
© dpa/AP/Jae C. Hong
„Millionen Kinder mehr sterben“: Gates erhebt schwere Vorwürfe gegen Musk wegen Etatkürzungen
Der Microsoft-Mitgründer war einst der reichste Mensch der Welt und machte sich einen Namen als großzügiger Spender. Den Tech-Milliardär und Trump-Berater geht er nun scharf an.
Stand:
Harsche Worte in den USA: Microsoft-Mitgründer und Großspender Bill Gates wirft Tech-Milliardär Elon Musk vor, mit der drastischen Kürzung von US-Hilfsprogrammen den Tod von Millionen Kindern in Kauf zu nehmen. Die Einschnitte bei der US-Entwicklungshilfe-Organisation USAID seien „atemberaubend“, sagte Gates in einem Interview der „New York Times“.
Er rechne damit, dass die Zahl der Kinder, die jährlich in armen Ländern sterben, von fünf auf sechs Millionen steigen werde, wenn es keine Kehrtwende gibt.
Er ist derjenige, der das Budget von USAID gekürzt hat.
Bill Gates, Microsoft-Mitgründer und Großspende
Dabei hätte es laut Gates in den kommenden Jahren eigentlich einen Rückgang auf vier Millionen Todesfälle geben müssen. „Wegen dieser Kürzungen werden Millionen Kinder mehr sterben“, sagte Gates. Und er hat keinen Zweifel an der Rolle Musks: „Er ist derjenige, der das Budget von USAID gekürzt hat.“ Musk schrieb zu den Vorwürfen auf seiner Online-Plattform X lediglich: „Gates ist ein riesiger Lügner.“
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Musk, der unter anderem den Elektroauto-Hersteller Tesla führt, hatte im vergangenen Jahr den Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump mit mehr als 250 Millionen Dollar unterstützt und wurde zu seinem Vertrauten. Nach dem Einzug ins Weiße Haus beauftragte Trump ihn mit der Kürzung von Regierungsausgaben. Dabei warf Musk auch USAID „in den Holzhäcksler“, wie er es selbst auf X formulierte.
„Der reichste Mann der Welt ist in den Tod der ärmsten Kinder der Welt involviert“, sagte Gates. Musks Vermögen wird auf mehr als 300 Milliarden Dollar (268 Mrd. Euro) geschätzt. Er hatte sich seinerzeit der von Gates und Investor Warren Buffett gestarteten Initiative „The Giving Pledge“ angeschlossen, bei der reiche Menschen sich verpflichten, Vermögen für wohltätige Zwecke zu spenden. Das geht auch posthum, wie Gates anmerkte. „Wer weiß? Er könnte noch zu einem großen Philanthropen werden“, sagte er über Musk.
Gates selbst hatte in den vergangenen Jahren große Teile seines Vermögens in seine Stiftung eingebracht. Jetzt kündigte er an, dass er in den nächsten 20 Jahren fast sein ganzes Vermögen spenden und 200 Milliarden Dollar an die Ärmsten verteilen wolle. „Die Leute werden viel über mich sagen, wenn ich sterbe, aber ich bin dazu entschlossen, dass sie nicht sagen können: Er ist reich gestorben“, schrieb der 69-jährige Selfmade-Milliardär am Donnerstag auf seiner Website.
„Es gibt zu viele drängende Probleme, die ich lösen kann, als dass ich Geld behalten könnte, mit dem man Menschen helfen könnte.“
Er wolle seine Gates Foundation bis Ende 2045 auflösen. Sein Vermögen, das in der Stiftung steckt, wird zurzeit auf 108 Milliarden Dollar geschätzt. (dpa, lem)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: