
© IMAGO/Zoonar/IMAGO/Zoonar.com/Timon Schneider
„Es war kein Cyberangriff“: CEO von Crowsdstrike entschuldigt sich
Weltweite IT-Panne trifft kritische Infrastruktur – BSI empfiehlt Workaround + Kliniken in Deutschland sagen geplante Operationen ab + Crowdstrike-Chef meldet sich zu Wort + Mehr zu weltweiten IT-Ausfällen im Liveblog.
Technische Probleme haben am Freitagmorgen zahlreiche Institutionen in mehreren Ländern lahmgelegt. Geldhäuser und vor allem Flughäfen meldeten mitunter massive Probleme in ihren Betriebsabläufen. Grund dafür ist wohl eine Panne bei der Cybersicherheitsfirma Crowdstrike. Verfolgen Sie alle aktuellen Entwicklungen im Liveblog unten.
Flughafen BER will wohl ausnahmsweise bis 1 Uhr nachts abfertigen
CEO von Crowdstrike entschuldigt sich - "kein Cyberangriff"
Der Vorstandsvorsitzende des US-Unternehmens Crowdstrike, dessen Software mutmaßlich für den IT-Ausfall ausschlaggebend war, hat sich entschuldigt. „Wir bedauern zutiefst die Auswirkungen, die wir für Kunden, Reisende und alle Betroffenen verursacht haben“, sagte George Kurtz, CEO von CrowdStrike, am Freitag in einem Beitrag des Senders Sky News.
Er versicherte ein weiteres Mal: „Es war kein Cyberangriff, es stand im Zusammenhang mit diesem Inhaltsupdate“, so Kurtz. „Dem System wurde ein Update gesendet, und dieses Update enthielt einen Softwarefehler und verursachte ein Problem mit dem Microsoft-Betriebssystem.“ (Tsp)
Eurowings streicht entgegen früherer Ankündigung weitere Flüge
Die Fluggesellschaft Eurowings streicht aufgrund anhaltender technischer Störungen auch nach 15 Uhr weitere Flüge. „Wir streichen immer noch schwerpunktmäßig innerdeutschen Flüge auch über 15 Uhr hinaus“, sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutsche Presse-Agentur. Damit solle das betroffene IT-System weiterhin entlastet werden.
Wann der Flugverkehr wieder ohne Einschränkungen laufen kann, war am Nachmittag offen. „Wir setzen alles dran, dass sich die Lage bis morgen normalisiert hat, aber bestätigen kann ich das noch nicht“, so die Sprecherin.
Laut der Unternehmenswebsite sind über 80 Flüge von den Annullierungen betroffen. Von einer innerdeutschen Flugstreichung betroffene Fluggäste seien gebeten, eigenständig ein Bahnticket zu buchen und dieses zur Erstattung einzureichen, teilte Eurowings mit. Sobald die Störung behoben sei, würden Passagiere umgehend auf alternative Flüge umgebucht. (dpa)
Nachrichtendienst der Londoner Börse wieder in Betrieb
Redundanzen laut BSI nicht immer umsetzbar
Die Crowdstrike- und Microsoft-Azure-Vorfälle zeigen, dass es zahlreiche Abhängigkeiten innerhalb der IT-Systeme gibt, sagt ein Sprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Redundanzen sind dabei wichtig, aber nicht immer umsetzbar.“ Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht.Betreiber kritischer Infrastrukturen dürfen frei entscheiden, welche Software sie einsetzen. Es gebe viele Betriebe weltweit die Crowdstrike einsetzen, sagt ein Sprecher des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Im vorliegenden Fall kommt hinzu, dass Drittprodukte zum Teil ebenfalls auf die Verfügbarkeit der Crowdstrike-Sicherheitslösung angewiesen sind. Es kommt hier also zu Folgeeffekten innerhalb der Software-Lieferkette“, erläutert der Sprecher, warum so viele betroffen sind. (bhi)
Mercedes-Benz von weltweiter Computer-Panne betroffen
Schäden durch Störung von IT-Dienstleistern nicht von Versicherung umfasst
Lage am Flughafen in Prag stabilisiert sich
Lufthansa von Computer-Störung nur gering betroffen
Die Lufthansa sieht sich von den weltweiten Computer-Problemen nach eigener Aussage „nur gering“ betroffen. Es könne zu „Verspätungen und einzelnen Ausfällen kommen“, teilte die Fluggesellschaft in Frankfurt mit. Es gebe keine größeren Auswirkungen wegen der IT-Probleme, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur, ohne Zahlen zu nennen.
