
© AFP/OMAR AL-QATTAA
Explosion in Gaza: Israel zerstört Gebäude der Islamischen Universität
Rubio besucht mit Netanjahu die Klagemauer + Irans Sicherheitsrat billigt Vereinbarung für neue Atominspektionen + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern führt Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden bislang mehr 61.000 Menschen getötet. Über eine Feuerpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen wird weiterhin verhandelt. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich oftnicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Israel zerstört Gebäude der Islamischen Universität in Gaza
Die israelische Armee hat ein weiteres Gebäude der Islamischen Universität in der Stadt Gaza zerstört. Israelische und palästinensische Medien veröffentlichten Videos, auf denen zu sehen war, wie das Gebäude getroffen wurde. Die Armee bestätigte den Vorfall. Die islamistische Terrororganisation Hamas habe das Gebäude für das Ausspähen von Soldaten und die Vorbereitung von Angriffen benutzt, teilte das Militär mit. Die Vorwürfe lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Islamische Universität war während des Krieges, der schon seit fast zwei Jahren wütet, bereits mehrmals angegriffen worden. Nach palästinensischen Angaben hatten Binnenflüchtlinge auf dem Gelände der Hochschule Zuflucht gesucht. (dpa)
Resolutionsentwurf für Gipfel in Doha
Sondergipfel in Katar
Nach dem israelischen Luftangriff in Katar laufen dort Vorbereitungen für einen Sondergipfel mit fast 60 arabischen und islamischen Staaten. Die Außenminister von Ländern der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) kamen dafür am Nachmittag in Doha zusammen, wie die Staatsagentur QNA berichtete. Sie sollen das Gipfeltreffen ihrer Staats- und Regierungschefs vorbereiten, das für Montag in Katar geplant ist. Der OIC gehören 57 muslimisch geprägte Staaten an.
Die Staaten dürften bei dem Gipfel vor allem nach einer gemeinsamen Haltung gegenüber Israel suchen. Möglich scheint vor allem eine Abschlusserklärung nach dem Gipfeltreffen am Montag, in dem der Angriff Israels erneut mit starken Worten verurteilt wird. (dpa)
Merz lobt Belgiens Premier für Solidarität mit Lahav Shani
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat den belgischen Regierungschef, Bart De Wever, für seine Solidarität mit einem israelischen Dirigenten gelobt, der von einem Festival ausgeladen worden war. Gemeinsam mit dem deutschen Botschafter in Belgien, Martin Kotthaus, war der Premier zu einem Konzert angereist, das Shani und das Orchester am Samstagabend in der Ruhrgebietsstadt gaben.
Das Flanders Festival Ghent hatte die kurzfristige Absage des für den 18. September geplanten Konzertes damit begründet, dass Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist. Der in Tel Aviv geborene Musiker grenze sich nicht eindeutig genug von der israelischen Regierung ab, teilte das Festival mit. „Lieber @Bart_DeWever, wir dürfen diesem blanken Antisemitismus keinen Platz geben“, heißt es in dem Post des Kanzlers. (dpa)
Irans Sicherheitsrat billigt Vereinbarung für neue Atominspektionen
Irans Sicherheitsrat hat die Übereinkunft mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) für eine Wiederaufnahme von Inspektionen gebilligt. In einer von iranischen Medien veröffentlichten Erklärung des mächtigen Gremiums hieß es, der in Kairo unterzeichnete Beschluss sei geprüft und angenommen worden.
Der Rat bekräftigte den Standpunkt der Regierung, die Vereinbarung im Falle „feindseliger Maßnahme“ gegen das Land und seine Nuklearanlagen aufzukündigen. Zudem soll der Rat in Entscheidungen über neue Maßnahmen eingebunden werden. (dpa)
Rubio besucht mit Netanjahu die Klagemauer
US-Außenminister Marco Rubio hat gemeinsam mit dem israelischen Ministerpräsidenten die Klagemauer in Jerusalem besucht. Auch der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, war an der heiligen Stätte in Jerusalems Altstadt zugegen. Auf einem Video war zu sehen, wie sie Zettel in die Spalten der Klagemauer steckten.
