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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht während einer Pressekonferenz  in Jerusalem.

© dpa/Abir Sultan

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Nach Israels Angriff in Katar: Tötung der Hamas-Anführer würde laut Netanjahu den Gaza-Krieg beenden

Mehr als 250.000 Menschen sind aus Stadt Gaza geflohen + Trump trifft Katars Regierungschef + Israel fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab – Raketenalarm in Tel Aviv + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern führt Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden bislang mehr 61.000 Menschen getötet. Über eine Feuerpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen wird weiterhin verhandelt. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich oftnicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Benjamin Reuter

Netanjahu: Tötung der Hamas-Anführer würde Gaza-Krieg beenden

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Tötung der Hamas-Führungsriege als Voraussetzung für eine Beendigung des Kriegs im Gazastreifen bezeichnet. „Sie loszuwerden, würde das Haupthindernis für die Freilassung all unserer Geiseln und die Beendigung des Krieges beseitigen“, erklärte Netanjahu am Samstag. Israels hatte kürzlich Luftangriffe auf Hamas-Anführer in Katar geflogen. Dies stieß international auf Kritik, auch US-Präsident Donald Trump äußerte seinen Unmut. Dessen Außenminister Marco Rubio wird am Sonntag zu einem Besuch in Israel erwartet.

„Die in Katar lebenden Hamas-Terroristenchefs kümmern sich nicht um die Menschen in Gaza“, erklärte Netanjahu im Onlinedienst X. „Sie haben alle Versuche einer Waffenruhe blockiert, um den Krieg endlos in die Länge zu ziehen.“ 

Die israelische Armee hatte am Dienstag Luftangriffe auf Ziele in Katars Hauptstadt Doha geflogen, die sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas richteten. (AFP)
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Benjamin Reuter
Palästinenser suchen während eines israelischen Luftangriffs auf ein Hochhaus im Gaza Schutz, nachdem die israelische Armee zuvor eine Warnung herausgegeben hatte.
Palästinenser suchen während eines israelischen Luftangriffs auf ein Hochhaus im Gaza Schutz, nachdem die israelische Armee zuvor eine Warnung herausgegeben hatte.   Bild: Yousef Al Zanoun/AP/dpa

Neuer Räumungsbefehl Israels für die Stadt Gaza

Vor der Zerstörung eines weiteren Hochhauses in der Stadt Gaza hat die israelische Armee einen neuen Räumungsbefehl für die dortige Zivilbevölkerung veröffentlicht. Der Militärsprecher in arabischer Sprache forderte die Einwohner des südlichen Teils des Rimal-Viertels und der Hafengegend dazu auf, diese umgehend zu verlassen. Sie sollten sich in die sogenannte humanitäre Zone Al-Mawasi weiter südlich begeben. 

Die Armee griff kurz darauf wie in der Mitteilung angekündigt das Hochhaus „Al-Kauthar-Turm“ in der Stadt Gaza an. Hamas-Terroristen hätten dort „Mittel zur Informationsbeschaffung installiert und Beobachtungsposten eingerichtet, um die Positionen der israelischen Truppen in der Umgebung zu überwachen“ sowie Angriffe auf Israel und die Soldaten vorzubereiten, teilte das Miltär mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Auf Videobildern war zu sehen, wie das Gebäude getroffen wurde und in sich zusammensackte. 

Die Armee hat bereits Dutzende Hochhäuser in der Stadt Gaza zerstört. Israel hatte im August angekündigt, die Armee solle die gesamte Stadt einnehmen, um die dort vermuteten Einheiten der Hamas zu zerschlagen. 

