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Vorwürfe gegen Hisbollah: Syrische Behörden sagen Drogen- und Waffenschmuggel den Kampf an
Das Assad-Regime und die verbündete Hisbollah im Libanon sollen die gemeinsame Grenzregion in eine Drogenhandelszone verwandelt haben. Die syrische Übergangsregierung will nun dagegen vorgehen.
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Die Behörden der islamistischen Übergangsregierung in Syrien haben der pro-iranischen Hisbollah Angriffe auf Sicherheitskräfte und die Begünstigung von Drogen- und Waffenschmuggel an der Grenze zum Libanon vorgeworfen. Die meisten Schmugglerbanden an der syrisch-libanesischen Grenze seien mit der Hisbollah-Miliz verbunden, zitierte die syrische Nachrichtenagentur Sana am Montag einen für die Grenzsicherheit zuständigen Kommandeur. Die Präsenz der vom Iran unterstützten Miliz an der Grenze stelle wegen ihrer Unterstützung für Drogen- und Waffenschmuggler eine „Bedrohung“ für Syrien dar.
Die neuen syrischen Behörden hatten vergangene Woche Einsätze zur Bekämpfung der Schmuggelaktivitäten eingeleitet. Sie zielen dem Kommandeur zufolge „nicht auf libanesisches Territorium, obwohl die Hisbollah-Miliz unsere Einheiten bombardiert“. Der Kommandeur beschuldigte „das untergegangene Regime“, die syrisch-libanesische Grenze in Verbindung mit der Hisbollah-Miliz „in Drogenhandelszonen verwandelt und die Präsenz bewaffneter Schmugglerbanden begünstigt“ zu haben.
Ihm zufolge haben die syrischen Streitkräfte bereits „Farmen, Lagerhäuser und Fabriken zur Herstellung und Verpackung von Haschisch und Captagon-Pillen“ beschlagnahmt. Es seien zudem Druckmaschinen für Falschgeld sowie Vorräte an Waffen- und Drogenlieferungen gefunden worden.
Syrien und den Libanon verbindet eine 330 Kilometer lange gemeinsame Grenze. An vielen Stellen ist die Grenze jedoch nicht gesichert und daher ein Einfallstor für Schmugglerbanden.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah zählte zu den wichtigsten Verbündeten von Baschar al-Assad. Syriens Ex-Machthaber spielte lange Zeit eine strategische Rolle für Teheran, insbesondere bei ungehinderten Waffenlieferungen an die Hisbollah-Miliz, die auch in Syrien aktiv ist.
Der schwunghafte Handel mit dem amphetaminähnlichen Captagon hatte Syrien unter dem am 8. Dezember gestürzten Assad zum größten Drogenstaat der Welt gemacht. Die von der Islamistenmiliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) angeführte neue syrische Regierung bemüht sich, die Neuordnung der staatlichen Strukturen und den Wiederaufbau des durch den fast 14-jährigen Bürgerkrieg schwer gezeichneten Landes voranzutreiben. (AFP)
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