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Thailändischer Landarbeiter : Israel bestätigt Identität der zweiten toten Geisel
Israel greift offenbar aus der Luft im Gazastreifen an + USA warnen vor „unmittelbar bevorstehendem“ Angriff der Hamas + Hamas übergibt weitere mutmaßliche Leichen von Geiseln + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Vor rund einer Woche ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln am vergangenen Montag freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Israel bestätigt auch Identität der zweiten toten Geisel
Nach der Rückgabe von zwei weiteren toten Geiseln aus dem Gazastreifen durch die radikalislamische Hamas am Samstag haben israelische Behörden nun auch die Identität des zweiten Toten bestätigt. Das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte am Sonntag, es handele sich um den thailändischen Landarbeiter Sonthaya Oakkharasri, der bei dem brutalen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 getötet und dessen Leiche in den Gazastreifen verschleppt worden war.
Sein Tod war bereits am 17. Mai 2024 bekannt gegeben worden - dem Tag, an dem er seinen 31. Geburtstag gefeiert hätte. Sonthaya Oakkharasri war als Landarbeiter im Kibbuz Beeri im Süden Israels im Einsatz.
Zuvor war die andere am Samstag von der Hamas übergebene Leiche als Ronen Engel identifiziert worden. Der 54-jährigen Engel war im Kibbuz Nir Oz getötet und in den Gazastreifen verschleppt worden. Im Dezember 2023 gab die israelische Armee seinen Tod bekannt.
Seine Frau Karina Engel-Bart und ihre beiden Töchter Mika und Yuval waren zusammen mit Engel entführt worden. Engel-Bart und die beiden Töchter wurden jedoch im November 2023 nach 52 Tagen Gefangenschaft im Rahmen eines ersten Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen. (AFP)
Gaza-Vorfall: Israels Polizeiminister für Rückkehr zum Krieg
Nach Berichten über einen Angriff auf israelische Truppen im Gazastreifen hat Polizeiminister Itamar Ben-Gvir eine Wiederaufnahme des Kriegs gegen die Hamas gefordert. Er fordere den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dazu auf, die Armee anzuweisen, „die Kampfhandlungen im Gazastreifen vollständig und mit voller Stärke wieder aufzunehmen“, schrieb der rechtsextreme Minister auf der Plattform X.
„Die trügerischen Vorstellungen, Hamas werde ihre Haltung ändern oder auch nur ein von ihr unterschriebenes Abkommen einhalten, erweisen sich, wie zu erwarten, als gefährlich für unsere Sicherheit“, schrieb Ben-Gvir. „Die nazistische Terrororganisation muss restlos vernichtet werden - und zwar möglichst bald.“
Israelische Medien hatten zuvor berichtet, Terroristen hätten im Süden des Gazastreifens israelische Truppen angegriffen. Es war die Rede von einem „schwerwiegenden Verstoß gegen die Waffenruhe“, genaue Einzelheiten blieben zunächst unklar. Die „Jerusalem Post“ berichtete, es sei eine Panzerfaust auf die Soldaten abgefeuert worden. Die israelische Luftwaffe griff demnach anschließend Ziele in Rafah an. Ein Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte. (dpa)
Offenbar Luftangriffe Israels in Gaza nach Waffenruhe-Verstoß
Israels Luftwaffe hat nach israelischen Medienberichten Ziele im Süden des Gazastreifens angegriffen. Palästinensische Augenzeugen berichteten von zwei israelischen Luftangriffen im Süden des Gazastreifens. In der südlichen, sich unter israelischer Kontrolle befindenden Stadt Rafah habe es Gefechte gegeben, auf die zwei Luftangriffe durch ein israelisches Flugzeug gefolgt seien, teilten die Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag mit.
Der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zufolge seien zwei Palästinenser getötet worden. Sie seien bei einem Luftangriff im Gebiet Dschabalia im Norden des Küstenstreifens ums Leben gekommen. Augenzeugen melden zudem schweres Panzerfeuer in der Stadt Abassan nahe Chan Junis.
Das israelische Militär wirft der Hamas vor, israelische Streitkräfte „mehrfach“ außerhalb der Pufferzone angegriffen zu haben. Die Attacken, unter anderem mit einer Panzerfaust und durch Scharfschützenfeuer, seien ein „eklatanter Verstoß“ gegen die Waffenruhe, erklärte das Militär. Die von palästinensischer Seite gemeldeten israelischen Luftangriffe bestätigte der Beamte nicht.
Die radikal-islamische Hamas weist die Vorwürfe Israels zurück. Die Hamas bekenne sich zur Waffenruhe, erklärt ihr Vertreter Izzat al-Rischeq.
Seit dem 10. Oktober herrscht im Gazastreifen offiziell eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas. Es gab allerdings bereits mehrere gewaltsame Zwischenfälle. Die USA hatten zuletzt vor einem geplanten Angriff der Hamas auf palästinensische Zivilisten gewarnt. Die Terrororganisation wies diese Vorwürfe zurück. (dpa/Reuters/AFP)
Hamas weist US-Vorwurf eines geplanten Bruchs der Waffenruhe zurück

Israel: Grenzübergang Rafah bleibt bis zur Übergabe von toten Geiseln geschlossen

USA warnen vor Angriffsplänen der Hamas
Israel bestätigt Identität von einer am Samstag zurückgegebener toter Geisel
Hamas übergibt weitere mutmaßliche Leichen von Geiseln
Netanjahu will 2026 wieder für Amt des Regierungschefs kandidieren
Explosion auf Tanker vor Küste Jemens
Hamas-Behörden: Neun Tote im Gazastreifen durch israelischen Beschuss
Der Hamas-Zivilschutz im Gazastreifen hat am Samstag den Vorwurf erhoben, dass neun Menschen in der Stadt Gaza durch israelischen Beschuss getötet worden seien. Zusammen mit dem Roten Kreuz habe der Zivilschutz neun Leichen geborgen, nachdem die israelische Armee am Freitag einen Bus mit Flüchtlingen östlich des Viertels Seitun beschossen habe, erklärte der Sprecher der Hamas-Behörde, Mahmud Bassal, am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Alle Opfer gehörten demnach einer einzigen Familie an.
Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe ein verdächtiges Fahrzeug „identifiziert“, das dabei gewesen sei, die Rückzugslinie der israelischen Armee im Gazastreifen zu überqueren. Nach Warnschüssen hätten die Soldaten „das Feuer eröffnet, um die Bedrohung zu beseitigen“. Dies entspreche dem zwischen beiden Seiten geschlossenen Waffenstillstandsabkommen.
Israel und die radikalislamische Hamas hatten in dem Abkommen eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen vereinbart. Bisher wurde die Waffenruhe weitestgehend eingehalten, es gab aber einige Zwischenfälle, wobei Israel jeweils eine Annährung oder das Überschreiten der „gelben Linie“ als Grund nannte, hinter die sich die israelische Armee entsprechend der Vereinbarung zurückgezogen hat. (AFP)
UNO: Wiederaufbau im zerstörte Gazastreifen ist „gewaltige Aufgabe“
Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) hat den Wiederaufbau im vom Krieg zerstörten Gazastreifen als „gewaltige Aufgabe“ bezeichnet. „Ich bin vor sieben bis acht Monaten hier durchgefahren, als die meisten dieser Gebäude noch standen“, sagte Ocha-Leiter Tom Fletcher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP bei einer Fahrt in einem UN-Konvoi durch das Palästinensergebiet, wo er eine Kläranlage nördlich der Stadt Gaza inspizieren wollte. Die „Verwüstung“ und das „Ödland“ zu sehen, sei „absolut erschütternd“.
Vor der UNO und den Hilfsorganisationen liege eine „gewaltige Aufgabe“, betonte Fletcher. „Wir haben jetzt einen umfangreichen 60-Tage-Plan, um die Versorgung mit Lebensmitteln zu verbessern, täglich eine Million Mahlzeiten bereitzustellen, den Gesundheitssektor wieder aufzubauen, Zelte für den Winter zu beschaffen und Hunderttausende Kinder wieder zur Schule zu schicken.“
Die dicht besiedelten Städte im Gazastreifen, in denen mehr als zwei Millionen Palästinenser zu Hause waren, wurden durch die zwei Jahre andauernden Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas in Schutt und Asche gelegt. Die Menschen, die in ihre zerstörten Häuser zurückkehrten, wollten „vor allem Würde“, betonte Fletcher. „Wir müssen die Stromversorgung wiederherstellen, damit wir beginnen können, das Abwassersystem wieder in Betrieb zu nehmen.“ (AFP)

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