
© Anmar Khalil/AP/dpa
Trump möchte über Atomprogramm verhandeln : Irans Außenminister will keinen Brief vom US-Präsidenten erhalten haben
Donald Trump hat sich nach eigenen Worten via Brief an den Iran gewandt, da er über dessen Atomprogramm verhandeln wolle. In Teheran ist aber offenbar nichts angekommen.
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Der Iran hat nach den Worten von Außenminister Abbas Araghtschi keinen Brief von US-Präsident Donald Trump erhalten, den dieser nach eigenen Angaben an die Führung in Teheran gerichtet hat. „Wir haben davon gehört, aber wir haben nichts bekommen“, sagte der Außenminister am Samstag im iranischen Staatsfernsehen.
Trump hatte am Freitag gesagt, er habe in einem Schreiben an das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, erklärt, dass er über das iranische Atomprogramm verhandeln wolle und eine Verhandlungslösung „viel besser“ für den Iran sein werde. Zugleich drohte der US-Präsident damit, andernfalls militärisch zu intervenieren - „und das wird eine fürchterliche Sache für sie sein“. Der Iran dürfe keine Atomwaffen besitzen.
Chamenei sprach am Samstag mit Blick auf die aktuelle US-Regierung von einer „Tyrannen-Regierung“. „Einige Tyrannen-Regierungen - ich kenne wirklich keinen passenderen Begriff für einige ausländische Persönlichkeiten und Führer als das Wort Tyrannei - bestehen auf Verhandlungen“, sagte Khamenei. „Ihre Verhandlungen zielen nicht auf die Lösung von Problemen ab, sondern auf Vorherrschaft.“
Die westlichen Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben, was Teheran bestreitet. 2015 unterzeichnete Teheran eine Übereinkunft, welche die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Eindämmung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten Präsidentschaft Trumps zogen sich die USA 2018 einseitig aus der Übereinkunft zurück. (AFP)
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