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Behörden bestätigen Identität: Weiterer Leichnam einer Geisel an Israel übergeben
Merz spricht nicht gern von Staatsräson in Bezug auf Israel + Wadephul sichert der Menschen im Gazastreifen weitere Unterstützung zu + Letzte weibliche Hamas-Geisel beigesetzt + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Am vergangenen Freitag ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln am Montag freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

Update von 08.33 Uhr: Weitere Geisel-Leiche an Israel übergeben
Hamas-Behörden: Neun Tote im Gazastreifen durch israelischen Beschuss
Der Hamas-Zivilschutz im Gazastreifen hat am Samstag den Vorwurf erhoben, dass neun Menschen in der Stadt Gaza durch israelischen Beschuss getötet worden seien. Zusammen mit dem Roten Kreuz habe der Zivilschutz neun Leichen geborgen, nachdem die israelische Armee am Freitag einen Bus mit Flüchtlingen östlich des Viertels Seitun beschossen habe, erklärte der Sprecher der Hamas-Behörde, Mahmud Bassal, am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Alle Opfer gehörten demnach einer einzigen Familie an.
Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe ein verdächtiges Fahrzeug „identifiziert“, das dabei gewesen sei, die Rückzugslinie der israelischen Armee im Gazastreifen zu überqueren. Nach Warnschüssen hätten die Soldaten „das Feuer eröffnet, um die Bedrohung zu beseitigen“. Dies entspreche dem zwischen beiden Seiten geschlossenen Waffenstillstandsabkommen.
Israel und die radikalislamische Hamas hatten in dem Abkommen eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen vereinbart. Bisher wurde die Waffenruhe weitestgehend eingehalten, es gab aber einige Zwischenfälle, wobei Israel jeweils eine Annährung oder das Überschreiten der „gelben Linie“ als Grund nannte, hinter die sich die israelische Armee entsprechend der Vereinbarung zurückgezogen hat. (AFP)
UNO: Wiederaufbau im zerstörte Gazastreifen ist „gewaltige Aufgabe“
Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) hat den Wiederaufbau im vom Krieg zerstörten Gazastreifen als „gewaltige Aufgabe“ bezeichnet. „Ich bin vor sieben bis acht Monaten hier durchgefahren, als die meisten dieser Gebäude noch standen“, sagte Ocha-Leiter Tom Fletcher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP bei einer Fahrt in einem UN-Konvoi durch das Palästinensergebiet, wo er eine Kläranlage nördlich der Stadt Gaza inspizieren wollte. Die „Verwüstung“ und das „Ödland“ zu sehen, sei „absolut erschütternd“.
Vor der UNO und den Hilfsorganisationen liege eine „gewaltige Aufgabe“, betonte Fletcher. „Wir haben jetzt einen umfangreichen 60-Tage-Plan, um die Versorgung mit Lebensmitteln zu verbessern, täglich eine Million Mahlzeiten bereitzustellen, den Gesundheitssektor wieder aufzubauen, Zelte für den Winter zu beschaffen und Hunderttausende Kinder wieder zur Schule zu schicken.“
Die dicht besiedelten Städte im Gazastreifen, in denen mehr als zwei Millionen Palästinenser zu Hause waren, wurden durch die zwei Jahre andauernden Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas in Schutt und Asche gelegt. Die Menschen, die in ihre zerstörten Häuser zurückkehrten, wollten „vor allem Würde“, betonte Fletcher. „Wir müssen die Stromversorgung wiederherstellen, damit wir beginnen können, das Abwassersystem wieder in Betrieb zu nehmen.“ (AFP)
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Wadephul setzt auf Wiederannäherung von Türkei und Israel
Außenminister Johann Wadephul will zu einer Wiederannäherung in den Beziehungen zwischen der Türkei und Israel beitragen. „Ich sehe durchaus die deutsche Rolle darin, wieder Verständnis und eine gemeinsame Ebene zwischen Israel und der Türkei herzustellen“, sagte der CDU-Politiker auf dem Flug zu seinem Antrittsbesuch in der Türkei. Zugleich betonte Wadephul seine Forderung, Ankara solle ihre guten Beziehungen zur Hamas nutzen, um Druck auf die Islamisten zur Umsetzung des Gaza-Friedensplans zu machen.
Das lange Jahre sehr positive Verhältnis zwischen der Türkei und Israel habe sich nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vor zwei Jahren außerordentlich verschlechtert, sagte Wadephul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel beispielsweise immer wieder des Völkermordes beschuldigt und die Einstellung des Handels mit dem Land verfügt.
Wadephul wollte direkt nach der Ankunft zunächst den türkischen Geheimdienstchef Ibrahim Kalin treffen. Am frühen Nachmittag sind Gespräche mit seinem Amtskollegen Hakan Fidan geplant. (dpa)
Wadephul fordert von Ankara anhaltenden Druck auf Hamas
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