Bisher seien aus der Stadt, in der sich vorher rund eine Million Menschen aufgehalten hatte, rund 280.000 Menschen geflohen, berichteten israelische Medien unter Berufung auf Militärkreise. Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro im Gazastreifen schätzte die Zahl der Geflohenen sogar auf 350.000. (dpa)
Menschen fliehen aus Gaza-Stadt
Menschen fliehen aus Gaza-Stadt   Bild: REUTERS/Mahmoud Issa
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Benjamin Reuter
Marco Rubio auf diplomatischer Mission in Israel. 
Marco Rubio auf diplomatischer Mission in Israel.    Bild: REUTERS/Nathan Howard/Pool

US-Außenminister Rubio besucht Israel

Angesichts des Unmuts unter US-Verbündeten im Nahen Osten wegen Israels Luftangriff in Katar sowie Israels massiven Siedlungsausbaus im Westjordanland wird US-Außenminister Marco Rubio heute in Jerusalem erwartet. US-Präsident Donald Trump sei „nicht glücklich“ über Israels Luftangriff in Katar vom Dienstag, sagte Rubio vor seinem Abflug zum Verbündeten. Die Beziehungen der USA zu Israel würden davon zwar nicht beeinträchtigt. Er werde aber mit den Israelis darüber sprechen, wie sich der Angriff auf die Bemühungen um ein Ende des Gaza-Krieges auswirken wird.

Trump wolle, dass die islamistische Hamas besiegt werde, sagte Rubio vor seinem Abflug zu Reportern. „Er will, dass der Krieg endet, er will, dass alle 48 Geiseln nach Hause kommen, einschließlich derjenigen, die verstorben sind, und er will das alles auf einmal“, fuhr Rubio fort. „Und wir müssen darüber diskutieren, wie sich die Ereignisse der vergangenen Woche auf die Möglichkeit ausgewirkt haben, dies in kurzer Zeit zu erreichen.“ Was geschehen sei, sei geschehen. Jetzt müsse man überlegen, wie es weitergeht. „Hamas kann nicht weiterbestehen, wenn Frieden in der Region das Ziel ist“, schrieb Rubio auf X. (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Netanjahu: Angriff in Doha war Schritt zur Freilassung der Geiseln

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnet die versuchte Beseitigung der im Exil in Katar lebenden Hamas-Führung als entscheidenden Schritt zur Freilassung aller Geiseln und zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen. „Die in Katar lebenden Terrorchefs der Hamas kümmern sich nicht um die Menschen in Gaza. Sie haben alle Waffenstillstandsversuche blockiert, um den Krieg endlos in die Länge zu ziehen“, schreibt Netanjahu auf X. Bei dem Angriff am Dienstag in Doha wurden fünf Hamas-Mitglieder getötet, die Spitze der radikal-islamischen Gruppierung überlebte. (Reuters)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Rubio: Israelischer Angriff in Katar wird Beziehung zu Israel nicht verändern

Die israelischen Luftangriffe auf Hamas-Anführer in Katar haben nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio keine Auswirkungen auf das enge Verhältnis zu Israel. „Das wird die Art unserer Beziehung zu den Israelis nicht ändern, aber wir müssen darüber sprechen – vor allem darüber, welche Auswirkungen dies hat“, sagte Rubio am Samstag vor seinem Abflug nach Israel mit Blick auf die diplomatischen Bemühungen um eine Beendigung des Kriegs im Gazastreifen.

„Natürlich waren wir darüber nicht glücklich, der Präsident war darüber nicht glücklich“, fügte Rubio an und bekräftigte damit die zuvor von US-Präsident Donald Trump geäußerte Kritik. Trump hatte gesagt, er sei „äußerst betrübt über den Ort des Angriffs“ und bezeichnete Katar als „starken Verbündeten und Freund der Vereinigten Staaten“.

Die israelische Armee hatte am Dienstag Luftangriffe auf Ziele in Katars Hauptstadt Doha geflogen, die sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas richteten. Israels Vorgehen sorgte international für Kritik. (AFP)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Mehr als 250.000 Menschen haben Stadt Gaza verlassen

Nach der Ausweitung der israelischen Offensive in der Stadt Gaza sind nach Armeeangaben mehr als 250.000 Menschen in andere Teile des Gazastreifens geflohen. Nach Schätzungen der israelischen Armee „haben mehr als eine Viertelmillion Einwohner von Gaza die Stadt zu ihrer eigenen Sicherheit verlassen“, erklärte der Armeesprecher Avichay Adraee am Samstag im Onlinedienst X. Nach UN-Schätzungen hatten sich in der Stadt Gaza und Umgebung zuletzt noch rund eine Million Menschen aufgehalten.

