Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern führt Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden bislang mehr 61.000 Menschen getötet. Über eine Feuerpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen wird weiterhin verhandelt. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich oftnicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
See latest updates
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
8. September 2025 09:35
Jean Mikhail
Israels Verteidigungsminister droht Hamas mit „Hurrikan“
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat vor einer Offensive in der Stadt Gaza erneut eine scharfe Warnung an die islamistische Terrororganisation Hamas ausgesprochen. „Heute wird ein gewaltiger Hurrikan über den Himmel der Stadt Gaza hereinbrechen und die Dächer der Terror-Hochhäuser werden beben“, schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X.
„Dies ist die letzte Warnung an die Mörder und Vergewaltiger der Hamas in Gaza und in den Luxushotels im Ausland: Lasst die Geiseln frei und legt die Waffen nieder – oder Gaza wird zerstört und ihr werdet vernichtet“, schrieb Katz weiter. Die israelische Armee bereite sich weiter auf eine Ausweitung des Einsatzes vor. (dpa)
Israels Militär durchkämmt nach Terroranschlag Palästinenserdörfer
Nach dem tödlichen Anschlag im Norden Jerusalems hat Israels Armee mehrere palästinensische Dörfer am Stadtrand von Ramallah eingekesselt. Sie suche das Gebiet nach möglichen Komplizen ab, teilte ein Militärsprecher mit. Die beiden Angreifer, die am Morgen in einem Passagierbus das Feuer eröffnet hatten, sollen den Angaben zufolge aus den Dörfern Qubeibeh und Qatanna stammen.
Bei dem Angriff auf den Bus waren mindestens sechs Menschen erschossen und mehrere weitere teils schwer verletzt worden. Die beiden Terroristen wurden schließlich von einem zufällig anwesenden Soldaten und einem ebenfalls bewaffneten Zivilisten getötet. Die Terrororganisation Hamas bezeichnete den Anschlag in einer Erklärung als „heroisch“ – ohne ihn explizit für sich zu reklamieren.
Macron pocht nach Anschlag in Jerusalem auf politische Lösung
Nach dem tödlichen Anschlag von Palästinensern in Jerusalem pocht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf eine politische Lösung des Konflikts. „Die Gewaltspirale muss enden“, schrieb er auf X. „Nur eine politische Lösung wird die Rückkehr von Frieden und Stabilität für alle in der Region ermöglichen.“ Frankreich verurteilte den Anschlag. Der französische Staatschef drückte den Familien der Opfer und der israelischen Bevölkerung sein Beileid aus. (dpa)
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Israels Krieg im Gazastreifen erneut scharf kritisiert. Er forderte einen Lieferstopp für Waffen an Israel, mit denen das Kriegsvölkerrecht verletzt werden könnte. Israel warf er zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf „ein Kriegsverbrechen nach dem anderen“ vor, der Weltgemeinschaft Versagen.
„Wir müssen jetzt handeln, um das Gemetzel zu beenden“, sagte der Österreicher Türk. „Die internationale Gemeinschaft versagt in ihrer Pflicht. Wir versagen gegenüber dem palästinensischen Volk in Gaza. Wo bleiben die entschlossenen Schritte, um Völkermord in Gaza zu verhindern? Warum tun die Länder nicht mehr, um Gräueltaten zu verhindern?“ (dpa)
Die iranische Regierung ist erstmals nach der Bombardierung ihrer Atomanlagen im Juni einem Bericht zufolge wieder zu neuen Verhandlungen mit den USA bereit. Wie die Tageszeitung „Farikhtegan“ berichtete, habe Irans Führung die Entscheidung am Sonntag getroffen. Mit der Wiederaufnahme der Gespräche will Teheran sich demnach auch mit den Europäern verständigen, um die Wiedereinführung harter UN-Sanktionen abzuwenden. Offiziell äußerte sich die Regierung dazu bislang nicht.
Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Einrichtungen des Atomprogramms bombardiert, darunter auch die unterirdische Anlage Fordo. Israels Regierung begründete das Vorgehen mit einer Bedrohung durch Irans Atom- und Raketenprogramm. Zahlreiche Juristen stuften den Krieg als völkerrechtswidrig ein. Zuletzt hatte Irans Regierung Sorgen über einen neuen Krieg geäußert. (dpa)
Spanien geht gegen Waffentransporte für Israel vor – Luftraum gesperrt
Spanien untersagt Schiffen und Flugzeugen mit Waffen für Israel die Nutzung seiner Häfen und seines Luftraums. Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigt weiter an, die Hilfe für die Palästinensische Autonomiebehörde und UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA werde aufgestockt. Geplant sei auch ein Embargo für Waren aus jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland.
Spanien wertet das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen als Völkermord und verbietet allen Personen die Einreise, die direkt daran beteiligt sein sollen. Israel kontert mit einem Einreiseverbot für Arbeitsministerin Yolanda Diaz und Jugendministerin Sira Rego und wirft der Regierung in Madrid Antisemitismus vor. (Reuters)
Bei einem Schusswaffenangriff in Ost-Jerusalem sind am Montag nach Angaben von Rettungskräften vier Menschen getötet worden. Bei den Opfern handele es sich um einen Mann im Alter von rund 50 Jahren und drei weitere Männer in ihren Dreißigern, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Es gebe zudem mehrere Verletzte, fünf von ihnen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden.
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom berichtete, Sanitäter kümmerten sich zudem um etwa 15 Verletzte. Die Polizei teilte mit, es handele sich dem Verdacht nach um einen Anschlag im Norden der Stadt. Zufahrtswege seien gesperrt worden. Das Nachrichtenportal „ynet“ berichtete von zwei Attentätern, sie seien „außer Gefecht gesetzt“ worden. (dpa, Reuters)
Jemenitische Drohne trifft israelischen Flughafen Ramon
Eine Drohne aus dem Jemen ist israelischen Militärangaben zufolge auf dem Flughafen Ramon im Süden Israels eingeschlagen. Wie das israelische Nachrichtenportal „ynet“ berichtet, wurde eine Person leicht verletzt.
Die israelische Luftfahrtbehörde teilte mit, die Ankunftshalle sei getroffen und der Luftraum über dem Ramon-Flughafen sei für den Flugverkehr gesperrt worden. Starts und Landungen wurden ausgesetzt.
Der Flughafen Ramon liegt in der Nähe des Ferienortes Eilat am Roten Meer an der Grenze zu Jordanien und Ägypten und fertigt hauptsächlich Inlandsflüge ab.
Zuvor hatte die Armee mitgeteilt, drei aus dem Jemen abgefeuerte Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen worden. Sie stammen mutmaßlich von der jemenitischen Huthi-Miliz, die Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 regelmäßig als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas mit Raketen und Drohnen angreift. (dpa, Reuters)
Israel und Dänemark prüfen Transportoptionen für Gaza-Patienten
Israel und Dänemark wollen ein gemeinsames Team einrichten, das neue Wege zum Transport von Patienten aus dem Gazastreifen prüft. Dies sagte der israelische Außenminister Gideon Sa'ar bei einer Pressekonferenz mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen in Jerusalem.
Dänemarks Außenminister Løkke mit Israels Außenminister Sa'ar bei einer Pressekonferenz.
