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Spannungen an der Grenze: Israel feuert Granaten auf den Libanon ab – als Reaktion auf Raketenbeschuss
Aus dem Libanon ist nach israelischen Angaben am Donnerstag erstmals wieder eine Rakete auf den Norden Israels abgefeuert worden. Israel reagiert offenbar prompt.
Stand:
Israel hat nach libanesischen Angaben mit Gegenangriffen auf Raketenbeschuss aus dem Libanon reagiert. Die israelische Armee habe „mehrere Granaten von ihren Stellungen an der Grenze“ auf den Südlibanon abgefeuert, teilte die libanesische Nachrichtenagentur ANI am Donnerstag mit.
Zuvor war aus dem Libanon nach israelischen Angaben am Donnerstag erstmals wieder eine Rakete auf den Norden Israels abgefeuert worden. Der Flugkörper sei in der Luft vom israelischen Raketenabwehrsystem abgefangen worden, teilte das Militär mit. Zuvor waren in mehreren Orten im Grenzgebiet Sirenen zu hören.
Unklar war, welche Gruppierung hinter dem Angriff steht. Medienberichten zufolge dauerte der Beschuss am Nachmittag an. Demnach wurden mehrere Dutzend Raketen Richtung Israel geschossen. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Anwohner wurden aufgefordert, Schutz zu suchen.
Dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom zufolge wurde mindestens ein Mann leicht verletzt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berief für den Abend ein Treffen des Sicherheitskabinetts ein. Verteidigungsminister Joav Galant kündigte ein Treffen mit hochrangigen Beamten an.
UN-Mission: „Lage sehr ernst“
Die UN-Friedensmission Unifil forderte beide Seiten zu Deeskalation aus. „Die Lage ist sehr ernst“, hieß es von der Organisation. Die Blauhelme der Unifil überwachen seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon.
Vor allem die eng mit dem Iran verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sieht in Israel einen Erzfeind. Sie teilte mit, alle „Maßnahmen“ zu unterstützen, die palästinensische Gruppen nach den Zusammenstößen mit der Polizei auf dem Tempelberg in Jerusalem ergriffen. Die Miliz hat enge Verbindung mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

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Immer wieder Spannungen an der Grenze
Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen. Vor allem die eng mit dem Iran verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sieht in Israel einen Erzfeind. Die Hisbollah teilte mit, alle „Maßnahmen“ zu unterstützen, die palästinensische Gruppen nach den Zusammenstößen mit der Polizei auf dem Tempelberg in Jerusalem ergriffen.
Zuletzt kam es vor zwei Jahren zu einem Raketenbeschuss aus dem Libanon. Damals gingen Medienberichten zufolge die Angriffe von Palästinensern aus. Die Hisbollah hat auch enge Verbindungen mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Aus dem Küstenstreifen feuerten am Morgen Palästinenser mehrere Raketen auf israelisches Gebiet. Sieben Raketen seien in der Luft explodiert, teilte die Armee mit. Fünf davon seien auf israelisches Gebiet gerichtet gewesen, zwei aufs Mittelmeer. (dpa/AFP)
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