Operative Auswirkung verursachten derzeit unter anderem die Probleme der verschiedenen betroffenen Flughäfen. Zu erheblichen Einschränkungen kam es etwa am Hauptstadt-Flughafen BER. Lufthansa bedauere die Unannehmlichkeiten für ihre Passagiere, hieß es. (dpa)
Sicherheitsexperte fordert Untersuchung von BER-Panne
Bundeswehr laut Pistorius nicht von Computerstörung betroffen
Die weltweiten Computerprobleme haben sich nach ersten Erkenntnissen nicht auf die deutschen Streitkräfte ausgewirkt. „Ich weiß nur, Stand jetzt ist die Bundeswehr nicht betroffen“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Marinebesuch im schleswig-holsteinischen Eckernförde. (dpa)Grünenpolitiker Notz sieht hohe Verletzlichkeit der digitalen Gesellschaft
Digitalpolitiker Jarzombek hält vollständigen Schutz nur mit großem Aufwand möglich
Einen vollständigen Schutz vor IT-Pannen sei jedoch nur mit einem irrwitzigen Aufwand möglich, sagte Jarzombek. Nötig sei dafür ein zweites redundantes System. „Das ist aber wahrscheinlich teurer als ein Ausfall, der ein oder zwei Tage dauert.“
Mehr IT-Sicherheit sei auch mit Linux-Systemen und Open-Source-Software möglich. „Hier muss der Staat ansetzen. Deshalb hat Große Koalition den Sovereign Tech Fund auf Weg gebracht, um die Entwicklung und den Unterhalt dieser Programme zu fördern.“ Es sei bedauerlich, dass die Ampelkoalition das Budget des Funds von 50 auf 13 Millionen Euro reduziert habe. (csg)
Mehrere Flughäfen steigen auf handschriftliche Boardingpässe um
Eurowings streicht Flüge bis 15 Uhr
Die Fluggesellschaft Eurowings streicht aufgrund anhaltender technischer Störungen alle innerdeutschen Flüge sowie Flüge von und nach Großbritannien mit Abflugzeit bis 15.00 Uhr. Damit solle das betroffene IT-System entlastet werden, sagte eine Unternehmenssprecherin.
Laut der Unternehmenswebsite sind über 50 Flüge von den Annullierungen betroffen. Von einer innerdeutschen Flugstreichung betroffene Fluggäste seien gebeten, eigenständig ein Bahnticket zu buchen und dieses zur Erstattung einzureichen, teilte Eurowings mit. Sobald die Störung behoben sei, würden Passagiere umgehend auf alternative Flüge umgebucht.
Die Fluggesellschaft ist nach eigenen Angaben von einer großflächigen globalen Störung eines IT-Unternehmens betroffen. Dadurch seien die Check-In- und Boarding-Prozesse beeinträchtigt. Ein Online-Check-in sei derzeit nicht möglich. „Alle von der IT-Störung betroffenen Prozesse liegen außerhalb unserer Kontrolle“, hieß es. (dpa)
Rentenversicherung nicht betroffen
Computerpanne hat bisher wenig Auswirkungen auf Olympia
Die weltweite Computerpanne hat, anders als zunächst befürchtet, keine schwerwiegenden Auswirkungen auf die Olympischen Spiele in Paris gehabt, die in der kommenden Woche starten. Einige der IT-Dienste der Spiele in Paris seien beeinträchtigt worden, teilten die Organisatoren in Paris mit. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Auswirkungen begrenzt und betreffen insbesondere die Lieferung von Uniformen und Akkreditierungen.“
Die Ticketverkaufssysteme seien nicht beeinträchtigt worden. Die Vorbereitungsarbeiten an den Austragungsorten liefen normal weiter und die Arbeitspläne seien nicht gefährdet, hieß es. „Unsere Teams wurden vollständig mobilisiert, um die Kontinuität des Betriebs auf optimalem Niveau zu gewährleisten.“ (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: