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Um ein „würdiges Ende des Krieges zu sichern“: Kiew hat von USA Friedensplan-Entwurf erhalten – und ist bereit für Gespräche
25 Jahre Haft für Anschlag auf hohen russischen Offizier + Landesweite Stromsperren in der Ukraine nach Drohnenangriffen + Ukraine und Russland tauschen erneut Soldatenleichen aus + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Ukraine zu Gesprächen über neuen US-Plan für Kriegsende bereit
Die Ukraine hat nach Angaben des Präsidialamtes in Kiew den Entwurf eines Planes der USA zur Wiederbelebung der diplomatischen Bemühungen um eine Beendigung des Krieges erhalten.
Die ukrainische Regierung sei bereit, konstruktiv mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um ein „würdiges Ende des Krieges zu sichern“, erklärte das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend. Selenskyj wolle „in den kommenden Tagen“ mit US-Präsident Donald Trump über den Vorschlag sprechen.
„Wir sind jetzt wie zuvor bereit, konstruktiv mit der amerikanischen Seite sowie mit unseren Partnern in Europa und auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, damit das Ergebnis Frieden ist“, heißt es.
25 Jahre Haft für Anschlag auf hohen russischen Offizier
Russisches Video soll Vormarsch in Pokrowsk belegen
China und Indien halten sich an Russland-Sanktionen
Wadephul spricht mit US-Sondergesandtem Witkoff
Ukraine und Russland tauschen erneut Soldatenleichen aus
Die Ukraine und Russland haben erneut Soldatenleichen ausgetauscht. Kiew habe 1000 Leichname erhalten, teilte der für Kriegsgefangene zuständige Stab in Kiew mit. Er dankte dabei ausdrücklich dem Internationalen Roten Kreuz für die Vermittlung. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte den Austausch unter Berufung auf eigene Quellen. Demzufolge hat Moskau die sterblichen Überreste von 30 Soldaten erhalten. (dpa)
Rubio äußert sich nach Medienberichten über Friedensplan
US-Außenminister Marco Rubio hat nach Medienberichten über einen angeblichen Friedensplan für die Ukraine beide Kriegsparteien zu Zugeständnissen aufgerufen. „Um einen komplexen und tödlichen Krieg wie den in der Ukraine zu beenden, ist ein umfassender Austausch ernsthafter und realistischer Ideen erforderlich“, schrieb Rubio in seinem persönlichen Account bei X. Er bestätigte dabei nicht, dass es einen fertigen Plan gebe, sondern sprach lediglich von einer „Liste möglicher Ideen“. Medien hatten zuvor vor einem 28-Punkte-Plan berichtet.
Ein dauerhafter Frieden verlange von beiden Seiten – also Russland und der Ukraine -, dass sie „schwierigen, aber notwendigen Konzessionen zustimmen“, schrieb Rubio in dem Post, den er nicht auf den offiziellen Accounts der Regierung veröffentlichte. „Deshalb erstellen wir derzeit eine Liste mit möglichen Ideen zur Beendigung dieses Krieges, die auf Beiträgen beider Konfliktparteien basiert, und werden diese Liste auch weiterentwickeln.“ (dpa)
Ein Friedensplan für die Ukraine muss nach den Worten des Kreml die Ursachen des Konflikts beseitigen. Zwar gebe es Kontakte mit den USA, aber derzeit keine Verhandlungen über einen solchen Plan, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er lehnt eine Stellungnahme dazu ab, ob Präsident Wladimir Putin über die Einzelheiten des gemeldeten Plans informiert wurde. (Reuters)
Russland droht Belgien und Euroclear bei Beschlagnahme von Vermögenswerten
Das russische Parlament hat mit rechtlichen Schritten gegen Belgien und den dort ansässigen Finanzdienstleister Euroclear im Falle einer Beschlagnahme russischer Vermögenswerte durch die EU gedroht. Zudem schlug das Parlament vor, Vermögenswerte von Bürgern aus sogenannten unfreundlichen Staaten zu nutzen, um Verluste für Russland auszugleichen, wie aus einer am Donnerstag verabschiedeten Resolution hervorgeht. Euroclear mit Sitz in Belgien ist die Verwahrstelle, bei der ein Großteil der eingefrorenen Vermögenswerte liegt.
