
© dpa/Michael Kappeler
„Wir hätten gern solche Sicherheitsgarantien“: Selenskyj hält trotz US-Veto am Nato-Beitritt der Ukraine fest
Estland meldet illegalen Grenzübertritt durch russische Grenzschützer + USA und Russland wollen am Wochenende verhandeln + Russische Zentralbank kündigt Klage gegen europäische Banken an + Der Newsblog.
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Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Selenskyj hält trotz US-Veto am Nato-Kurs fest
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte laut Nachrichtenagentur dpa, dass die Ukraine weiterhin am Ziel eines Nato-Beitritts festhalte. Die dafür in der Verfassung verankerte Ausrichtung müsse aus seiner Sicht nicht geändert werden – darüber entscheide das ukrainische Volk. Bedauerlich sei jedoch, dass die USA bislang gegen eine Aufnahme der Ukraine seien. Selenskyj hoffe, dass Washington seine Haltung künftig überdenkt.
Als vorläufige Alternative stellte Selenskyj laut dpa eine EU-Mitgliedschaft heraus. Diese biete wirtschaftlich und geopolitisch wichtige Sicherheitsgarantien – entscheidend sei, dass Russland darauf keinen Einfluss habe. Moskau habe einen EU-Beitritt der Ukraine in der Vergangenheit nicht als Problem bezeichnet.
Hintergrund ist laut dpa, dass die Ukraine seit fast vier Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion kämpft. Russland begründete seinen Angriff unter anderem damit, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine verhindern zu wollen. Kiew fordert deshalb verlässliche Sicherheitsgarantien von westlichen Partnern. (dpa)
Proteste in Odessa wegen Stromausfalls
Russisches Gericht verurteilt Raiffeisen Bank International zu Ausgleichszahlung
Selenskyj beklagt Mangel an Flugabwehrraketen
Großbritannien sanktioniert weitere russische Ölfirmen und Milliardär
Großbritannien verhängt weitere Sanktionen gegen Russland. Die Maßnahmen richten sich gegen 24 Personen und Unternehmen, darunter die nach britischen Angaben größten bislang nicht sanktionierten Ölkonzerne Tatneft, Russneft, NNK-Oil und Rusneftegaz. Zudem ist der kanadisch-pakistanische Milliardär Murtaza Lakhani betroffen.
Seine Firmen gehören der Regierung in London zufolge seit 2022 zu den größten Händlern von russischem Öl. Die Maßnahmen zielen auch auf Lieferketten für Baumwollzellstoff aus Zentralasien ab, einem wichtigen Bestandteil für Munition. Russland weist die westlichen Sanktionen als politisch motiviert zurück. (Reuters)
Russland und Belarus stationieren neue Hyperschallrakete
Russland und sein Verbündeter Belarus wollen die neue Hyperschall-Mittelstreckenrakete vom Typ „Oreschnik“ stationiert haben. Russland habe in diesem Jahr eine entsprechende Militärbrigade aufgestellt, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Generalstabschef Waleri Gerassimow.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko sagt, sein Land habe das russische Raketensystem stationiert. Russland hatte die Rakete im November 2024 erstmals gegen die Ukraine eingesetzt. Präsident Wladimir Putin zufolge ist sie nicht abfangbar. Einige westliche Experten halten dies für übertrieben. (Reuters)
Kernkraftwerk Saporischschja sorgt offenbar für Streit in den Friedensgesprächen
In einem WhatsApp-Chat erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj offenbar Reportern – darunter dem Korrespondenten Christopher Miller von der „Financial Times“ –, dass es in den Friedensgesprächen mit den USA noch keinerlei Einigungen gebe. Als zentrale Streitpunkte nannte er drei Bereiche.
Erstens sei die Lage im Donbass weiterhin ein „heikles Thema“, über das er nicht näher sprechen wollte. Zweitens gehe es um finanzielle Fragen, insbesondere um „Reparationskredite“, die in den kommenden Tagen weiter verhandelt würden, schreibt Miller aus dem Chatgespräch auf X.
Der dritte große Konfliktpunkt betreffe das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja. Selenskyj betonte, dass das Kraftwerk ukrainisches Eigentum sei, während Russland jede Regel missachte. Die USA hätten einen Kompromiss vorgeschlagen, der eine gemeinsame Verwaltung durch drei Parteien vorsieht.
Selenskyj lehne dies ab, weil das Kraftwerk weiterhin militarisiert und in einem unsicheren Zustand sei und ukrainische Fachkräfte unter diesen Bedingungen weder arbeiten noch leben könnten, schreibt Miller. (Tsp)
Russland hat offenbar die Energieversorgung in fünf ukrainischen Regionen lahmgelegt
Russland hat in der Nacht zum 18. Dezember mehrere Energieanlagen in der Ukraine beschossen und damit rund 180.000 Haushalte vom Strom getrennt, erklärte Energieminister Artem Nekrasow. Betroffen waren die Regionen Mykolajiw, Saporischschja, Tscherkassy, Sumy und Dnipropetrowsk. Zudem seien nach einem früheren Angriff auf die Region Odessa am 13. Dezember weiterhin mehr als 12.000 Haushalte ohne Strom. (Valeriia Semeniuk)Selenskyj: Zähle auf stärkeren US-Druck auf Putin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die US-Regierung zu mehr Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert. „Die USA können Putin stoppen“, sagt Selenskyj am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. „Ich wünsche mir mehr Schritte, denn Putin will den Krieg nicht beenden.“
Er hoffe, dass es US-Präsident Donald Trump schaffe, einen Waffenstillstand zu erreichen. Zugleich fordert Selenskyj die Europäer auf, die in der EU eingefrorenen russischen Vermögen für die Finanzierung seines Landes zu nutzen. Diese Entscheidung sollten sie nicht den USA überlassen. Die Risiken seien im Vergleich zu den militärischen Gefahren durch Russland gering. (Reuters)
Selenskyj rechnet mit positiver Entscheidung auf EU-Gipfel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet nach eigenen Worten mit einer Entscheidung auf dem EU‑Gipfel zur Nutzung der eingefrorenen russischen Vermögen für sein Land. Die EU-Staaten seien sich einig, dass die Ukraine weiter finanziert werden müsse, sagt er am Rande des Treffens der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel. (Reuters)
Selenskyj: Eroberung von Kupjansk war wichtig für Verhandlungen
Die Rückeroberung der Stadt Kupjansk durch ukrainische Truppen hat nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj Eindruck auf seine amerikanischen und europäischen Gesprächspartner in Berlin gemacht.
„Die Tatsache, dass ich persönlich dort war, hat klargemacht, dass Putin lügt, wenn er über neue besetzte Gebiete spricht“, sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine in Kiew zufolge. „Das hat meine Gespräche mit den Amerikanern beeinflusst, es hat die Gespräche mit den Europäern sehr stark beeinflusst.“
Der russische Präsident Wladimir Putin behauptet seit November, dass die Stadt im Gebiet Charkiw von seinen Truppen besetzt sei. Tatsächlich haben ukrainische Einheiten in den vergangenen Wochen aber weite Teile von Kupjansk wieder unter ihre Kontrolle gebracht. (dpa)
Russische Zentralbank kündigt Klage gegen europäische Banken an
Die russische Zentralbank will europäische Banken vor einem russischen Gericht verklagen. Grund dafür sind Versuche, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Finanzierung der Ukraine zu verwenden, wie die Notenbank in Moskau laut Reuters mitteilt. Mehr dazu lesen Sie auch hier:
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Mögliche Einnahme von Pokrowsk: ISW sieht keine unmittelbare Schwächung der ukrainischen Verteidigung
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) geht laut „RBC‑Ukraine“ davon aus, dass Russland Pokrowsk vermutlich noch vor Jahresende einnehmen und Mirny einkreisen könnte. Nach Einschätzung der ISW‑Expertinnen Jessica Sobieski und Jenny Olmsted („RBC‑Ukraine“) würde der Verlust von Pokrowsk nicht zu einem unmittelbaren Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung im Gebiet Donezk führen. Dafür seien vor allem die starken ukrainischen Befestigungen und das schwierige Terrain ausschlaggebend.
Allerdings würde der Fall der Stadt Russland erlauben, militärische Kräfte freizusetzen. Mindestens zwei derzeit in der Region eingesetzte kombinierte Armeen könnten dann an andere Frontabschnitte verlagert werden, sagen die Expertinnen. (Valeriia Semeniuk)
EU weitet Sanktionen gegen Russlands Schattenflotte aus
Die Europäische Union verhängt Sanktionen gegen 41 weitere Schiffe aus der russischen Schattenflotte. Damit steigt die Gesamtzahl der mit Sanktionen belegten Schiffe auf fast 600, wie der EU-Rat mitteilt. Die Schiffe dürfen keine Häfen in der EU mehr anlaufen und keine maritimen Dienstleistungen mehr in Anspruch nehmen. Russland nutzt die sogenannte Schattenflotte, um trotz westlicher Sanktionen Öl vor allem nach Indien und China zu verkaufen. (Reuters)
Selenskyj: Ukraine braucht das Geld aus Russland
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