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„Verwirrtes Schweigen“ im Call: Wenn Selenskyj gegenüber Trump erst mal die Worte fehlen
Eine Nachrichtenseite berichtet über ein Telefongespräch zwischen dem US-Präsidenten und europäischen Staatschefs. Mit einer Bemerkung zu Putin soll Trump dabei für große Irritation gesorgt haben.
Stand:
Auch Monate nach Beginn der US-geführten Verhandlungen gibt es in der Ukraine weder einen Waffenstillstand noch einen Frieden. Ein Telefongespräch zwischen den Präsidenten der USA und Russlands blieb am Montag ohne konkretes Ergebnis – und es ist sogar zu befürchten, dass Donald Trump inzwischen den Überblick verloren hat.
Das US-Nachrichtenportal „Axios“ berichtet über eine Telefonkonferenz im Anschluss an das Trump-Putin-Telefonat. Teilgenommen haben demnach: der US-Präsident, sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Italien und Finnland. Offenbar fehlten allen für ein paar Sekunden die Worte.
Eine unangenehme Stille
Eine Quelle schilderte es „Axios“ so: Trump verkündet den anderen, dass sich Wladimir Putin beim Telefonat für den sofortigen Beginn direkter Waffenruhe-Verhandlungen bereiterklärt hat. Es folgen ein paar Sekunden „verwirrtes Schweigen“ – bis Selenskyj den US-Präsidenten darauf hinweist, dass diese Behauptung des russischen Machthabers erstens nicht neu ist und direkte Waffenruhe-Verhandlungen zweitens bereits am Freitag in Istanbul stattgefunden haben.
Trump ging auf diesen Einwand nicht direkt ein, heißt es in dem Bericht. Er soll dann noch gefragt worden sein, ob die USA weitere Sanktionen gegen Russland verhängen können. Das hält er jedoch offensichtlich für keine gute Idee. Putin wolle stattdessen einen Deal, habe Trump gesagt.
Europäer „schockiert“ über Trump
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet nach der Telefonkonferenz von einer „schockierten“ Reaktion der europäischen Politiker, weil Trump Putin nicht mit Sanktionen unter Druck setzen wollte.
Wie geht es nun weiter? Die EU hat das inzwischen 17. Sanktionspaket gegen Russland verhängt und nimmt dabei die nach wie vor laufenden russischen Ölexporte in den Blick. Die USA wollen jetzt erst mal auf einen Waffenruhe-Vorschlag aus Moskau warten, sie verstehen Putins Denkweise eigenen Angaben zufolge noch nicht.
Unterdessen setzt Moskau seinen Angriffskrieg ohne Unterbrechung fort.
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