Am Samstag warf die israelische Armee Flugblätter ab, in denen die Bewohner der westlichen Stadtteile Gazas zum Verlassen der Gebiete aufgefordert wurden. Die israelische Armee gehe mit „sehr großer Härte“ in dem Gebiet vor und sei entschlossen, „die Hamas zu zerschlagen und zu besiegen“, hieß es in der Botschaft an die palästinensischen Bewohner. Die Menschen wurden darin aufgefordert, sich über die Al-Raschid-Straße an der Küste in Gebiete südlich der Stadt Gaza in Sicherheit zu bringen.

Bild: REUTERS/Mahmoud Issa
Hilfsorganisationen hatten den Aufruf kritisiert. Die Einwohner könnten die Kosten gar nicht tragen, die ein erneuter Umzug verursache, berichtete das humanitäre Länderteam (HCT). Die Straßen seien kaum passierbar, die Lager für Vertriebene seien bereits überfüllt. Die Menschen hätten Mühe, dort Essen und Trinken sowie medizinische Versorgung zu finden, und es gebe nicht genügend Toiletten. (dpa, AFP)
Bild: REUTERS/Mahmoud Issa
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Ein Bündnis um die BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht, den Schauspieler Dieter Hallervorden und den Rapper Massiv will am Samstag ab 14 Uhr in Berlin gegen das israelische Vorgehen im Gazakrieg demonstrieren. Zur Kundgebung mit dem Titel „Stoppt den Völkermord in Gaza“ am Brandenburger Tor sind nach Angaben der Polizei 15.000 Menschen angemeldet. (dpa)

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Tausende bei pro-palästinensischer Demonstration in Neuseeland

In der neuseeländischen Stadt Auckland haben am Samstag tausende Menschen an einer pro-palästinensischen Demonstration teilgenommen. Die Organisatoren sprachen von 50.000 Teilnehmern, während die Polizei die Zahl auf 20.000 schätzte. Nach Angaben der Gruppe „Aotearoa for Palestine“ handelte es sich um die größte Kundgebung dieser Art seit Beginn des Gaza-Krieges. 

Der öffentlich-rechtliche Sender Radio New Zealand berichtete, viele Demonstranten hätten palästinensische Flaggen und Transparente mit Slogans wie „Normalisiert den Völkermord nicht“ und „Zeigt Rückgrat, steht an der Seite Palästinas“ getragen.

Die Organisatoren forderten von der neuseeländischen Regierung die Verhängung von Sanktionen gegen Israel. Ministerpräsident Christopher Luxon hatte das Vorgehen Israels im Gazastreifen im August als „entsetzlich“ bezeichnet. Neuseeland erwägt zudem die Anerkennung eines palästinensischen Staates. (Reuters)

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Syrien führt nach Angaben von Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa Verhandlungen mit der israelischen Regierung über ein Sicherheitsabkommen. Die Gespräche zielten darauf ab, die israelische Armee zum Rückzug aus Gebieten zu bewegen, die sie nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember besetzt hatte, sagte al-Scharaa am Freitag im syrischen Staatsfernsehen. Israel müsse wieder dorthin gebracht werden, „wo es vor dem 8. Dezember war“. (AFP)

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Israel fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab

Eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete hat in mehreren Gebieten Israels Alarm ausgelöst. In der Küstenmetropole Tel Aviv und weiteren Orten eilten die Menschen in der Nacht in Schutzräume. Die Armee teilte anschließend mit, ein Geschoss aus dem Jemen sei von der Raketenabwehr abgefangen worden. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es zunächst nicht. Erst in den Tagen zuvor war die israelische Luftabwehr wegen Angriffen mit Drohnen und einer Rakete aus dem Jemen aktiviert worden. (dpa)

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Berlin, Paris und London verurteilen Israels Schlag in Doha

Drei Tage nach Israels Angriff auf die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Katar haben die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens die Attacke verurteilt. Der Luftangriff in der Hauptstadt Doha verletze die Souveränität Katars und berge das Risiko „einer weiteren Eskalation in der Region“, heißt es in einer von der britischen Regierung veröffentlichten gemeinsamen Erklärung vom Freitag.

Israels Angriff stelle mit Blick auf den Krieg im Gazastreifen „eine ernsthafte Gefahr“ für das Zustandekommen einer ausgehandelten Vereinbarung dar, die die Freilassung aller Geiseln sichern und den Krieg beenden würde, heißt es darin weiter. „Die Minister fordern alle Parteien nachdrücklich auf, ihre Bemühungen um eine sofortige Waffenruhe zu erneuern und zu verstärken“. Katar fungiert dabei zusammen mit den USA und Ägypten als Vermittler. (dpa)

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Trump trifft sich mit Katars Regierungschef 

Drei Tage nach dem israelischen Angriff auf Hamas-Ziele in Katar trifft sich US-Präsident Donald Trump am Freitag mit dem Regierungschef des Golfemirats. Trump empfängt Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani in seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey, wie das Weiße Haus am Freitag mitteilte. An dem Treffen werde auch Trumps Sondergesandter Steve Witkoff teilnehmen.

US-Präsident Donald Trump hatte zu dem Angriff gesagt, er sei „äußerst betrübt über den Ort des Angriffs“. Er bezeichnete Katar als „starken Verbündeten und Freund der Vereinigten Staaten“. (AFP)

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Christoph Zempel

UN-Vollversammlung unterstützt Papier zu Ende von Hamas-Herrschaft

Die UN-Vollversammlung hat ein Dokument unterstützt, in dem ein Ende der Hamas-Herrschaft im Gazastreifen gefordert wird. 142 Länder sprachen sich für die Unterstützung des Papiers aus, 10 dagegen, darunter die USA und Israel. Zwölf Mitgliedsländer enthielten sich. Deutschland stimmte für die Unterstützung des Dokuments. 

Die Abstimmung fand mit Blick auf ein für den 22. September im Vorfeld der UN-Generaldebatte geplantes Treffen zu dem Thema statt, für das Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die offizielle Anerkennung von Palästina als Staat durch sein Land angekündigt hat. Es war die zweite Sitzung der UN-Vollversammlung und die erste Abstimmung unter der Leitung der neuen Präsidentin und früheren deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. 

„Im Rahmen der Beendigung des Krieges im Gazastreifen muss die Hamas ihre Herrschaft im Gazastreifen beenden und ihre Waffen mit internationalem Engagement und Unterstützung an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben“, heißt es in dem Dokument, das zudem den Hamas-Terroranschlag auf Israel vom 7. Oktober verurteilt. 

„New-York-Erklärung“ war auf Konferenz im Juli formuliert worden

Die etwa siebenseitige sogenannte „New -York-Erklärung“ war Ende Juli bei einer von Frankreich und Saudi-Arabien veranstalteten UN-Konferenz erarbeitet worden. Damals hatte eine Gruppe von insgesamt 17 Ländern, darunter Großbritannien, Kanada, Brasilien und Jordanien, das Papier unterschrieben. Deutschland hatte an der Konferenz teilgenommen, gehörte bei der Veröffentlichung der Erklärung allerdings nicht zu den Unterstützerstaaten. Israel und sein engster Verbündeter, die USA, hatten die Veranstaltung boykottiert und scharf kritisiert. 

Das Papier sei als Fahrplan zur Lösung des Nahost-Konflikts im Sinne zweier nebeneinander existierender Staaten – Israel und Palästina – zu verstehen. „Der Krieg in Gaza muss jetzt enden“, heißt es zu einer der Voraussetzungen für das Ziel der Zweistaatenlösung, zu der Israel sich klar bekennen müsse.

Zudem wird das militärische Vorgehen des Landes vor allem im Gazastreifen verurteilt. Die Armee müsse sich aus dem Küstengebiet zurückziehen. Es brauche eine Waffenruhe und auch die Freilassung israelischer Geiseln. Siedlungsaktivitäten im Westjordanland durch israelische Siedler müssten eingestellt werden.(dpa)

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Christoph Zempel

Außenminister Rubio reist nach Israel

US-Außenminister Marco Rubio reist am Wochenende nach Israel. Anlass sind die Spannungen zwischen US-Verbündeten im Nahen Osten nach einem israelischen Angriff auf die Hamas-Führung in Katar und dem Ausbau von jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland, wie das US-Außenministerium mitteilt. 
Rubio werde die gemeinsamen Ziele betonen, dass die Hamas den Gazastreifen nie wieder regiere und die bei dem Angriff der Islamisten auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln zurückkehrten. Zudem solle es um den Kampf gegen eine einseitige Anerkennung eines Palästinenserstaates und juristische Schritte gegen Israel vor internationalen Gerichten gehen. (Reuters)
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Christoph Zempel

Emirate verurteilen „feigen“ israelischen Angriff auf Katar

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben wegen des israelischen Angriffs auf die Führungseben der radikalislamischen Hamas in Katar den stellvertretenden israelischen Botschafter einbestellt. Bei einem Treffen sei dem stellvertretenden Botschafter David Ohad Horsandi der Protest der emiratischen Regierung und ihre Verurteilung des „feigen israelischen Angriffs auf den Staat Katar sowie der feindseligen Äußerungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu“ übermittelt worden, erklärte das emiratische Außenministerium am Freitag.

„Jede Aggression gegen einen Mitgliedstaat des Golf-Kooperationsrats stellt einen Angriff auf das kollektive Sicherheitsgefüge der Golfregion dar“, betonte das Außenministerium.

Zuvor hatten die Vereinigten Arabischen Emirate den Angriff bereits als Völkerrechtsverletzung und Angriff auf die Souveränität Katars kritisiert und ihre Solidarität mit Doha erklärt. Die Emirate hatten 2020 als erster Golfstaat diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen.

Die israelische Armee hatte am Dienstag Luftangriffe auf Ziele in der katarischen Hauptstadt Doha geflogen, die sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas richteten. Israels Vorgehen sorgte international für Kritik, auch bei wichtigen Verbündeten wie den USA. (AFP)

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Christoph Zempel

Zwei Verletzte bei Messerangriff in Kibbuz nahe Jerusalem

Bei einem Messerangriff in einem israelischen Kibbuz unweit von Jerusalem sind zwei Menschen verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich in einem Hotel im Kibbuz Tzuba knapp zehn Kilometer westlich von Jerusalem, wie Rettungskräfte am Freitag mitteilten. Die Polizei erklärte, ein palästinensischer Angreifer sei nach dem Angriff auf Hotelgäste von einem Beamten vor Ort überwältigt und festgenommen worden.

Ein 60-jähriger Mann befinde sich nach der Attacke in einem ernsten Zustand, führte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom aus. Ein 23-Jähriger sei weniger schwer verletzt worden.

Laut Polizei stammt der Angreifer aus der Gegend von Schuafat. Der Stadtteil Schuafat und ein nahegelegenes Flüchtlingslager gehören zu Ost-Jerusalem, das Israel seit 1967 besetzt hält.  

Am Montag hatten zwei Palästinenser bei einem Schusswaffenangriff an einer Bushaltestelle in Ost-Jerusalem mindestens sechs Menschen getötet. Es war einer der schwersten gegen Israel gerichteten Anschläge seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023. (AFP)

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Christoph Zempel

Palästinenser: Wieder viele Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder Dutzende Tote gegeben. Aus medizinischen Kreisen in dem Küstengebiet hieß es, seit dem Morgen seien 35 Menschen ums Leben gekommen, darunter die meisten in der nördlich gelegenen Stadt Gaza. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Allein bei einem israelischen Luftangriff im Norden der Stadt Gaza gab es medizinischen Kreisen zufolge 14 Tote. Palästinensischen Medien zufolge soll es sich bei ihnen um Mitglieder einer Familie handeln, deren Haus getroffen worden sei. Viele Menschen seien noch unter Trümmern verschüttet. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.

Ein Sprecher der Armee veröffentlichte unterdes eine Liste mit allen Gebieten, in die die Einwohner der Stadt Gaza, deren militärische Einnahme Israels Regierung beabsichtigt, fliehen können. Dazu zählen unter anderem Nuseirat und Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens sowie mehrere Viertel der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. (dpa)

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Christoph Zempel

Historiker Mendel kritisiert Boykott von Israelis als kontraproduktiv

Der aus Israel stammende Historiker Meron Mendel kritisiert einen internationalen Boykott von Israelis unter dem Eindruck des Gaza-Krieges. Die „mutige Opposition“ in Israel müsse gestärkt werden - statt das Gegenteil zu tun, sie zu boykottieren und zu isolieren. Das helfe niemandem, auch nicht den Palästinensern, sagte der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Donnerstagabend bei einer Online-Veranstaltung des Magazins „Publik Forum“ im hessischen Oberursel.

Mendel erinnerte daran, dass in Israel regelmäßig gegen eine Fortsetzung des Gaza-Krieges demonstriert werde. Durch Einladungen könnten Personen aus der Zivilgesellschaft für ihren Protest gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestärkt und ermutigt werden. Die Regierung könne durch Druck aus der israelischen Opposition gestoppt werden.

Bereits vor dem Krieg seien Hunderttausende gegen das Handeln der israelischen Regierung auf die Straßen gegangen, etwa in Zusammenhang mit der umstrittenen Justizreform. Diese Menschen seien hartnäckig und ließen sich nicht einschüchtern. Er selbst bewundere sie, so Mendel. Auch die Bundesregierung könne diese Menschen stärken, indem Vertreter dieser Opposition Zuspruch bekämen oder eingeladen würden. 

Im konkreten Fall der Ausladung der Münchner Philharmoniker mit ihrem künftigen israelischen Chefdirigenten von einem belgischen Festival wurde nach Mendels Worten eine Grenze überschritten. Wenn es gegen Menschen wegen ihrer Religion oder ihrer Staatsangehörigkeit gehe, sei das äußerst problematisch. „Leute darf man nicht in Kollektivhaftung nehmen.“ Seit dem 7. Oktober 2023 gibt es zahlreiche Fälle, in denen israelische Künstler, Musiker und DJs ausgeladen oder gar nicht erst für Auftritte angefragt werden. (KNA)


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Christoph Zempel

Belgiens Premier nennt Auftrittsverbot für israelischen Dirigenten „unverantwortlich“

Der belgische Premierminister Bart De Wever hat mit scharfer Kritik auf die Ausladung der Münchner Philharmoniker wegen ihres israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem geplanten Konzert in der Stadt Gent reagiert. „Jemandem allein aufgrund seiner Herkunft ein Berufsverbot aufzuerlegen, ist sowohl rücksichtslos als auch unverantwortlich“, erklärte De Wever am Freitag im Onlinedienst X. Die Entscheidung habe „dem Ansehen unseres Landes“ schweren Schaden zugefügt, bedauerte er.

Die Organisatoren des Festivals van Vlaanderern hatten am Mittwoch das für den 18. September geplante Konzert der Münchner Philharmoniker abgesagt. Shani sei „nicht in der Lage gewesen, die nötige Klarheit über seine Haltung zu dem genozidalen Regime in Tel Aviv auszudrücken“, schrieben sie als Begründung mit Verweis auf die israelische Regierung. Die Entscheidung sei in Übereinstimmung mit der flämischen Kulturministerin Caroline Gennez, dem Genter Stadtrat und dem Kultursektor der Stadt gefallen. 

Die Entscheidung hatte massive Kritik aus dem Ausland hervorgerufen. Der deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) sprach von „blankem Antisemitismus“. 

Die Organisatoren verteidigten ihre Entscheidung daraufhin: Shani bewege sich als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra in einer „Grauzone“. Es sei nicht klar, „wo er in diesem Konflikt steht“, hieß es in einer Erklärung.

Regierungschef De Wever widersprach dieser Auffassung am Freitag. Die „beispiellose Forderung“, dass Künstler „schriftliche Erklärungen zu ihren politischen Ansichten abgeben müssen“, sei „beunruhigend“, schrieb er. Diese Entscheidung habe „zu Recht“ große Bestürzung ausgelöst. Auch Flanderns Regierungschef und De Wevers Parteifreund Matthias Diependaele bedauerte die Entscheidung. (AFP)

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