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Franziskus erteilte den Segen „Urbi et Orbi“.

© AFP/ALBERTO PIZZOLI

Papst erteilt Segen „Urbi et Orbi“: Franziskus ruft zu Frieden in der Ukraine und in Nahost auf

In seiner Weihnachtsansprache erinnert das Oberhaupt der katholischen Kirche an die Konfliktherde in aller Welt. Er appelliert an die Menschen, die Hoffnung nicht aufzugeben.

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Weihnachtsbotschaft des Papstes: Franziskus hat in seiner traditionellen Ansprache zum Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten aufgerufen. „Die Waffen sollen in der gemarterten Ukraine schweigen“, forderte Franziskus am Mittwoch in seiner Ansprache im Vatikan, in der er gemäß der Tradition den feierlichen Segen „Urbi et Orbi“ erteilte.

„Habt den Mut, die Tür für Verhandlungen sowie für Gesten des Dialogs und der Begegnung zu öffnen, um zu einem gerechten und dauerhaften Frieden zu gelangen“, sagte das 87-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche zum seit fast drei Jahren andauernden Krieg in der Ukraine.

Mit festem Blick auf die Krippe von Bethlehem denke ich an die christlichen Gemeinden in Israel und Palästina, insbesondere in Gaza, wo die humanitäre Lage äußerst ernst ist.

Papst Franzikus

Von der Loggia des Petersdoms ging der Papst auch auf den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ein. „Die Waffen sollen im Nahen Osten schweigen“, verlangte Franziskus.

„Mit festem Blick auf die Krippe von Bethlehem denke ich an die christlichen Gemeinden in Israel und Palästina, insbesondere in Gaza, wo die humanitäre Lage äußerst ernst ist“, sagte der Pontifex. Er appellierte an alle Seiten, sich auf eine Waffenruhe zu einigen. Zudem sollten „die Geiseln freigelassen und die von Hunger und Krieg zermürbte Bevölkerung versorgt werden“.

Israel hatte sich am vergangenen Wochenende empört über Äußerungen des Papstes gezeigt, der die „Grausamkeit“ des Todes von Kindern bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen beklagt hatte.

Mit Blick auf den Machtwechsel in Syrien, wo islamistische Rebellen den langjährigen Staatschef Baschar al-Assad gestürzt hatten, sagte Franziskus in seiner Weihnachtsbotschaft: „Ich bin auch der christlichen Gemeinschaft im Libanon nahe, vor allem im Süden, und derjenigen in Syrien in diesem besonders heiklen Moment. Es sollen sich die Türen des Dialogs und des Friedens in der ganzen, durch Konflikte zerrissenen Region öffnen.“

Weiter erinnerte der 88-Jährige an die Menschen im Libanon, Kongo, in Syrien, Libyen, Burkina Faso, Mali, Niger und Mosambik. „Die humanitäre Krise, von der sie betroffen sind, wird hauptsächlich durch bewaffnete Konflikte und die Geißel des Terrorismus verursacht sowie durch die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels verschärft, die zum Verlust von Menschenleben und zur Flucht von Millionen führen“, so der Papst, der ebenso an leidtragende Menschen am Horn von Afrika und in Myanmar erinnerte.

Der Papst forderte weiter, die Hoffnung nicht aufzugeben. „Brüder und Schwestern, habt keine Angst! Die Pforte ist geöffnet, sie steht weit offen.“ An Heiligabend hatte Franziskus in der vatikanischen Basilika vor der Christmette die Heilige Pforte geöffnet und damit das Heilige Jahr 2025 eröffnet.

Die Türe des Herzens Gottes stehe immer offen, sagte der Papst am Mittwoch: „Das ist die Bedeutung der Heiligen Pforte im Jubiläumsjahr: Sie steht für Jesus, die Pforte des Heils, die für alle offen steht.“ Er lade alle Menschen, alle Völker und Nationen ein, den Mut zu haben, durch die Pforte hindurchzugehen, „zu Pilgern der Hoffnung zu werden, die Waffen zum Schweigen zu bringen und die Spaltungen zu überwinden“. „Pilger der Hoffnung“ lautet das Motto der Heiligen Jahres 2025.

Heilige Pforten sind Türen, die außerhalb Heiliger Jahre verschlossen sind. Wer diese Pforten als Pilger durchschreitet, kann laut Sündenerlass des Vatikans einen Erlass zeitlicher Sündenstrafen im Fegefeuer bekommen. (AFP, epd, KNA)

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