
© REUTERS/KENT NISHIMURA
Stopp von USAID-Zahlungen: Hochrangiger US-Beamter warnt vor Todesfällen – und wird beurlaubt
Ein US-Beamter hat Kollegen vor globalen Risiken durch gestrichene USAID-Hilfen gewarnt. Wenig später wird er beurlaubt.
Stand:
Ein hochrangiger Beamter der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) soll nach dem Stopp von USAID-Programmen in einer internen Mail weltweit vor Todesfällen gewarnt haben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Kurz darauf habe er seine Kollegen über seine sofortige Beurlaubung informiert.
Nicholas Enrich habe am Sonntagnachmittag (Ortszeit) per E-Mail ein Memo an die Mitarbeiter der USAID-Abteilung für globale Gesundheit geschickt. Darin soll er erklärt haben, dass zu den von der Trump-Regierung blockierten Programmen auch Bemühungen gehörten, einen tödlichen Ebola-Ausbruch in Uganda einzudämmen. Reuters liegt das siebenseitige Dokument vor.
„Dies wird zweifellos zu vermeidbaren Todesfällen, Destabilisierung und massiven Bedrohungen der nationalen Sicherheit führen“, wird Enrich aus dem Memo, das auf den 28. Februar datiert ist, zitiert.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Zwanzig Minuten, nachdem Enrich die erste Nachricht verschickt hatte, soll er eine weitere E-Mail geschrieben haben, in der er mitteilte, er sei gerade informiert worden, dass er ab sofort beurlaubt worden sei. Ob ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Sprecher für das US-Außenministerium und der von Milliardär Elon Musks geleiteten Abteilung für Regierungseffizienz (Doge) haben nicht sofort auf Bitten um Stellungnahme reagiert.
Trump und Musk haben USAID auf dem Kieker
US-Präsident Donald Trump und Musk wollen Budgets und Personal der US-Bundesbehörden drastisch stutzen – USAID steht bei ihrem Kahlschlag-Kurs besonders im Fokus. Trump sagte, die Behörde sei in der Vergangenheit von „einem Haufen radikaler Verrückter“ geleitet worden. Der Multimilliardär Musk nannte USAID „ein Schlangennest radikal-linker Marxisten, die Amerika hassen“ und eine „kriminelle Organisation“.
Trump hatte unmittelbar nach seiner Vereidigung per Dekret die US-Auslandshilfen für 90 Tage weitgehend eingefroren. Später genehmigte die Regierung einige Ausnahmen für humanitäre Hilfen.
Zuletzt kündigte USAID die Entlassung oder Beurlaubung eines Großteils ihrer Beschäftigten an. Vergangene Woche teilte die Behörde mit, dass zur „Personalreduzierung“ rund 1600 Beschäftigte in den USA entlassen würden. Alle anderen Beschäftigten weltweit werden demnach bis auf wenige Ausnahmen beurlaubt. (tsp/Reuters/AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: