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„Ternopil erlebt die Hölle auf Erden“: 19 Tote nach russischem Großangriff auf Wohnviertel in der Westukraine
Nach dem russischen Angriff auf ein Wohnviertel in Ternopil suchen Rettungskräfte weiterhin nach Überlebenden. Nach Behördenangaben gab es mindestens 64 Verletzte, darunter 14 Kinder.
Stand:
Bei einem der schwersten russischen Luftangriffe der vergangenen Monate sind in der Ukraine mindestens 19 Menschen getötet worden. Sie starben in der westukrainischen Stadt Ternopil in der gleichnamigen Oblast, als ein Wohnhaus von einer Rakete getroffen wurde, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten.
Nach den Angriffen auf ein Wohnviertel in der Stadt gebe es zudem mindestens 64 Verletzte, darunter 14 Kinder, so die Behörden. Es seien zwei neunstöckige Gebäude getroffen und beschädigt worden. Menschen seien demnach auch noch unter Trümmern verschüttet. Darüber hinaus holten Rettungskräfte immer noch Menschen aus den zerstörten Wohnungen, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit.
EU-Botschafterin nennt die Lage in Ternopil „wahre Hölle“
Die EU-Botschafterin in der Ukraine, Katarína Mathernová, hat in einem Facebook-Beitrag auf die Folgen des nächtlichen massiven russischen Angriffs auf Ternopil reagiert und ein Foto eines zerstörten Wohnhauses veröffentlicht.

© REUTERS/Andriy Bodak
„Ternopil erlebt die Hölle auf Erden“, so die Botschafterin. Da die Rettungskräfte immer noch nach Verschütteten suchen, könne die Zahl der Opfer noch steigen, berichtete Mathernová. Angehörige der Opfer und Anwohner berichteten demnach von einer Nacht, die man „nicht vergessen kann“. Vor Ort habe es „Chaos, Feuer, Schreie und eingestürzte Wohngebäude“ gegeben.
Die EU-Botschafterin resümiert: „Das ist die Realität des russischen Terrors, der bewusst auf Zivilisten abzielt.“ Russlands jüngste Angriffe gegen die Ukraine seien demnach „kein Kampf gegen die Armee. Das ist ein Versuch, die Menschen und ihr Leben auszulöschen.“ Der russische Angriff richtete sich nicht nur gegen Ternopil, sondern mehrere Regionen in der Westukraine.

© AFP/HANDOUT
Nach Angriffen auf Ternopil: Selenskyj spricht Beileid aus
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Hinterbliebenen der Opfer via X sein Beileid aus. „In Ternopil wurden neunstöckige Wohngebäude getroffen, wodurch Brände entstanden sind. Leider gibt es erhebliche Zerstörungen, und möglicherweise sind Menschen unter den Trümmern verschüttet“, schrieb der Ukrainer.
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Von den westlichen Verbündeten forderte Selenskyj in dem Zusammenhang, den Druck auf Russland zu erhöhen und der Ukraine mehr Flugabwehrraketen zu liefern. „Jeder schamlose Angriff auf das alltägliche Leben zeigt, dass der Druck auf Russland unzureichend ist“, schrieb er. „Wirksame Sanktionen und Hilfe für die Ukraine können dies ändern.“
Dutzende Tote nach russischen Angriffen auf die Ukraine
Landesweit wurden den Angaben zufolge 66 weitere Menschen verletzt. Russland habe mehr als 470 Drohnen und 48 Raketen eingesetzt. Die nächtlichen Angriffe ereigneten sich vor Gesprächen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Türkei über Möglichkeiten zur Beendigung des Krieges.
Das russische Verteidigungsministerium sprach von „massiven“ Angriffen auf Ziele in der Westukraine als Reaktion auf „terroristische Angriffe“. Zuvor hatte es erklärt, ein ukrainischer Angriff mit Raketen des US-Typs ATACMS auf die Stadt Woronesch sei abgewehrt worden. Alle vier Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden. Herabfallende Trümmer hätten allerdings die Dächer eines Altenheims und eines Waisenhauses sowie ein Wohnhaus beschädigt. (mit Reuters)
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