaza-Stadt, vor dem Krieg Heim für geschätzt 100.000 Menschen.

Die Terrororganisation Hamas habe Zerstörung gebracht, in Israel, in Gaza, in der Region, sagt Armeesprecher Nadav Schoschani. Sie habe den Krieg begonnen und auch die Kriegsführung gewählt, durch jahrelange Vorbereitung und ein extensives Tunnelnetz. „Wenn ein Tunnel fünf Kilometer lang ist und man sich um den Tunnel kümmern muss, was bedeutet, dass man diesen Tunnel sprengen muss, dann werden fünf Kilometer lange Häuserzeilen zerstört“, so Schoschani. Die Zerstörung ist für ihn „Teil der Tragödie, die Hamas über die Region gebracht hat“.

Bis heute finde die Armee unter Shujaiyye Tunnel des weitverzweigten Hamasnetzes. Auch neue Waffenlager gehörten zu den Armeefunden, „ein klarer Verstoß gegen das Abkommen“. Die Hamas verstoße seit dessen Inkrafttreten „fast täglich“ und an manchen Tagen mehrfach gegen das Abkommen. Wenn Phase eins des Abkommens erfüllt sei, also alle Geiseln zurückgegeben, die Hamas entwaffnet und eine internationale terrorfreie Sicherheitszone errichtet worden seien, sei Israel bereit für die nächsten Schritte: den Wiederaufbau des Gazastreifens und „eine weitere Bewegung in den Verteidigungslinien“, sagt Armeesprecher Schoschani.

Auch Fotografen wurden von der israelischen Armee nach Gaza gelassen. Hier einige der von ihnen gemachten Bilder. Die Bilder wurden vor der Veröffentlichung von der israelischen Armee geprüft. 
Blick auf Shujaiyye, ein Viertel am östlichen Rand von Gaza-Stadt.
Blick auf Shujaiyye, ein Viertel am östlichen Rand von Gaza-Stadt.   Bild: REUTERS/Nir Elias
Bild: REUTERS/Nir Elias
Israelische Sicherheitskräfte fahren während der von der israelischen Armee organisierten Tour für Journalisten, an den Ruinen von Gebäuden vorbei.
Israelische Sicherheitskräfte fahren während der von der israelischen Armee organisierten Tour für Journalisten, an den Ruinen von Gebäuden vorbei.   Bild: Ohad Zwigenberg/AP/dpa 
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Benjamin Reuter

Israelische Armee: Tote Geisel an Rotes Kreuz im Gazastreifen übergeben

Das Rote Kreuz hat nach Angaben der israelischen Armee die sterblichen Überreste einer weiteren getöteten Geisel von der islamistischen Hamas im Gazastreifen entgegengenommen. Den Informationen des Roten Kreuzes zufolge sei ein Sarg mit einer toten Geisel in dessen Obhut übergeben worden, teilte die israelische Armee am Mittwochabend mit. Der Sarg sei nun auf dem Weg zu den israelischen Streitkräften im Gazastreifen. 

Die Hamas hatte zuvor erst schrittweise 21 tote Geiseln überstellt. Noch immer sind sieben getötete Geiseln im Gazastreifen. Im Zuge des von US-Präsident Donald Trump vermittelten Abkommens hätte die islamistische Palästinenserorganisation bereits vor drei Wochen neben den letzten 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel übergeben müssen. 

Zuletzt hatte die Hamas am Dienstagabend eine weitere Leiche einer Geisel herausgegeben. Der Leichnam wurde von Israel als der des Soldaten Itay Chen identifiziert. Der 19-jährige Deutsch-Israeli war bei dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 mit anderen Soldaten in einem Panzer, um die angegriffenen Orte zu verteidigen. Chens Großeltern haben den Holocaust überlebt, seine Großmutter stammt aus Bad Reichenhall. (AFP)
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Benjamin Reuter
Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Teil der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, kündigen die Übergabe der sterblichen Überreste einer weiteren Leiche noch für Mittwoch an. Trotz der nahezu täglichen Gewalt haben Israel und die Hamas den Austausch der Leichen gemäß den Bestimmungen des am 10. Oktober in Kraft getretenen Waffenruheabkommens fortgesetzt. Die Hamas übergab alle 20 lebenden Geiseln im Austausch gegen fast 2000 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft. Sie sagte auch die Übergabe der sterblichen Überreste verstorbener Geiseln zu, erklärte jedoch, die Zerstörungen im Gazastreifen erschwerten ihre Bergung. Israel wirft der Hamas Verzögerungstaktiken vor. Die Hamas hat bisher 21 der 28 in Gazastreifen begrabenen Leichen von Geiseln zurückgegeben. Im Gegenzug übergab Israel 285 Leichen von Palästinensern, die seit Oktober 2023 getötet wurden. (Reuters)
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Benjamin Reuter
Vertreter der Hamas und des türkischen Geheimdienstes MIT haben Insidern zufolge über die Umsetzung der nächsten Phasen des Waffenruhe-Plans für den Gazastreifen beraten. MIT-Chef Ibrahim Kalin und der Leiter der Hamas-Verhandlungsdelegation, Chalil Al-Hajja, hätten in Istanbul miteinander gesprochen, verlautet aus türkischen Sicherheitskreisen. Dabei sei es um Maßnahmen gegangen, um einen reibungslosen Ablauf des Waffenruhe-Prozesses zu gewährleisten und bestehende Probleme zu überwinden. Die Türkei ist einer der Vermittler in dem Konflikt. Die äußerst fragile Waffenruhe gilt seit 10. Oktober. Der Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas begann mit deren überraschenden Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023. (Reuters)
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Julia Hoene
Author Julia Hoene

Steinmeier spricht Familie von Itay Chen sein Beileid aus

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach der Übergabe des Leichnams der letzten Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft an Israel den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen. „Nach quälenden Monaten, Jahren des Wartens hat die Familie nun traurige Gewissheit“, sagte Steinmeier in Luanda am Rande seines Besuches in Angola. 

„Ich möchte der Familie von tiefem Herzen mein Beileid aussprechen und hoffe, dass sie Trost findet, dass sie Beistand findet in dieser Zeit des Schmerzes und der Trauer.“ (dpa)

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