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Promobilder zu Nurejew, Staatsballett Berlin

© Evelyn Bencicova

Berliner Kultur im neuen Jahr: Das Beste aus Theater, Oper und Konzert in 2026

Von „Nurejew“ über Barrie Kosky bis „Rheingold“: Das neue Kulturjahr ist vielversprechend. Hier eine Vorschau mit unseren Empfehlungen.

Von Ticket Redaktion

Stand:

Wir befinden uns im Endspurt vor Weihnachten. Alle Welt hat nur eins im Kopf: Geschenke kaufen, eine Ente aus Freilandhaltung klarmachen, die Arbeit vom Tisch kriegen. Alle Welt? Nein! Ihre kleine Service-Redaktion richtet den Blick auf Neues. Auf das, was die wunderbaren Kulturhäuser dieser Stadt 2026 vorhaben.

Wir haben für Sie einige Perlen ausgesucht, denn: Das Leben geht nach den Feiertagen weiter.

1 Für Opernfans

Ambur Braid spielt die unglücklich verheiratete Katerina.

© Jan Windszus Photography/Jan Windszus Photography

Wo Barrie Kosky draufsteht, steckt Publikumsmagnet drin. Und wenn in der Ankündigung auch noch „Liebe, Lust und Leichen“ drübersteht, kann ja nicht mehr viel schiefgehen. Gegeben wird „La­dy Mac­beth von Mzensk“ von Dmitri D. Schostakowitsch, „eine dunkle Erzählung über Sex, Gewalt und eine der spannendsten Frauenfiguren der Operngeschichte!“ wirbt die Komische Oper.

Im Zentrum steht die junge Katerina – reich verheiratet und todunglücklich. Aus einer Affäre aus Einsamkeit entwickelt sich bald eine grausame Mordserie. 1934 bei der Uraufführung war das nicht nur thematisch ein Skandal, sondern auch, weil der Komponist erkennbar mit seiner Antiheldin sympathisiert.

Ein weiterer Knaller später im Jahr ist dann die Produktion „Mokka-Hits und Milch­bar-Träu­me“, die Regisseur Axel Ranisch als Hommage an die Unterhaltungskultur der DDR anlegen will – nach dem Vorbild der legendären, oft im Friedrichstadtpalast aufgezeichneten TV-Show „Ein Kessel Buntes“ (Uraufführung 14. Juni). (ans)

2 Verbotenes Ballet

Kiril Serebrennikovs Inszenierung von Nurejew erregte schon vor der Uraufführung internationales Aufsehen.

© Vahid Amanpour

Wegen des Verbots sogenannter „schwuler Propaganda“ wurde 2023 Kirill Serebrennikows preisgekrönte Inszenierung von „Nurejew“ aus dem Spielplan des Bolschoi-Theaters genommen.

Rudolf Nurejew war halt nicht nur ein Jahrhunderttänzer, er lebte schwul und starb an Aids. Dass er 1961 aus der Sowjetunion geflüchtet war, passte ebenfalls nicht zu Putins Fantasien eines neuen alten Großrussischen Reichs.

Inzwischen lebt Dissident Serebrennikow in Berlin und ist erfolgreicher als zuvor. Nun inszeniert er sein Gesamtkunstwerk aus Ballett, Oper und Schauspiel für das Berliner Staatsballett zum ersten Mal außerhalb Russlands neu. (ipa)

3 Drei Generationen, elf Leben

Die New York Times votierte die Romanvorlage für „Heimsuchung“ in die Liste der „100 Best Books of the 21th Century”. 

© EIKE WALKENHORST

Das ewige Thema Heimat: Ein Grundstück am Scharmützelsee in Brandenburg, darauf ein Sommerhaus, darin die Geschichte des 20. Jahrhunderts. So ließe sich der 2007 erschienene Roman „Heimsuchung“ von Jenny Erpenbeck zusammenfassen.

Ein Text, in dem die Hauptrolle das Haus, eigentlich sogar das Grundstück hat. Ursprünglich im Besitz eines Großbauern, wird es nach dessen Tod zur Bühne von elf Lebensgeschichten.

In elf Kapiteln erzählt Erpenbeck von Zeit und Geschichte während dreier Generationen. Zeitlos wacht während all dieser Zeit ein Gärtner über das Grundstück. Eine Inszenierung von Alexander Eisenach unter anderem mit Almut Zilcher. (meh)

4 Kirill Petrenko dirigiert Wagner

Kirill Petrenko dirigiert das „Rheingold“, Auftakt zu Wagners „Der Ring der Nibelungen“.

© Frederike van der Straeten

Mit der szenischen Aufführung des „Rheingolds“ hatten die Philharmoniker die Salzburger Osterfestspiele eröffnet. Im Frühjahr spielen sie Wagners Auftakt zu seinem epochalem Ring konzertant in Berlin.

Es dirigiert Kirill Petrenko. Es gibt nur eine Aufführung, die schnell ausverkauft sein wird. Der Vorverkauf startet am 15. Februar 2026. (wei)

5 Berliner Musical

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Berlin, 1990: Das Leben der Geschwister Nina und Mario steht nach dem Mauerfall Kopf. Nach mehreren Musical-Adaptionen (zuletzt „Die Amme“) haben Peter Plate und Ulf Leo Sommer eine ganz eigene Geschichte geschrieben.

Es geht um das Lebensgefühl im Nachwende-Berlin, um Tanzen und Familie, auch um Aids. Wem der Titel in den Ohren klingelt: Die Idee reift schon eine Weile, führte 2011 bereits zum gleichnamigen Rosenstolz-Album. (ans)

6 Handke und Harzer

Jens Harzer erhielt dieses Jahr bereits für seine Rolle „De Profundis“ am Berliner Ensemble Standing Ovations.

© Julian Baumann

Lange nichts gehört von Peter Handke. Zuletzt war der Literaturnobelpreisträger in die Schlagzeilen geraten, als er sich im NZZ-Interview zum Krieg in der Ukraine einließ (er sei sicher, dass die Europäer Selenskyj zum Krieg ermuntert haben).

Mehr bei sich dürfte Handke mit dem Stück „Schnee von gestern, Schnee von morgen“ sein, das Ende August ans BE kommt. Regie führt Jossi Wieler, der sich mit Jens Harzer und Marina Galic Handkes jüngstem Text widmet.

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Dieser wird vom Verlag als „ein Stück für die Bühne“, „ein Lied ohne Kehrvers“ angekündigt, ein Text, der nicht nur gelesen, sondern unbedingt gespielt werden solle, mit dem Handke, wie stets, die Welt neu vermisst. (meh)

7 Kindertheater

Mit einem Fahrrad beginnt Lauras wilde Reise, begleitet von Volker Ludwigs Liedern.

© Bela Sobottke

Der sechsjährigen Laura reicht es: Nach einem Streit mit ihrer alleinerziehenden Mutter – angeblich hat sie die Kellertür aufgelassen – zieht sie mit ihrem Fahrrad los, um die Welt zu entdecken. Ihre Reise beginnt im eigenen Berliner Mietshaus.

In den Wohnungen ihrer Nachbarn trifft sie auf unterschiedlichste Familien- und Lebensmodelle, und sie fängt an, sich zu fragen: Wie soll eine richtige Familie eigentlich aussehen? Und kann man sich die nicht auch selbst zusammenstellen?

Mit Liedtexten von Volker Ludwig beginnt in Milena Baischs Stück „Laura war hier“ eine wilde Entdeckungstour. (ero)

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