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Ukraine-Invasion, Tag 912: Wie die Ukraine um Erfolge bei den Paralympics kämpft
Außenpolitiker sieht Deutschland „längst Ziel des russischen hybriden Krieges“. Indiens Premier Modi zu Besuch in Kiew. Der Nachrichtenüberblick am Abend.
Stand:
In wenigen Tagen beginnen in Paris die Paralympischen Spiele – natürlich auch mit Athletinnen und Athleten aus der Ukraine. Und während das Land bei den Olympischen Spielen kaum mal unter die Top Ten im Medaillenspiegel gekommen ist, gehört die Ukraine bei den Paralympics zu den Großen. In Rio 2016 landete das Land auf Platz 3, in Tokio 2021 auf Platz 6 und bei den vergangenen Winter-Paralympics 2022 in Peking wurde die Ukraine in der Medaillenabrechnung zweiter. Über die Schwierigkeiten solcher Höchstleistung trotz eines Krieges in der Heimat berichtet die Londoner „Times“.
Noch bis 2022, war das paralympische Hauptquartier der Ukraine auf der Krim untergebracht, die schon 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektiert worden war. „Dieses Zentrum war das beste der Welt und die Quelle für die Leistungen unserer Sportler“, sagt Valeri Suskowitsch, Präsident des Nationalen Paralympischen Komitees der Ukraine. „Nun hat Putin es uns genommen.“
In den ersten Monaten nach Beginn des Krieges, war der paralympische Sport „quasi tot“, berichtet Suskowitsch. Immerhin 140 ukrainische Athletinnen und Athleten werden nun aber in Paris antreten.
Darunter auch Veteranen des Krieges. Dmytro Melnyk etwa diente als Drohnen-Pilot, Jewegeni Korinets kämpfte in der Nähe von Bahmut und verlor ein Bein – zusammen treten sie im Sitz-Volleyball an.
„Manchmal bin ich erstaunt darüber, dass wir es schaffen, uns mit Sportlern aus Ländern zu messen, in denen die Menschen ohne Sorge vor Bomben leben, ohne Tränen, ohne Angst, ohne Stress“, sagt Verbandspräsident Suskowitsch. „Das ist die Realität. Und wir tun das, weil wir an die Zukunft unseres Landes glauben.“
- Nach dem Alarm am Nato-Stützpunkt Geilenkirchen: Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter warnt, dass Deutschland „längst Ziel des russischen hybriden Krieges ist“. Mehr hier
- Der Angriff kam überraschend, auch für den Mann im Kreml: Vor gut zwei Wochen haben die ukrainischen Truppen einen Vorstoß auf russisches Territorium gestartet und in der Region Kursk größere Gebiete besetzt. Die Offensive der Armee Kiews und vor allem die Reaktion der Truppen des russischen Machthabers Wladimir Putins darauf, haben offenbar in Russland dazu geführt, dass Putin an Vertrauen einbüßt. Mehr hier
- Indiens Premierminister Narendra Modi ist am Freitag zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Der staatliche ukrainische Eisenbahnbetreiber veröffentlichte im Onlinedienst Facebook ein Video, das Modi bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Kiew zeigt. Mehr hier
- Neuer spektakulärer Schlag der Truppen Kiews im Kampf gegen die Armee des russischen Machthabers Wladimir Putin: Während die Offensive der ukrainischen Armee in der westrussischen Region Kursk weitergeht, ist ihr nun auch in Südrussland eine große Attacke geglückt. Mehr hier
- Die Gasspeicher sind in Deutschland bereits gut gefüllt. Dennoch mahnt der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, weiterhin zu Sparsamkeit beim Gasverbrauch. Mehr hier
- Wegen des Vormarschs ukrainischer Truppen im westrussischen Gebiet Kursk hat Moskau nach Einschätzung von Experten erstmals Truppen aus dem von ihm überfallenen Nachbarland abgezogen. Mehr im Liveblog
- Das neue ukrainische Gesetz für ein Verbot von mit Russland verbundenen religiösen Organisationen stößt in Serbien auf Kritik. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije äußerte am Freitag seine „große Empörung“ darüber, dass der Gesetzgeber in Kiew die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) verbieten wolle.
- Bei der ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Kursk sind nach Medienangaben viele russische Wehrpflichtige gefangen genommen worden oder gelten als vermisst. So würden mindestens 81 Wehrpflichtige vermisst, weitere 38 seien in den von ukrainischen Militärs veröffentlichten Videos als Gefangene identifiziert worden, berichtete der russischsprachige Dienst der BBC.
- Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich besorgt angesichts der Debatte in Deutschland über die Finanzierbarkeit künftiger Ukraine-Hilfen gezeigt. „Sehr besorgniserregend ist die Ankündigung, dass Deutschland seine militärische Unterstützung in den kommenden Jahren verringern wird. Dies ist eine schlechte Nachricht“, erklärte Borrell am Freitag.
- Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland befürchtet einer Umfrage zufolge das Übergreifen des Ukraine-Kriegs auf Deutschland. Insgesamt 45 Prozent der Befragten gaben in einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Instituts Insa an, ein solches Szenario „sehr“ oder „eher“ zu fürchten.
- Ein Jahr nach dem Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin ist dessen Privatarmee Wagner nach britischer Einschätzung zunehmend zersplittert. Seit dem Flugzeugabsturz hätten viele führende Figuren die Gruppe verlassen, teilte das britische Verteidigungsministerium auf der Plattform X mit.
- Russland wirft der Ukraine vor, in der Nacht zum Freitag das Atomkraftwerk Kursk per Drohne angegriffen zu haben. Es handele sich um einen Akt von „nuklearem Terrorismus“, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau.
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