Hintergrund ist ein Vorschlag der EU-Kommission, bis zu 185 Milliarden Euro des in Europa eingefrorenen russischen Staatsvermögens für Kredite an die Ukraine verwenden zu können. (Reuters)
Landesweite Stromausfälle in der Ukraine nach Angriffen
Neue russische Drohnenangriffe auf die Regionen Tschernihiw, Charkiw, Donezk und Dnipropetrowsk haben die Probleme in der Ukraine mit der Stromversorgung weiter verschärft. Landesweit seien für Privatverbraucher Stromsperren zwischen 10 und 16 Stunden angeordnet worden, teilte der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo bei Telegram mit. Ganztägige Stromabschaltungen gebe es auch für Industriebetriebe. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Energie zu sparen und Geräte mit hohem Stromverbrauch erst nach 22 Uhr zu betreiben.
Für Kiew hatte der örtliche Energieversorger DTEK bereits am Vortag Stromsperren von bis zu 18 Stunden angekündigt. (dpa)
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat angesichts der jüngsten US-Initiative zur Beendigung des Ukraine-Kriegs eine Waffenruhe als Voraussetzung für Friedensgespräche genannt. Es könne nur miteinander verhandelt werden, wenn der russische Präsident Wladimir Putin „seinen aggressiven Angriffskrieg gegen die Ukraine beendet, dass es zu einem Waffenstillstand kommt, ohne jede Vorbedingung“, sagte Wadephul am Donnerstag am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel. (AFP)
22 Ukrainer nach russischem Luftangriff noch vermisst
Nach den schweren russischen Luftangriffen am Vortag suchen Rettungstrupps in der westukrainischen Stadt Ternopil immer noch nach möglichen Überlebenden. 22 Menschen würden noch vermisst, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Rund 230 Rettungshelfer seien im Einsatz, teilweise könnten sie wegen der Einsturzgefahr nur mit Händen den Schutt wegräumen. Nach jetzigem Stand sei bekannt, dass es 26 Tote gebe, darunter drei Kinder, aktualisierte Selenskyj die Opferzahlen. Zuvor war von 25 Toten die Rede. (dpa)
Kanzleramtschef kritisiert neuen Ukraine-Plan der USA
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat den angeblichen US-Friedensplan für die Ukraine kritisiert, über den US-Medien berichten. „Die ersten Nachrichten, die man dazu sieht, die sind durchaus verstörend“, sagte Frei am Donnerstag bei RTL und ntv. „Es mutet etwas an, als ob Putin damit Kriegsziele erreichen könnte, die er auf dem Schlachtfeld nicht erreicht hat. Und das wäre sicherlich ein Ergebnis, das nicht akzeptabel wäre“, sagte Frei mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
In den europäischen Hauptstädten war zu dem Plan wenig bekannt. Aus EU-Kreisen in Brüssel hieß es, dass es Gespräche der USA mit beiden Kriegsparteien gebe, den neuen Plan habe man aber noch nicht gesehen. Auch der Kanzleramtschef sagte, ihm persönlich sei der Friedensplan nicht bekannt gewesen. (dpa, AFP)
Angesichts eines neuen US-Friedensplans für die Ukraine hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas die Beteiligung Kiews und Brüssels angemahnt. „Damit jedweder Friedensplan funktioniert, müssen die Ukrainer und die Europäer an Bord sein“, sagte Kallas am Donnerstag vor einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel zu Journalisten. Die Europäer begrüßten „jede Bemühung“ für einen „langfristigen Frieden“, betonte sie.
In dem Konflikt gebe es „einen Angreifer und ein Opfer“, sagte Kallas mit Blick auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. (dpa)
Ukraine-Sondergesandter schmeißt hin – Konflikt über russlandfreundlichen Kurs der US-Regierung
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