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Donald Trump vor dem Kongress.

© REUTERS/WIN MCNAMEE

Trump lobt Angebote aus Kiew: Selenskyj zu Friedensverhandlungen bereit – Rohstoffabkommen auf dem Weg

US-Präsident Donald Trump zufolge entspannt sich die Beziehung zur Ukraine wieder. Auf zwei seiner zentralen Forderungen wolle Kiew nun eingehen, erklärte er in seiner Rede vor dem Kongress.

Stand:

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben vor seiner Rede vor dem US-Kongress einen Brief vom ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj erhalten, in dem dieser sich zu Verhandlungen mit Russland bereit erklärt.

„In dem Brief heißt es, dass die Ukraine bereit ist, so bald wie möglich an den Verhandlungstisch zu kommen, um einen dauerhaften Frieden näherzubringen“, sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Rede vor beiden Kammern des Kongresses. Selenskyj habe sich zudem zur Unterzeichnung des Rohstoffabkommens mit den USA bereit erklärt.

Trump begrüßte, dass sich der ukrainische Präsident zu Friedensverhandlungen bereiterklärt habe. „Ich weiß das zu schätzen“, sagte der US-Präsident bei einem Auftritt vor dem Parlament in Washington. Selenskyj habe in dem Brief auch seine Dankbarkeit für die Hilfe der USA betont.

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Selenskyj war am Dienstag in seiner Botschaft auf Trump zugegangen und drücke sein Bedauern über den Streit am vergangenen Freitag im Weißen Haus aus. „Es ist bedauerlich, dass es so passiert ist. Es ist Zeit, die Dinge in Ordnung zu bringen“, schrieb er auf Englisch auf der Plattform X. Er sei bereit, unter Trumps „starker Führung“ daran zu arbeiten, den Krieg schnell zu beenden.

Zudem sei er bereit, das Rohstoffabkommen jederzeit und in jeder Form zu unterzeichnen, schrieb er wenige Stunden vor dessen Rede im US-Kongress. Zuvor war bekanntgeworden, dass die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine einstellen.

Selenskyj besteht zwar darin weiterhin auf Sicherheitsgarantien, stellte diese aber nicht mehr als eine Voraussetzung für erste Schritte hin zu einem Friedensvertrag dar. Vielmehr griff er eine Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf, der einen Teilwaffenstillstand in der Luft und zur See vorschlug.

Hier sehen Sie Trumps Rede vor dem Kongress im Video (ab Minute 21):

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Selenskyjs Äußerungen sind eine Reaktion auf die Forderung des Weißen Hauses nach einer Entschuldigung des ukrainischen Staatschefs nach dessen Wortgefecht mit Trump und US-Vizepräsident J.D. Vance im Oval Office am vergangenen Freitag. Vance und Trump hatten Selenskyj dabei Undankbarkeit und fehlenden Respekt vorgeworfen. Das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen. Viele europäische Regierungschefs drückten Selenskyj später ihre Solidarität aus.

Kreml begrüßt Stopp der Waffenlieferungen

Selenskyj hatte bislang eine Entschuldigung für den Vorfall verweigert. In den Stunden vor seinem Eintrag bei X wurde allerdings bekannt, dass die USA ihre Waffenlieferungen an Kiew vorläufig einstellen. Nach Medienangaben betrifft der von Trump mit sofortiger Wirkung verhängte Lieferstopp Waffen und Munition im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die bereits in der Auslieferung oder bestellt worden sind.

Aufgenommen würden die Lieferungen erst wieder, wenn Selenskyj einen klaren Willen zum Frieden erkennen ließe, hieß es aus dem Weißen Haus. Trump wiederholte damit teilweise Anschuldigungen aus dem Kreml, der behauptete, Selenskyj wolle keinen Frieden, sondern den Krieg fortsetzen.

Aus Moskau war der Lieferstopp entsprechend wohlwollend aufgenommen worden. Wenn der Fluss an Waffen und Munition tatsächlich unterbrochen werde, sei dies ein Schritt dazu, Kiew zum Frieden zu zwingen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Selenskyj hatte zuvor mehrfach betont, dass die Ukraine an einem Frieden interessiert sei.

Trumps Rede vor dem Kongress war nach den Daten des American Presidency Project der University of California die längste Rede zur Lage der Nation der Geschichte. Außenpolitische Themen kamen erst am Ende der Rede vor.  Trump meldete erneut Ansprüche auf den Panamakanal und Grönland an. Sollten die Grönländer sich für die USA entscheiden, würde man sie willkommen heißen.

Trump bat den Kongress außerdem darum, einen Abwehrschild gegen Raketen für die USA mit dem Namen „Golden Dome“ (dt. „Goldene Kuppel“) zu finanzieren. (Agenturen)

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