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Wladimir Putin und Donald Trump unterhalten sich während des G20-Gipfels in Hamburg.

© dpa/AP/Evan Vucci

Verhandlungen um Atomprogramm: Kreml will Trump wohl bei Kommunikation mit dem Iran unterstützen

Die USA wollen mit dem Iran über das Atomprogramm ins Gespräch kommen. Einem Medienbericht zufolge soll dabei Russland helfen – auf Trumps persönlichen Wunsch hin.

Stand:

Russland hat zugestimmt, US-Präsident Donald Trump bei der Kommunikation in Bezug auf das Atomprogramm des Iran zu unterstützen. Das berichtet „Bloomberg“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Trump habe demnach sein Interesse an einer Vermittlung in einem Telefongespräch mit Präsident Wladimir Putin im Februar formuliert. 

Kurz darauf sei das Thema bei Gesprächen in Saudi-Arabien zwischen amerikanischen und russischen Regierungsvertretern erneut diskutiert worden, sagten anonyme Insider dem Nachrichtenportal in Moskau.

Das Weiße Haus reagierte demnach bisher nicht auf die Berichte. Russland habe eine entsprechende Anfrage weder offiziell bestätigt noch dementiert. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte Bloomberg: „Die Vereinigten Staaten und der Iran sollten alle Probleme durch Verhandlungen lösen, und Moskau wird alles in seiner Macht Stehende tun, um dies zu ermöglichen.“

Sowohl die Vereinigten Staaten als auch der Iran versuchen, produktive Wege für einen Dialog zu finden.

Nikolay Kozhanov, Golfstudienzentrum der Universität Katar

Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums bezeichnete es als „natürlich“, dass verschiedene Länder Unterstützung anbieten. „Angesichts der Bedeutung dieser Angelegenheiten ist es möglich, dass viele Parteien guten Willen zeigen und helfen möchten“, sagte Sprecher Esmaeil Baghaei in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz in Teheran. 

Iranische Hardliner, darunter die mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) und die Justiz, lehnen Verhandlungen mit den USA ab. Ayatollah Ali Chamenei erklärte jüngst, Trump sei nicht vertrauenswürdig, da er das Atomabkommen aus der Obama-Ära während seiner ersten Amtszeit aufgekündigt habe. Der Iran werde sich nicht zu einer Neuverhandlung drängen lassen. 

Trotz der öffentlichen Rhetorik gibt es aber offenbar Bemühungen, diskrete Verhandlungskanäle zu öffnen. „Sowohl die Vereinigten Staaten als auch der Iran versuchen, produktive Wege für einen Dialog zu finden“, sagte Nikolay Kozhanov vom Golfstudienzentrum der Universität Katar zu „Bloomberg“. Eine Annäherung hänge davon ab, ob die USA Sanktionen lockern und der Iran seine regionalen Ambitionen zügeln würde, so Kozhanov.

Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus vor etwa sechs Wochen bemüht sich Trump, die Beziehungen zu Putin zu verbessern, nachdem die USA diese nach der russischen Invasion in der Ukraine 2022 abgebrochen hatten. In einem Telefonat am 12. Februar sprachen beide über eine mögliche Beendigung des Krieges. 

Nach dem Eklat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kündigte der US-Präsident an, sämtliche Militärhilfen der USA an die Ukraine einzufrieren. Der Kreml äußerte sich dazu mit lobenden Worten.

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