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Dieses Bild soll den gut aufgelegten Kim Jong Un in seinem Sonderzug auf dem Weg nach China zeigen.

© dpa/KCNA/KNS/Uncredited

Update

Nordkoreas Machthaber reist zu Militärparade: Kim Jong Un soll bereits in China sein – seltene Auslandsfahrt mit Sonderzug

Nordkoreas Machthaber wird bei der Militärparade in Peking erwartet. Moskau schließt nicht aus, dass es dabei zu einem Treffen mit dem ebenfalls angereisten Wladimir Putin kommen könnte.

Stand:

Bei einer seiner seltenen Auslandsreisen hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un einem Medienbericht zufolge am Dienstagmorgen (Ortszeit) die Grenze zu China passiert. Das meldeten sowohl die Parteizeitung Rodong Shinmun als auch die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das staatliche nordkoreanische Radio.

Für das verschlossene Nordkorea ist es ungewöhnlich, dass die Staatsmedien derart zeitnah über Details zu einer Auslandsreise ihres Machthabers berichten. So informierte Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA darüber hinaus, dass Kim bei der Zugreise unter anderen von Außenministerin Choe Son Hui begleitet werde.

Kim war am Montagnachmittag in seinem Privatzug nach China aufgebrochen, um am Mittwoch an einer Militärparade in Peking zum 80. Jahrestag der Kapitulation Japans und des Endes des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen. Es wird erwartet, dass Kim dort Chinas Staatschef Xi Jinping und den russischen Präsidenten Wladimir Putin auch zu persönlichen Gesprächen trifft.

Dieses Bild soll Kim Jong Un neben seinem Sonderzug vor der Abreise nach China zeigen.

© dpa/KCNA/KNS/Uncredited

Der Kreml hat derweil bestätigt, dass es bei Putins China-Besuch auch zu einem Treffen mit Kim Jong Un kommen könnte. Die Möglichkeit eines Treffens werde besprochen, sobald Kim am Dienstag in China ankomme, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Ob es auch zu einem Dreier-Treffen mit Xi Jinping kommt, ist noch unklar.

Kim Jong Un verlässt sein Land überaus selten. Zuletzt war Nordkoreas Machthaber 2019 in China. Der Termin am Mittwoch ist Kims erstes multilaterales Treffen seit seiner Amtsübernahme vor rund 14 Jahren.

Treffen mit Putin, Modi, Lukaschenko und Co.

Kim ist einer von 26 Staatenlenkern, die an der Militärparade in Peking teilnehmen werden. Erwartet werden neben Putin unter anderen der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko, Irans Präsident Massud Peseschkian und Myanmars Junta-Chef Min Aung Hlaing. Der indische Präsident Narendra Modi ist bereits eingetroffen.

Die Volksrepublik China gilt als wichtiger wirtschaftlicher Unterstützer des durch internationale Sanktionen stark isolierten Landes. Vor allem aber hat Nordkorea in den letzten Jahren seine Beziehungen gegenüber Moskau intensiviert. So hat Kim Jong Un Munition, Waffen und mehr als zehntausend Soldaten nach Russland entsandt, um im Krieg gegen die Ukraine Unterstützung zu leisten.

Kurz vor seiner Abreise hatte Kim Jong Un laut KCNA unter anderem eine neue Raketenfabrik sowie eine Produktionsanlage von Festbrennstoff inspiziert. Das kann als Schritt gesehen werden, um seine Verhandlungsposition für potenzielle Gespräche mit den USA zu verbessern. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump Ende August sein Interesse für ein weiteres Treffen mit Kim für dieses Jahr bekundet. (dpa, AFP, Reuters)

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