Bild:Ariel Schalit/AP/dpa
Rasmussen kritisierte allerdings Israels bisheriges Vorgehen in der Frage: „Es wäre natürlich viel einfacher gewesen, wenn Sie den Transport der Patienten aus Gaza nach Ost-Jerusalem erlauben würden, aber ich kann Sie nicht dazu zwingen, auch wenn es viele Leben retten könnte.“ (dpa)
Israels Armee meldet Beschuss aus dem Gazastreifen
Die israelische Armee ist eigenen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen heraus beschossen worden. In der südisraelischen Stadt Netivot und kleineren Orten in der Nähe des Gazastreifens sei wegen zweier Geschosse Sirenenalarm ausgelöst worden, erklärte die Armee. Eines sei abgefangen worden, das andere sei in einem unbewohnten Gebiet eingeschlagen. Noch ist unklar, wer für den Beschuss verantwortlich ist. (dpa, AFP)
Zehntausende demonstrieren vor Netanjahus Residenz für Geisel-Deal
Bei einer erneuten Großdemonstration vor der Residenz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem haben am Samstagabend zigtausende Menschen ihrer Forderung nach einem Ende des Gaza-Krieges Nachdruck verliehen. Die „Times of Israel“ schätzte die Zahl der Teilnehmer auf Zehntausende. Es sei eine der bisher größten Protestkundgebungen in Jerusalem im Zusammenhang mit Forderungen nach einem Gaza-Abkommen.
Großdemo im Zentrum von Jerusalem.
Bild:REUTERS/Aviv Atlas
Das Forum der Familien der weiter von der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln forderte Netanjahu auf, „unverzüglich eine Verhandlungsdelegation für Gespräche über die Beendigung des Krieges und die Rückkehr aller Geiseln zu entsenden“. Drei Wochen seien vergangen, ohne dass Israel bisher auf die Antwort der Hamas an die Vermittler reagiert habe, hieß es in der Mitteilung.
Großdemo im Zentrum von Jerusalem.
Bild:REUTERS/Ronen Zvulun
Von den 48 Geiseln, die sich noch in Gaza befinden, sind nach israelischen Informationen 20 am Leben. (dpa)
Palästinenser rennen davon, während Rauch aus dem Mushtaha Tower aufsteigt.
Bild:IMAGO/Omar Ishtiwi
Israelische Armee greift weiteres Hochhaus in der Stadt Gaza an
Die israelische Armee hat bei ihrer Militäroffensive im Gazastreifen ein weiteres Hochhaus in der Stadt Gaza angegriffen und zerstört. Das Gebäude sei von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas genutzt worden, teilte die Armee am Samstag mit. Sie hatte die in der Umgebung lebenden Palästinenser zuvor zur Evakuierung aufgerufen.
Wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP sagten, wurde bei dem Angriff am Samstagnachmittag das Sussi-Hochhaus im Südwesten der Stadt zerstört. Auf Videos, die in Online-Netzwerken verbreitet wurden, war der Einsturz des 15-stöckigen Gebäudes zu sehen. Auch Israels Verteidigungsminister Israel Katz veröffentlichte im Onlinedienst X ein Video des Angriffs und schrieb „Wir machen weiter“ dazu.
Die israelische Armee hatte bereits am Freitag ein Hochhaus in Gaza zerstört. Vor dem Angriff hatte die Armee erklärt, dass „bedeutende terroristische Aktivitäten der Hamas“ in der Stadt Gaza und „insbesondere in Hochhäusern identifiziert“ worden seien. Daher werde Israel „in den kommenden Tagen Gebäude angreifen, die zu terroristischen Infrastrukturen umfunktioniert“ worden seien. (AFP)
Israel fordert Einwohner von Gaza-Stadt zur Flucht auf
Das israelische Militär hat die Einwohner in Gaza-Stadt angesichts der ausgeweiteten Kämpfe gegen die Hamas zur Flucht in eine neue Schutzzone im Süden des Gazastreifens aufgefordert. Ein Militärsprecher begründete den Aufruf am Samstag auf der Online-Plattform X damit, dass die Armee inzwischen in ganz Gaza-Stadt im Einsatz sei.
Die Bewohner sollten daher im Küstengebiet von Al-Mawasi Schutz suchen. In der sogenannten humanitären Zone bei Chan Junis würden die Menschen Lebensmittel, medizinische Versorgung und eine Unterkunft erhalten. (Reuters)
Israelisches Militär richtet Schutzzone bei Chan Junis ein
Die israelische Armee hat in der Nähe der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens eine Schutzzone für die Zivilbevölkerung eingerichtet. Ein Militärsprecher ruft die Bewohner des Palästinenser-Gebiets auf, sich nach Al-Mawasi in Sicherheit zu bringen.
In der sogenannten humanitären Zone würden neben Infrastruktur wie Feldlazarette, Wasserleitungen und Entsalzungsanlagen auch Lebensmittelvorräte bereitgestellt. Hintergrund sind die Pläne des Militärs, die Einsätze im Kampf gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen auszuweiten. (Reuters)
Trump: USA in „intensiven“ Verhandlungen mit Hamas über Geiseln
Die USA befinden sich nach den Worten von Präsident Donald Trump in „intensiven“ Verhandlungen mit der radikal-islamischen Hamas über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. „Lasst sie alle sofort frei“, sagt Trump am Freitag vor Reportern.
Andernfalls werde die Situation „hart“ und „hässlich“ werden. Die Hamas fordere „einige Dinge, die akzeptabel sind“, fügt er hinzu. Weitere Einzelheiten nennt er nicht. Die Hamas hält im Gazastreifen noch etwa 50 israelische Geiseln fest. Von diesen sollen 20 noch am Leben sein. (Reuters)
Arabische Liga wirft Israel Behinderung von „friedlicher Koexistenz“ vor
Die Arabische Liga hat Israel die Behinderung einer „friedlichen Koexistenz“ in der Region vorgeworfen. Das „Fehlen einer gerechten Lösung für die palästinensische Frage und die feindlichen Handlungen der Besatzungsmacht“ würden dem Frieden im Weg stehen, hieß es in einer am Donnerstag verabschiedeten Resolution der Arabischen Liga. Ägypten und Saudi-Arabien hatten die Resolution bei einem Treffen der Organisation in Kairo eingebracht.
Es könne im Nahen Osten keinen Frieden geben, solange Israel weiterhin arabisches Gebiet besetze oder „implizite Drohungen ausspreche, weitere arabische Gebiete zu besetzen oder zu annektieren“, hieß es in der Resolution weiter.
Die Arabische Liga forderte zudem, dass eine nachhaltige Lösung auf der Zweistaatenlösung und der Arabischen Friedensinitiative aus dem Jahr 2002 beruhen müsse. (AFP)
Belgischer Außenminister: EU wird Verantwortung im Gaza-Krieg nicht gerecht
Der belgische Außenminister Maxime Prévot hat die EU für ihre Haltung im Gaza-Krieg kritisiert. Es sei „unbestreitbar“, dass die Europäische Union ihrer Verantwortung „in dieser gigantischen humanitären Krise“ nicht gerecht werde, sagte Prévot der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Es sei „offensichtlich“, dass die Glaubwürdigkeit der EU-Außenpolitik in dieser Frage „gerade zusammenbricht“, verdeutlichte er.
Belgien hat angekündigt, während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung Ende September einen Palästinenserstaat anerkennen zu wollen. Formell soll dieser Schritt aber erst dann erfolgen, wenn die islamistische Hamas „die letzten Geiseln freigelassen“ hat. Zudem kündigte der Außenminister „harte Sanktionen“ gegen Israel an. (AFP)
Kritik an US-Sanktionen gegen Menschenrechtler in Gaza
Die Vereinten Nationen haben die jüngsten US-Sanktionen gegen drei palästinensische Menschenrechtsorganisationen verurteilt. „Solche Angriffe auf Nichtregierungsorganisationen, die sich für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen, stehen in direktem Widerspruch zur Achtung der Rechtsstaatlichkeit und anderer Werte, für die die USA lange Zeit standen und die sie förderten“, erklärte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk am Freitag in Genf.
Tags zuvor hatten die US-Regierung das Palestinian Centre for Human Rights und das Al Mezan Center for Human Rights im Gazastreifen sowie die in Ramallah ansässige Organisation Al-Haq auf eine Sanktionsliste gesetzt. Zur Begründung teilte das Außenministerium in Washington mit, die Organisationen hätten sich an der Verfolgung israelischer Staatsangehöriger durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag beteiligt. (KNA)