Die Klagemauer ist ein Überrest der Befestigung des zweiten Jerusalemer Tempels. Sie liegt am Fuße des Tempelbergs (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum), der Juden und Muslimen heilig ist. Ein offizieller US-Besuch kann als Anerkennung der israelischen Souveränität über die Altstadt gewertet werden. (dpa)


Neuer Räumungsbefehl Israels für die Stadt Gaza


US-Außenminister Rubio besucht Israel
Netanjahu: Tötung der Hamas-Anführer würde Gaza-Krieg beenden
Netanjahu: Angriff in Doha war Schritt zur Freilassung der Geiseln
Rubio: Israelischer Angriff in Katar wird Beziehung zu Israel nicht verändern
Mehr als 250.000 Menschen haben Stadt Gaza verlassen
Nach der Ausweitung der israelischen Offensive in der Stadt Gaza sind nach Armeeangaben mehr als 250.000 Menschen in andere Teile des Gazastreifens geflohen. Nach Schätzungen der israelischen Armee „haben mehr als eine Viertelmillion Einwohner von Gaza die Stadt zu ihrer eigenen Sicherheit verlassen“, erklärte der Armeesprecher Avichay Adraee am Samstag im Onlinedienst X. Nach UN-Schätzungen hatten sich in der Stadt Gaza und Umgebung zuletzt noch rund eine Million Menschen aufgehalten.
Am Samstag warf die israelische Armee Flugblätter ab, in denen die Bewohner der westlichen Stadtteile Gazas zum Verlassen der Gebiete aufgefordert wurden. Die israelische Armee gehe mit „sehr großer Härte“ in dem Gebiet vor und sei entschlossen, „die Hamas zu zerschlagen und zu besiegen“, hieß es in der Botschaft an die palästinensischen Bewohner. Die Menschen wurden darin aufgefordert, sich über die Al-Raschid-Straße an der Küste in Gebiete südlich der Stadt Gaza in Sicherheit zu bringen.


Ein Bündnis um die BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht, den Schauspieler Dieter Hallervorden und den Rapper Massiv will am Samstag ab 14 Uhr in Berlin gegen das israelische Vorgehen im Gazakrieg demonstrieren. Zur Kundgebung mit dem Titel „Stoppt den Völkermord in Gaza“ am Brandenburger Tor sind nach Angaben der Polizei 15.000 Menschen angemeldet. (dpa)
Tausende bei pro-palästinensischer Demonstration in Neuseeland
In der neuseeländischen Stadt Auckland haben am Samstag tausende Menschen an einer pro-palästinensischen Demonstration teilgenommen. Die Organisatoren sprachen von 50.000 Teilnehmern, während die Polizei die Zahl auf 20.000 schätzte. Nach Angaben der Gruppe „Aotearoa for Palestine“ handelte es sich um die größte Kundgebung dieser Art seit Beginn des Gaza-Krieges.
Der öffentlich-rechtliche Sender Radio New Zealand berichtete, viele Demonstranten hätten palästinensische Flaggen und Transparente mit Slogans wie „Normalisiert den Völkermord nicht“ und „Zeigt Rückgrat, steht an der Seite Palästinas“ getragen.
Die Organisatoren forderten von der neuseeländischen Regierung die Verhängung von Sanktionen gegen Israel. Ministerpräsident Christopher Luxon hatte das Vorgehen Israels im Gazastreifen im August als „entsetzlich“ bezeichnet. Neuseeland erwägt zudem die Anerkennung eines palästinensischen Staates. (Reuters)
Syrien führt nach Angaben von Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa Verhandlungen mit der israelischen Regierung über ein Sicherheitsabkommen. Die Gespräche zielten darauf ab, die israelische Armee zum Rückzug aus Gebieten zu bewegen, die sie nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember besetzt hatte, sagte al-Scharaa am Freitag im syrischen Staatsfernsehen. Israel müsse wieder dorthin gebracht werden, „wo es vor dem 8. Dezember war“. (AFP)
Israel fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab
Eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete hat in mehreren Gebieten Israels Alarm ausgelöst. In der Küstenmetropole Tel Aviv und weiteren Orten eilten die Menschen in der Nacht in Schutzräume. Die Armee teilte anschließend mit, ein Geschoss aus dem Jemen sei von der Raketenabwehr abgefangen worden. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es zunächst nicht. Erst in den Tagen zuvor war die israelische Luftabwehr wegen Angriffen mit Drohnen und einer Rakete aus dem Jemen aktiviert worden. (dpa)
Berlin, Paris und London verurteilen Israels Schlag in Doha
Drei Tage nach Israels Angriff auf die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Katar haben die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens die Attacke verurteilt. Der Luftangriff in der Hauptstadt Doha verletze die Souveränität Katars und berge das Risiko „einer weiteren Eskalation in der Region“, heißt es in einer von der britischen Regierung veröffentlichten gemeinsamen Erklärung vom Freitag.
Israels Angriff stelle mit Blick auf den Krieg im Gazastreifen „eine ernsthafte Gefahr“ für das Zustandekommen einer ausgehandelten Vereinbarung dar, die die Freilassung aller Geiseln sichern und den Krieg beenden würde, heißt es darin weiter. „Die Minister fordern alle Parteien nachdrücklich auf, ihre Bemühungen um eine sofortige Waffenruhe zu erneuern und zu verstärken“. Katar fungiert dabei zusammen mit den USA und Ägypten als Vermittler. (dpa)
Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Libanon ist nach offiziellen Angaben ein Mensch getötet worden. Der Angriff habe den Ort Aitarun, der in der Nähe der Grenze zu Israel liegt, getroffen, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium am Freitag. (AFP)
Trump trifft sich mit Katars Regierungschef
Drei Tage nach dem israelischen Angriff auf Hamas-Ziele in Katar trifft sich US-Präsident Donald Trump am Freitag mit dem Regierungschef des Golfemirats. Trump empfängt Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani in seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte. An dem Treffen werde auch Trumps Sondergesandter Steve Witkoff teilnehmen.
US-Präsident Donald Trump hatte zu dem Angriff gesagt, er sei „äußerst betrübt über den Ort des Angriffs“. Er bezeichnete Katar als „starken Verbündeten und Freund der Vereinigten Staaten“. (AFP)
UN-Vollversammlung unterstützt Papier zu Ende von Hamas-Herrschaft
Die UN-Vollversammlung hat ein Dokument unterstützt, in dem ein Ende der Hamas-Herrschaft im Gazastreifen gefordert wird. 142 Länder sprachen sich für die Unterstützung des Papiers aus, 10 dagegen, darunter die USA und Israel. Zwölf Mitgliedsländer enthielten sich. Deutschland stimmte für die Unterstützung des Dokuments.
Die Abstimmung fand mit Blick auf ein für den 22. September im Vorfeld der UN-Generaldebatte geplantes Treffen zu dem Thema statt, für das Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die offizielle Anerkennung von Palästina als Staat durch sein Land angekündigt hat. Es war die zweite Sitzung der UN-Vollversammlung und die erste Abstimmung unter der Leitung der neuen Präsidentin und früheren deutschen Außenministerin Annalena Baerbock.
„Im Rahmen der Beendigung des Krieges im Gazastreifen muss die Hamas ihre Herrschaft im Gazastreifen beenden und ihre Waffen mit internationalem Engagement und Unterstützung an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben“, heißt es in dem Dokument, das zudem den Hamas-Terroranschlag auf Israel vom 7. Oktober verurteilt.
„New-York-Erklärung“ war auf Konferenz im Juli formuliert wordenDie etwa siebenseitige sogenannte „New -York-Erklärung“ war Ende Juli bei einer von Frankreich und Saudi-Arabien veranstalteten UN-Konferenz erarbeitet worden. Damals hatte eine Gruppe von insgesamt 17 Ländern, darunter Großbritannien, Kanada, Brasilien und Jordanien, das Papier unterschrieben. Deutschland hatte an der Konferenz teilgenommen, gehörte bei der Veröffentlichung der Erklärung allerdings nicht zu den Unterstützerstaaten. Israel und sein engster Verbündeter, die USA, hatten die Veranstaltung boykottiert und scharf kritisiert.
Das Papier sei als Fahrplan zur Lösung des Nahost-Konflikts im Sinne zweier nebeneinander existierender Staaten – Israel und Palästina – zu verstehen. „Der Krieg in Gaza muss jetzt enden“, heißt es zu einer der Voraussetzungen für das Ziel der Zweistaatenlösung, zu der Israel sich klar bekennen müsse.
Zudem wird das militärische Vorgehen des Landes vor allem im Gazastreifen verurteilt. Die Armee müsse sich aus dem Küstengebiet zurückziehen. Es brauche eine Waffenruhe und auch die Freilassung israelischer Geiseln. Siedlungsaktivitäten im Westjordanland durch israelische Siedler müssten eingestellt werden.(dpa)
Außenminister Rubio reist nach Israel
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